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www.traummann-gesucht.komm!

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Titel: www.traummann-gesucht.komm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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versuchte ich’s auf die dezente Tour“, sagte Louise nach ein paar Bissen und nachdem wir gegenseitig gekostet hatten. „Wir sitzen da im Lokal und warten auf unser Essen, und ich berichte ihm von den Träumen, die mich in jüngster Zeit heimsuchen.“
    „Ô-là-là! Echte Träume?“
    „Jawohl, ô-là-là, echte Träume. Der erste war nicht mal so übel. Ich habe ‘ne Reifenpanne, rufe ihn an, und er kommt an und macht den Radwechsel.“
    „Dein ganz spezieller Gelber Engel.“
    „Bin ja schließlich Mitglied im Automobilclub. Man sollte doch meinen, wenn ich meinen Beitrag zahle, dann kann ich ihn auch mal in Anspruch nehmen. Wie dem auch sei, über den Traum ließ sich trefflich palavern: Schließlich sind wir ja Berater, Träume analysieren wir mit Vorliebe. Nach seiner Ansicht bedeutete es, dass ich glaubte, ich könne mich auf ihn verlassen, und er fühlte sich geschmeichelt.“
    „Traum Numero zwei?“
    „Numero zwei und drei. Und jetzt geht das Theater los. In Traum zwei stehen wir irgendwo in der Schlange, und ich schlinge den Arm um seine Taille und lehne den Kopf an seine Brust.“
    „Au weia. Wie hat er reagiert?“
    „So ein merkwürdiges Halblächeln erschien auf seinen Lippen. Ich hab’s als Ermutigung aufgefasst.“
    Ich verzog das Gesicht, weil mir schwante, was nun folgte.
    „Genau. Traum Nummer drei: Zusammen unter der Dusche; wir haben Sex.“
    „Und das hast du ihm gesagt?“ fragte ich völlig entgeistert.
    „Ja. Und bescheuert wie ich bin, frage ich ihn auch noch: ‚Was sagst du dazu?‘“
    Ich ließ meine Panna Cotta sausen. „Oh, Louise, nein!“
    „Doch!“ Sie zermanschte die Schokocreme mit der Gabel. „Totenstille. Als säßen wir unter einer Ruheglocke mitten im Lokal, und ich merke, mir wird siedend heiß im Gesicht, am Hals, an der Brust. Am liebsten hätte ich mich unterm Tisch verkrochen, mich irgendwo in einer schönen dunklen Ecke versteckt.“
    „Und was sagte er?“
    Unsere Blicke trafen sich, und sie hielt beim Kuchenmassaker inne. „Er sagte – pass auf, jetzt kommts – : ‚Hab ich was verpasst? Irgendein Stichwort oder so was?‘“
    „Ach, Louise!“
    „Dann sagt er: ‚Sorry, ich muss dringend zur Toilette.‘ Sprichts, steht auf und lässt mich am Tisch sitzen.“
    „Mann! Wie peinlich!“
    „Sag lieber entwürdigend. Da hocke ich also, wackle mit den Zehen, das Essen kommt, noch immer taucht er nicht auf, und mittlerweile ist mir der Appetit endgültig vergangen.“
    „Aber er ist doch bestimmt wiedergekommen, oder?“
    „Ja, das ist er. Was weiß ich, was der die ganze Zeit auf dem Klo getrieben hat. Gekotzt vielleicht. Sich schief gelacht. Überlegt, ob er Reißaus nimmt. Keine Ahnung. Aber er bewältigt die Sache, wie man’s von einem Mann eigentlich nicht besser erwarten darf: Setzt sich wieder hin, nimmt meine Hand und sagt: ‚Das müssen wir ausdiskutieren.‘“
    „Ich vermute, mir wärs lieber gewesen, er hätte das Thema fallen gelassen, mich nach Hause gebracht und so getan, als wäre nix passiert“, sagte ich.
    Sie zuckte die Achseln. „Rechne ich ihm hoch an, dass er überhaupt dageblieben ist.“
    „Und zu welcher Entscheidung seid ihr zwei dann am Ende gekommen?“
    „Eine echte Entscheidung kam nicht zu Stande. Zumindest von seiner Seite nicht.“
    „Wie bitte?“
    „Er fing an und stellte mir Fragen, was ich mir vom Leben so erwarte, ob ich Kinder wolle – was ich natürlich nicht will –, ob ich irgendwann mal zu heiraten gedenke, was ich in einem Mann so suche.“
    „Als wolle er ergründen, ob er selbst für die Stelle infrage käme“, sagte ich.
    „Und zu guter Letzt, da sagt er, er sei ‚verwirrt‘ und müsse über alles erst mal nachdenken.“
    „‚Verwirrt‘, was?“
    „Verwirrt. Immer wenn mir ‘n Typ sagt, er sei verwirrt, bedeutet das für mich, dass er auf meine Gesellschaft keinen Wert legt. Mag sein, er akzeptiert dich als flüchtige Bekannte, vielleicht schüttet er dir sogar sein Herz aus, weil du dämlich genug bist und da hockst und dir das alles anhörst und mitfühlst, aber eigentlich will er dich überhaupt nicht.“
    „Wieso können die einem das nicht geradeheraus sagen?“ fragte ich.
    „Täten sie das, dann verlören sie ihr Backup-Girl, die Frau für den Notfall, von der sie wissen, die kriegen sie, falls sie fragen. Dafür stehe ich nicht zur Verfügung. Ein Rest Selbstachtung bleibt mir denn doch noch.“
    „Und du meinst, darum gehts im Grunde? Er will dich in der

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