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X 7 antwortet nicht

X 7 antwortet nicht

Titel: X 7 antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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waren.
    Jetzt befand sich der Wagen direkt vor
ihm. Und fuhr im Schritt.
    Der Pkw — ein Opel — war aufgerückt,
hatte fast Stoßstangenfühlung. Eine Frau saß am Lenkrad. Sonst kein Insasse.
    Warum überholte sie nicht, die blöde
Gans! Benno hätte es ihr am liebsten zugebrüllt. Merkt sie denn nicht, daß es
geht. Katzmeier fährt so langsam — der X 7 steht ja fast! Er will’s ihr
ermöglichen; aber diese ängstliche Kuh...
    Seine Kinnlade sackte herab. Der Mund
stand offen. Ein fauliges Weidenblatt vom Vorjahr geriet ihm zwischen die
Zähne, daß er spucken mußte.
    Fassungslos beobachtete er dabei, wie
der X 7 die Straße verließ. Langsam schob er sich, plump wie ein Panzer, in den
Waldweg.
    Aber — was das Tollste war! — der Opel
folgte ihm.
    Benno richtete sich auf. Mit der linken
Hand teilte er die Zweige.
    Nicht zu fassen, aber wahr! Die kommen
vom Weg ab! Himmel, weshalb? Was läuft denn da? Das ist doch kein Zufall — und
bestimmt keine Umleitung oder Abkürzung. Und der Opel mit dem Weib drin holpert
hinterher. Jetzt schaltet sie sogar die Scheinwerfer ein.
    Über Sprechfunk teilte Benno seinen
Komplizen mit: „Bleibt, wo ihr seid. Hier ist irgendwas im Busch. Melde mich
wieder!“
    Auf eine ausführliche Schilderung
verzichtete er. Nur das Nötigste — so hatten sie’s ausgemacht — sollte durch
den Äther schwirren. Schließlich wußten sie, daß der X 7 über Sprechfunk
verfügte. Zwar war es recht unwahrscheinlich, daß die X-7-Frequenz das
Walkie-talkie-Geplauder empfangen würde — aber Vorsicht konnte nicht schaden.
    Gebückt rannte Benno unter den Bäumen
waldeinwärts. Er blieb dicht beim Weg und verlor die beiden langsamen Fahrzeuge
nicht aus den Augen.
    Sie hielten an einer Stelle, wo sich
der Weg verbreiterte.
    Büsche zu beiden Seiten. Zwei gewaltige
Fichten ragten auf. Dichter Wald schirmte zur Straße hin ab. Was hier geschah,
konnte von dort nicht beobachtet werden. Denn auch der Weg hatte eine Kurve
durchlaufen.
    Die Motoren verstummten.
    Benno versteckte sein Walkie-talkie
hinter einem Stamm. Beim Anschleichen hätte es ihn behindert.
    Er legte sich auf den Boden, kroch,
robbte unter Büschen durch, nutzte Farne und Gräser als Deckung und erreichte
einen dornigen Strauch, hinter dem er sich auf das feuchte Moos preßte.
    Er war jetzt so nahe, daß er alles
sehen konnte. Auch was gesprochen wurde, verstand er.
    Katzmeier und Gerlach waren
ausgestiegen. Sie liefen zum Heck des Transporters.
    Auch die Frau verließ ihren Wagen.
    Schnuckelige Puppe! dachte Benno. Aber,
zum Henker, was machen die?
    Die Frau öffnete den Kofferraum des
Opels.
    Mit bebender Stimme sagte sie:
„Hoffentlich schaffe ich die Strecke im Rückwärtsgang. Mein Gott, wenn ich
steckenbleibe!“
    „Du bleibst nicht stecken“, sagte
Katzmeier. „Ute, nun reiß dich aber am Riemen!“
    Ich werd’ verrückt! dachte Benno. Die
haben dasselbe vor wie wir. Und sogar am selben Tag! Sechs Seelen und ein
Gedanke. Aber wie soll denn das klappen? Die sind doch verantwortlich für die
Moneten!
    Drei Geldkisten wurden umgeladen, von
Gerlach und Katzmeier in den Kofferraum des Opels verfrachtet.
    „Bau bloß keinen Unfall, Ute!“ ermahnte
Katzmeier seine Freundin. „Du hast eine Million an Bord.“ Er grinste. „Aber dir
gehört nur ein Drittel.“
    „Ich fahre ganz bestimmt vorsichtig.“
    „So, und jetzt das Arrangement (Vorbereitung) für die Polizei!“
    Ute nickte.
    Gerlach fragte seinen Kollegen, ob er
den Tresorschlüssel abgewischt hätte.
    „Habe ich“, nickte Katzmeier. „Ein
bißchen was von unseren Fingerabdrücken ist noch drauf. Das muß sein. Aber
ansonsten wir die Polizei nur Handschuhspuren der drei bösen Räuber
feststellen.“
    Gerlach nahm seine Mütze ab und warf
sie in den Laderaum. Katzmeier tat es ihm nach. Dort, an der Tresortür, steckte
besagter Schlüssel.
    Katzmeier wandte sich an die Frau:
„Ute, walte deines Amtes.“ Er lachte.
    „Du scheinst es sehr komisch zu finden,
wenn du eins über die Rübe kriegst“, meinte Gerlach.
    „Es gibt angenehmere Späße. Aber für
eine Drittelmillion halte ich die Rübe schon mal hin.“
    Ute beugte sich in den Kofferraum.
    Als Benno die Handschellen und den
Gummiknüppel in ihren Händen sah, ahnte er, wie das Arrangement aussehen
sollte.
    Katzmeier stellte sich mit dem Rücken
an eine der Fichten. Indem er die Arme nach hinten streckte, umfaßte er den
Stamm. Ute hakte die Handschelle um sein linkes Handgelenk, dann um das

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