X-Wing 01 - Angriff auf Coruscant
»Wie viele hast du bekommen?«
»Ein halbes Dutzend.«
Wedge schüttelte den Kopf. »Für all das hast du nur sechs Kapseln gekriegt?«
»Sir, wenn man Dinge auf solche Art organisiert, bekommt man sie entweder schnell, in gutem Zustand oder billig. Mehr als zwei Bedingungen gleichzeitig sind selten zu erfüllen.« Der Muschelkopf des Droiden saß wieder gerade. »Sie sind bereits hier, und Zraii wird sie in die Schiffe einbauen. Er versieht sie mit einer Ausstoßvorrichtung, damit man sie abwerfen kann, sobald sie leer sind. Das wird helfen, die X-Flügler wieder beweglicher zu machen. Die Kapseln verlängern ihre Zeit für den Angriff auf die Röhre noch einmal um die Hälfte.«
Fünfundvierzig Minuten schienen eine Ewigkeit zu sein, und in gewisser Weise stimmte das sogar. In der Atmosphäre schluckten die Triebwerke erheblich mehr Treibstoff als im Raum, wegen der Reibung und der Trägheit. X-Flügler waren in der Atmosphäre zwar wendiger als TIEs, aber zwei Staffeln am Boden bedeuteten auch, daß der Gegner vier zu eins in der Überzahl war. Außerdem haben wir wahrscheinlich die letzten Reste unseres Glücks schon bei unserem letzten Besuch auf Schwarzmond verbraucht.
Rhysati meldete sich. »Gibt es in diesem Tal Verteidigungsanlagen?«
Wedge schüttelte den Kopf. »Nicht, daß ich wüßte; aber es ist durchaus möglich. Wer als erster reingeht, sollte also vorsichtig sein. Vermutlich wird es beim erstenmal noch nicht klappen.«
»Das kann ich mir vorstellen.« Corran kratzte sich im Nacken. »Und Pages Leute landen, während wir unsere Angriffe fliegen?«
»Wenn das der Fall wäre, Lieutenant, dürfte ich Ihnen das nicht sagen.« Wedge zögerte einen Augenblick, dann nickte er. »Aber es ist wohl ziemlich logisch. Trotzdem, jeder von uns, der zurückbleibt, wird es schwer haben - ohne Treibstoff und ohne Schutz, und es wird noch längere Zeit dauern, bis der Angriff, den wir mit unserem Einsatz vorbereiten, dann auch stattfindet.«
»Nein, genau das will ich vermeiden. Die Fakten weisen allerdings darauf hin, daß es sehr gefährlich werden wird.« Wedge breitete die Arme aus. »Wir haben sechs Schiffe und acht Piloten. Tut mir leid, Ooryl, aber ohne eine richtige Prothese kann ich Sie nicht als einsatzfähig betrachten.«
Corrans Flügelmann sackte ein wenig zusammen. Die MD-Droiden hatten ihn mit einem merkwürdigen Gerät versehen, das seinen Stumpf mit etwas abschloß, das aussah - und roch -wie ein Topf mit kochendem Bacta. Darunter war eine provisorische Prothese angebracht, die in einer Zange endete. »Qrygg entschuldigt sich für Qryggs Versagen.«
»Ich verstehe Ihre Gefühle, Ooryl.« Wedge verschränkte die Arme. »Drei von Ihnen sind einsatzfähig, haben aber kein Schiff. Dafür steht Lujaynes X-Flügler bereit. Wenn Sie sich alle freiwillig für diesen Einsatz melden sollten, werde ich einen Piloten nach dem Zufallsprinzip auswählen. Wenn jemand nicht mitmachen will, kein Problem. Möchten Sie sich alle melden?« Die drei Piloten nickten.
»Emdrei, Zufallsauswahl.«
Der Droide summte einen Augenblick. »Nawara Ven.«
Shiel knurrte, und Erisi sah Rhysati an und zuckte die Achseln.
Wedge lächelte. »Willkommen an Bord, Mr. Ven. Sie werden neben Mr. Jace fliegen, immer vorausgesetzt, er ist auch unter den Freiwilligen.«
Der Thyferraner warf Erisi einen Seitenblick zu, dann nickte er. »Es wird mir ein Vergnügen sein, bei diesem Einsatz als Vertreter Thyferras Ehre einzulegen.«
»Mr. Darklighter, es handelt sich hier nicht um den Bettlercanyon...«
»Ich weiß, Sir. Die Schlucht ist breiter, und diesmal ist es ernst.« Gavin lächelte. »Ich bin dabei.«
Wedge sah Rhysati an. »Und Sie, Miß Ynr?«
»Ich kann doch nicht alles nur euch Männern überlassen.« Wedge wandte sich Corran zu. »Muß ich überhaupt fragen?«
»Sie wollen wissen, ob ich zu einem feindlichen Planeten fliegen will, wo ich mich durch eine Schlucht manövrieren und mit einem Protonentorpedo auf einen Abflußröhre schießen muß, während es von feindlichen Abfangjägern nur so wimmelt und es keine Hoffnung auf Rettung gibt, wenn ich Mist baue?«
Wedge antwortete rasch: »Genau das wollte ich wissen.« Corran hatte einen säuerlichen Geschmack im Mund, und sein Magen zog sich zusammen. Gavin mochte sagen, was er wollte Nawara Ven hatte recht gehabt: Es würde einfach unmöglich sein. Jeder einzelne Bestandteil dieses Einsatzes für sich alleine wäre durchführbar, aber alles zusammen würde die
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