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Wyler, Leana

Wyler, Leana

Titel: Wyler, Leana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: letzte Tür links (German Edition) Nottingham Castle
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werdet Ihr doch einen liebevolleren Umgang haben wollen?“
„Ich kenne ihren Namen, wenn es das ist, was du meinst.“
    Als er ihr erschrockenes Gesicht wahrnahm, lachte er höhnisch. Dann zog er den Weinkelch heran, trank ihn auf einen Satz aus und sprach weiter, jedes Wort betonend. „Mein Eheweib wird mich selbstverständlich verehren”, erklärte er. „Ich bin ein mächtiger Mann. Ansonsten besteht ihre Aufgabe nur darin, meinen Sohn zu gebären.“
Er lehnte sich zurück und beobachtete selbstgefällig, welchen Eindruck seine Worte gemacht hatten.
Susannah schnappte nach Luft. „Das kann nicht Euer Ernst sein! Was ist mit Dingen wie Liebe …? “Ein verächtliches Schnauben war seine ganze Erwiderung.
    „… und Zärtlichkeit?“
„Zärt-lich-keit?“ Aus seinem Mund klang das Wort ironisch und lächerlich. Er machte eine abfällige Handbewegung. „Überflüssiger Unfug, weibisches Getue, für einen Mann vollkommen unnütz!“
Konnte ein Mensch tatsächlich so eiskalt sein? Fern jeglicher Gefühlsregung? Ja, sicher, sie brauchte nur an die zahllosen Enthauptungen denken, an die Gefangenen in seinem Kerker, an die Peitschenhiebe für Widerworte. Ihre Neugierde war trotzdem geweckt. Wenn er Dinge wie Liebe und Zärtlichkeit so barsch abtat - sollte das am Ende heißen, dass er noch nie wirklich mit einer Frau zusammen gewesen war?
    Dass er sich bisher stets nur Mägde genommen hatte, weil sie eben greifbar waren, aber ansonsten nicht …
    Sie musste das herausfinden. Allein die Vorstellung, dass er im Grunde überhaupt nichts von Frauen verstand und noch nie in den Genuss einer echten Wertschätzung gekommen war, verschaffte ihr eine ungeheure Genugtuung.
    „Seid Ihr noch nie nach einem anstrengenden Tag im Sattel heimgekommen und habt Euch von zarten Frauenhänden die verspannten Muskeln lockern lassen?“, fragte sie mit unschuldigem Blick.
Seine Augenbrauen schnellten nach oben, er neigte den Kopf leicht zur Seite. „Bist du jetzt schockiert, wenn ich nein sage?“ Sein Blick hielt sie fest.
    Gott, was war er doch für ein Versager! Susannah fühlte sich plötzlich sehr stark. Er mochte der mächtigste Mann in der Grafschaft sein, aber in diesen Dingen waren ihm die meisten einfachen Bauern bei Weitem überlegen!
    „Ich finde es eher bedauerlich, dass Ihr das noch nicht erleben durftet, Milord!“
Sie hielt den Atem an. War sie schon wieder zu weit gegangen? Himmel nochmal, warum konnte sie sich nie beherrschen, sondern musste immer das letzte Wort haben?
    Sein Kopf neigte sich noch mehr, dann kam erneut dieses raubtierhafte Lächeln zum Vorschein. Ob er wieder mit Sachen herumwerfen würde? Sie zog den Kopf ein bisschen ein.
    Mit seidenweicher Stimme offenbarte er ihr seine Antwort: „Nun, da hab ich ja Glück, dass du hier bis und mir dies alles jetzt zeigen wirst!“
    Susannah erstarrte.
    Wie zum Henker hatte sie sich nur in diese Lage bringen können!
    Allein schon die Vorstellung, ihn berühren zu müssen, ekelte sie an. Sie hatte natürlich schon viele Männer untersucht, aber das hier war leider eine ganz andere Angelegenheit.
    Seine überhebliche Stimme riss sie aus ihren Überlegungen.
„Hast du dich nun endlich entschieden, wie es weitergeht, oder soll ich ein paar Vorschläge machen?“ Er sprang vom Stuhl auf und streckte ihr auffordernd seinen Unterleib entgegen.
Susannah brach der kalte Schweiß aus. Was konnte sie nur tun? Sie musste ihn sich, solange es nur ging, vom Leib halten. Also stand sie ebenfalls auf, berührte seinen Arm und bat ihn, sich wieder zu setzen.
„Herr, nachdem Ihr heute den ganzen Tag ein schweres Schwert geschwungen habt, sind Eure Schultern sicher angespannt. Nehmt Euer Wams ab und setzt Euch hin, dann zeige ich Euch erst einmal, was geschickte Frauenhände alles vermögen.“
Seine grünen Augen fixierten sie amüsiert, während er seine silberbestickte Oberbekleidung ablegte. Darunter trug er ein schwarzes Baumwollhemd, das vorne locker gebunden war.
    Sie schob sein Hemd ein wenig nach rechts und links, bis seine Schultern frei vor ihr lagen. Dann nahm sie den Tiegel mit Wollwachs aus ihrem Beutel und wärmte dies in ihren Händen, bis es fast flüssig war.
„Geht es nun endlich los oder soll ich erst noch einen Rosenkranz beten?“, fuhr er sie an.
    Wenn er doch wenigstens den Mund halten würde! Sie hatte schon genug damit zu tun, sich zu diesen Berührungen zu überwinden. Und mit Beten hatte er sicher so viel am Hut wie der Teufel mit

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