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www.traummann-gesucht.komm!

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Titel: www.traummann-gesucht.komm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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vom Zahn ausgebissen, und da ist ein Riesenmetallbrocken rausgekommen, und jetzt ist der halbe Zahn weg!“
    „Hannah?“
    „Mein Zahn!“
    „Hannah, beruhige dich! Egal, was es ist, ich kriege das wieder hin.“
    „Aber das tut bestimmt weh“, sagte ich. „Musst du den Rest ziehen? Oder einen Wurzelkanal legen?“
    „Hannah, mit der Zunge fühlt sich das wahrscheinlich viel schlimmer an, als es in Wirklichkeit ist. Mit so was habe ich andauernd zu tun: Das wird schon wieder. Und weh tuts auch nicht, das verspreche ich dir.“
    „Und wann?“ fragte ich
    „Vermutlich ist es gar nicht so dringend. Ich kanns mir sofort ansehen, wenn du möchtest, und dann können wir’s uns am Montag vornehmen.“
    „Damit stehe ich diese Nacht nicht durch“, sagte ich, fast schon im Flüsterton, und drehte mich zur Wand, um mich abzuschirmen.
    Einen Moment blieb er stumm, und dann: „Na schön. Wir treffen uns vor meiner Praxis.“
    „Bin in ‘ner Viertelstunde da“, sagte ich.
    „Bau mir bloß keinen Unfall unterwegs! Soll ich dich lieber abholen?“
    „Nein, ich komme zu dir. Geht schneller.“
    „Einverstanden.“
    „Vielen Dank, Scott. Danke. Ich danke dir vielmals.“
    „Tja, da schuldest du mir wohl ‘ne Einladung zum Essen.“
    Wir verabschiedeten uns, und ich schaltete das Handy ab und drehte mich zu Tyler um. „Ich muss los“, sagte ich.
    „Hör mal, tut mir Leid, das mit der Füllung und so.“
    Ich hörte ihm gar nicht richtig zu. Tyler – wer war schon Tyler? Nur auf meinen Zahn kam es an, auf sonst nichts, auf meinen höhlenklaffenden Zahn. Ich schnappte mir meine Tasche, holte die Autoschlüssel hervor und wandte mich zur Tür. „Bedaure, aber ich muss weg“, sagte ich in seine Richtung.
    „War das ein Zahnarzt da eben am Telefon?“
    Ich nickte im Gehen.
    „Das nennt man Glück, wenn man so einen Freund hat“, sagte er.
    „Ja.“
    Er ging voraus, hielt mir die Tür auf und eskortierte mich zu meinem Wagen. „Also, vor dieser Sache mit dem Brot, da hatte ich den Eindruck, es laufe es nicht schlecht mit uns zwei beiden. Darf ich dich anrufen? Nach der Behandlung?“
    Ich wollte schon einsteigen, blieb aber neben der offenen Autotür stehen. „Im Augenblick habe ich wirklich andere Sorgen.“ Was bildete der sich ein? Noch eine Verabredung?
    „Ach so, ja, verstehe. Du siehst auch ziemlich mitgenommen aus. Ruf mich an!“
    Ich starrte ihn noch ein Weilchen an, diesen Fremden mit Ohrring – wozu sollte ich den anrufen? –, schüttelte mich dann und klemmte mich hinters Steuer.
    Mein Zahn …
    „Du zitterst ja“, stellte Scott fest.
    „Weiß ich“, sagte ich mit flatteriger Stimme. „Ich muss erst mal aufs Klo.“ Ich hielt mir die Hand vor den Magen und flitzte durchs abgedunkelte Wartezimmer sowie dann um die Ecke dorthin, wo sich, wie ich wusste, die Toiletten befanden. Ich hatte seine Praxis schon öfter aufgesucht, doch nie länger als ein paar Minuten und nie als Patientin.
    Ich verriegelte die Tür hinter mir und hockte mich, nach wie vor bibbernd, auf die Brille, und es rumorte mir zwar gewaltig im Magen, doch es kam nichts. Schlotternd kauerte ich da, zusammengekrümmt, Gesicht und Hände fast auf den Knien, bis Scott anklopfte.
    „Hannah? Alles in Ordnung da drinnen?“
    „Ja.“ Ich stand auf, betätigte die Spülung, drehte den Wasserhahn am Handwaschbecken auf und ließ mir das Wasser über die Fingerspitzen fließen, um das Öffnen der Tür noch ein wenig zu verzögern.
    „Siehst gar nicht gut aus“, sagte er, als ich aus der Toilette trat.
    „Ich fühle mich auch nicht so toll.“
    Er runzelte die Stirn. „Du hast Angst, nicht wahr? Richtige Angst, meine ich.“
    Ich nickte. „Ich weiß, dass es völlig irrational ist. Ich weiß, du kannst mir Novocain verabreichen, und ich spüre vermutlich nicht viel, aber ich kann nichts dafür.“
    „Wovor hast du denn eigentlich solchen Schiss?“
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht“, sagte ich.
    „Wenn es sich hier lediglich um ein abgesplittertes Zahn- oder Füllungsfragment handelt, dann ist das nicht schwierig zu reparieren, das verspreche ich dir. Entweder flicken wir die Füllung provisorisch, oder wir überkronen, wenn zu viel abgebrochen ist.“
    „Musst du bohren?“ fragte ich.
    „Kann ich noch nicht sagen. Vielleicht nicht. Aber falls doch, verpass ich dir so eine Lidocain-Betäubung, dass du nur noch lallst, versprochen.“
    „Lidocain?“
    „Novocain, das benutzt doch kein Mensch

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