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X 7 antwortet nicht

X 7 antwortet nicht

Titel: X 7 antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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andere.
Katzmeier war jetzt an den Baum gefesselt. Er rutschte daran herunter, bis er
auf dem Boden saß.
    „Leidlich bequem“, flachste er. „Aber
allzulange werden wir uns nicht ausruhen können.“
    Auf die gleiche Weise wurde Gerlach von
Ute an einen anderen Baum gefesselt.

    Zögernd hielt Ute den Gummiknüppel in
der Hand.
    „Keine Hemmungen!“ meinte Katzmeier.
„Hau ihm eins über den Nüschel.“
    Sie trat zu Gerlach.
    „Entschuldige, Fritz!“
    „Bitte, nicht zu fest! Ich leide
furchtbar unter Kopfschmerzen! Wenn das Wetter umschlägt, denke ich jedesmal,
mir platzt der Schädel.“ Er war bleich.
    „Es... es... ist mir... fatal“,
stammelte Ute.
    „Los!“ brüllte Katzmeier wütend.
    Sie schlug zu.
    Gerlach schrie auf.
    „Fester!“ verlangte Katzmeier.
„Verdammt! Kein Aas glaubt uns, daß wir bewußtlos und wehrlos waren. Fester,
Ute!“
    „Mir reicht’s!“ jaulte Gerlach.
    „Ute! Von dir hängt es ab! Schlag zu!“
    Seufzend holte sie aus.
    Instinktiv nahm Gerlach den Kopf zur
Seite.
    Dröhnend landete der Gummiknüppel auf
seiner Schulter.
    „Hilfe!“ stöhnte er. „Sie macht
Kleinholz aus mir.“ Aber plötzlich war Ute entschlossen. Und sie bekam Übung.
Gekonnt schickte sie ihren Komplizen mit dem dritten Hieb — einem sauberen
Kopftreffer — ins Reich der Träume.
    „Gott sei Dank!“ murmelte Katzmeier.
„Los, jetzt ich!“
    Viecherei! dachte Benno in seinem
Versteck. Und alles für nichts. Denn die Moneten werden bei uns landen. Aber
erst soll das Weib sie mal aus der Gefahrenzone rausbringen. Sogar das wird sie
für uns übernehmen. Wir riskieren rein gar nichts. Selbst wenn die Polizei
ausnahmsweise mal fix ist und Straßensperren errichtet. Was für ein Glückstag!
    Katzmeier hatte die Augen geschlossen —
in Erwartung der Kopfnuß.
    Ute wischte erst ihre Hand am Rock ab.
Offenbar machte ihr die Aufregung feuchte Hände.
    Dann zwirnte sie ihrem Geliebten eins
über, daß seine Zähne krachten. Bewußtlos sackte er zur Seite.
    Um mehr kümmerte Benno sich nicht.
Eilig robbte er zurück. Jetzt schnell zum Walkie-talkie!
    Dort, außer Hörweite der Frau, kauerte
er sich hinter den Baumstamm.
    „Hallo, Paule und Franz!“
    „Zum Teufel, was ist los?“ fragte
Birnen-Paule. „Wir rufen dich dauernd, und da ist Schweigen im Walde.“
    „Euch zieht’s die Socken aus, wenn ihr
hört, was hier abrollt.“ Er berichtete mit wenigen Worten. Dann: „Jetzt startet
sie. Ich höre es. Sie fährt im Rückwärtsgang zur Straße. Aber ihr werdet vor
ihr an der Einmündung bei der Blitzbuche sein. Ein beiger Opel mit dem
Kennzeichen...“ Er nannte es. „Los, beeilt euch! Ich kümmere mich noch kurz um
Katzmeier und Gerlach. Dann marschiere ich nach Walserode und warte dort im
Gasthaus ZUR LINDE. Holt mich ab — aber erst, wenn ihr das Geld habt. Klar?“
    „Auf uns kannst du dich verlassen“,
antwortete Birnen-Paule. Dann brach die Verbindung ab.
    Benno hörte, wie das Motorengeräusch in
Richtung Straße verklang.
    Er grinste. Aufrecht ging er zum
Schauplatz des Verbrechens zurück. Unterwegs zog er sich seine Strumpfmaske
über den Kopf.
    Es war ziemlich warm darunter. Nur
Sehschlitze waren hineingeschnitten.
    Katzmeier war noch groggy. Gerlach
stöhnte und fand langsam ins Bewußtsein zurück.
    Benno blickte in den Laderaum. An der
Tresortür steckte der Schlüssel. Die Luft roch säuerlich nach Metall. Auf dem
Boden lagen die beiden Uniformmützen der Geldfahrer — und ihre Pistolengurte.
    Bennos Fußspitze stieß gegen den
Gummiknüppel. Er hob ihn auf.
    Er ging nach vorn und warf einen Blick
ins Führerhaus. Das Sprechfunkgerät schwieg — noch. Im Ablagekasten entdeckte
er eine Literflasche Mineralwasser. Sie war ungeöffnet.
    Die Hälfte des Sprudelwassers goß er
Gerlach über den Kopf, mit dem Rest wurde Katzmeier geduscht.
    Augenblicke später glotzten beide ihn
an. Sie waren noch benommen und sahen käsig aus. Aber allmählich schlich sich
Verstehen in ihre Züge.
    „Das war eine nette Vorstellung.“ Benno
lachte rauh. Hinter der braunen Wolle seiner Strumpfmaske klang die Stimme
unheimlich. „Zwei untreue Geldfahrer. Und eine reizende Komplizin.“
    „Wer... wer... sind Sie?“ stammelte
Katzmeier.
    „Einer, der alles gesehen und gehört
hat. Euer Pech. Übrigens hatte ich dasselbe vor. Wärt ihr noch ein Stück weiter
gefahren, hättet ihr plötzlich eine Sprengladung unterm Hintern gehabt. Das ist
jetzt nicht mehr nötig. Denn meine Freunde sind eurer

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