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Wuppertod

Wuppertod

Titel: Wuppertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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aufräumen
wollen.« ›Da gibt es nicht viel zu
erzählen.« Doch dann begann sie reden. Erst stockend und
zögernd, schließlich plaudernd, und von Satz zu Satz
wurde Eckhardt deutlicher bewusst, dass hier jemand in Lebensgefahr
war.
    Er musste verhindern,
dass ein weiterer Mensch starb.
    * * *
    Was willst du denn
hier?« Erik Meyer funkelte Stefan zornig an, als dieser aus
dem Käfer ausstieg.
    Michaela
Heiger-Burbach war bereits draußen. Sie hatte sich über
Handy mit Meyer verabredet, der sie zu einem Treffpunkt geordert
hatte, der Stefan bekannt war. Sie trafen sich vor dem Inside, der
Rockerkneipe unweit der Müngstner Brücke. Hier sollte
auch Gernot Bemberg verkehrt haben.
    Stefan grinste.
»Das könnte ich dich auch fragen.«
    »Du bist kein
Radiomann - du bist ein mieser kleiner
Schnüffler.«
    »Herr Seiler ist
mein Zeuge, und dass er mich begleitet, ist absolut in
Ordnung«, mischte sich nun Frau Heiger-Burbach ein und strich
sich den Rock glatt. »Also«, sagte sie, an Meyer
gewandt, »schießen Sie los.«
    Meyers alter VW-Bus
parkte etwas abseits. Er hatte ihn ordentlich abgeschlossen, als er
zu Stefans Käfer herübergekommen war. »Ich habe die
Schnauze voll«, brummte er und guckte auf den Boden.
»Mit einem Mord will ich nichts zu tun
haben.« 
    Stefan tauschte einen
überraschten Blick mit seiner Begleiterin, die unmerklich die
schmalen Schultern zuckte, »Mein Mann lebt«, sagte sie
dann.
    »Ich rede von
dem toten Pauker«, erwiderte Meyer grimmig. Dann lachte er
auf. »Die Welt ist manchmal ein Dorf. Ich hatte bei Jochims
Unterricht, damals, an der Siegesstraße. Aber ich hatte
keinen Schimmer davon, dass das Arsen für ihn bestimmt war,
das wir aus der Apotheke gezockt haben.«
    »Das
heißt, du gibst den Bruch in die Apotheke zu?« Stefan
verengte die Augen zu schmalen Schlitzen.
    »Na klar, ich
stehe sowieso am Abgrund, mit dem Rücken zur Wand, was
weiß ich. Die Chefin hat mich in der Hand, und entweder ich
mache weiter, oder ich lande im Bau. Also mach ich jetzt auf
Schadensbegrenzung.« Er begutachtete die Anwaltsgattin mit
lüsternem Blick. »Tut mir Leid mit Ihrem Mann,
echt.«
    »Warum habt ihr
ihn überfallen?«, fragte Stefan.
    »Auftrag. Wir
studieren, brauchen Geld und solche Jobs sind zwar selten, aber
sehr lukrativ.« Meyer grinste ihn breit an. »Und die
Tickmann zahlt gut.« Er rieb bezeichnend Daumen und
Zeigefinger aneinander.
    »Augenblick
mal«, unterbrach ihn die Burbach. »Soll das
heißen, dass Sonja Tickmann hinter dem Überfall auf
meinen Mann steckt?« Sie schüttelte ungläubig den
Kopf.
    Meyer nickte.
»Fünfhundert Piepen pro Nase - das schlägt wohl
niemand gern aus.« Er schnaubte. »Stillschweigen
vorausgesetzt.«
    »So würde
ich unser kleines Gespräch nicht nennen.«
    »Es ist vorbei
mit unserer Zusammenarbeit. Die Chefin hat selber genug Dreck am
Stecken.« Meyer winkte ab und fuhr sich durch das kurz
geschorene Blondhaar. »Die Ratten verlassen das sinkende
Schiff, würd ich sagen.«
    Stefan musterte die
Anwaltsgattin. »Wenn er das auch gegenüber der Polizei
sagt…«
    »… dann
krieg ich bestimmt mildernde Umstände oder so«, beendete
der Elektrostudent den Satz. »Mag sein, deshalb singe ich ja
auch lieber, bevor es zu spät ist. Und es ist ich nur eine
Frage der Zeit, bis die Bullen herausfinden, dass die Scherben am
Hintereingang der Apotheke von meiern Wagen stammen. So viele alte
Postkisten gibt's ja gar nicht mehr.«
    »Schon
identifiziert«, grinste Stefan. »Ich hatte nur noch
keine Zeit, mit der Polizei zu reden. Aber ich bin sicher, dass
sich Kommissar Verdammt über einen Tipp sehr freuen
wird.«
    »Kommissar
… wer?« Meyer verstand nicht.
    »Ist auch
egal«, winkte Stefan ab.
    Erik Meyer blickte zu
Boden, scharrte mit den Schuhen im Kies des Weges herum. Dann sagte
er: »Ich habe Mist gebaut nd dazu stehe ich
jetzt.«
    »Dann rufe ich
jetzt die Polizei«, sagte Stefan und zog das Handy aus der
Innentasche seiner Jeansjacke hervor.
    Im nächsten
Augenblick holte die Burbach aus und verpasste Erik Meyer eine
schallende Ohrfeige. Als Stefan sie verdattert ansah, weinte sie
bitterlich. »Dann hat das Schwein auch meinen Bruder
ermordet«, schluchzte sie und war plötzlich gar nicht
mehr so stark und selbstsicher. »Halt«, rief Stefan.
»Bevor Sie ihn totschlagen: Er hat Tim Heiger nicht
erschossen. Das war Gernot Bemberg. Bemberg hat gestanden und sitzt
bereits im Knast.« Jetzt rang er sich in Grinsen ab.
»Also: Schalten Sie einen Gang

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