X-Wing 01 - Angriff auf Coruscant
dann machte sie sich auf den Weg zur Pulsarrochen. Sie ging die Rampe hinauf und schnupperte nach Resten von Kühlmittel in der Luft. Sie roch nichts mehr, was sie hätte freuen sollen, aber das Gespräch mit Erisi hatte sie beunruhigt. Und, so wurde ihr klar, das hat nicht nur mit ihrem herablassenden Benehmen zu tun.
Mirax hatte gelernt, mit Kunden aller Art umzugehen, aber das war einfach gewesen, da es sich um geschäftliche Angelegenheiten handelte, nicht um Privates. Erisi hatte versucht, ihr Anweisungen für ihr Privatleben zu geben. Sie hatte sogar damit gedroht, geschäftlichen Druck auszuüben, damit Mirax ihr Privatleben änderte. Die Versuchung nachzugeben war nicht gering, aber als Ergebnis hätte Mirax ein Stück ihrer selbst verkaufen müssen, und sie hatte sich schon lange geschworen, daß das nie geschehen würde.
Sie hätte sich gern selbst überzeugt, daß sie sich nur aus Prinzip aufregte, aber sie konnte auch ihre aufkeimenden Gefühle für Corran nicht leugnen. Es war keine Liebe - da war sie ziemlich sicher -, aber es hätte darauf zusteuern können. Zumindest repräsentierte Corran etwas aus ihrer Vergangenheit, das ihr eine Illusion von Beständigkeit in ihrem Leben gab.
Sie wußte, sie hätte ihn ebensoleicht hassen wie lieben können, und sie hatte eigentlich negativere Gefühle für ihn erwartet, aber einfach keine feststellen können. Als sie ihm den ryshcate und die Sachen vom Schwarzmarkt gebracht hatte, hatte sie eine verärgerte Reaktion erwartet. Das wäre dann Grund genug gewesen, ihn abzulehnen, aber er hatte ihre Geschenke erfreut angenommen. Seit diesem Abend waren ihre Gefühle für ihn liebevoller geworden, und deshalb hatte sie die Aufschub so schnell wie möglich wieder verlassen.
Mirax gab zu, daß sie Ooryls Angebot vor allem angenommen hatte, um eine Gelegenheit zu haben, ihre Feindseligkeit gegenüber Corran wieder anzufachen. Sie war bereit gewesen, mit ihm zu schlafen und ihn am nächsten Morgen zu hassen, wenn er sie mit einem Satz wie »Es könnte sein, daß ich diesen Einsatz nicht überlebe« verführt hätte. Daß er dies nicht versucht hatte und ihren Angeboten sogar vorsichtig ausgewichen war, bestätigte etwas, was sie schon längst gewußt hatte - er war ein wenig vielschichtiger als die meisten CorSec-Leute.
Sie erschauerte. Im Augenblick will und kann ich mich mit niemandem einlassen, und schon gar nicht mit dem Mann, der meinen Vater nach Kessel gebracht hat. Aber ich lasse mich auch nicht von dieser Bactaprinzessin rumkommandieren.
Sie hob den Kopf, als sie merkte, daß ihr sullustanischer Pilot sie angesprochen hatte. »Was sagst du?«
Liat Tsayv, der mausohrige Pilot, schnatterte wieder auf sie ein. »Nein, ich weiß nicht, wohin wir fliegen, weil ich nicht weiß, was wir laden werden.«
Der Sullustane legte den Kopf schief und murmelte vor sich hin.
»Nein, ich habe nicht mit einem Piloten geschlafen, und selbst wenn, dann wäre es nicht der Quartiermeister der Einheit gewesen. Hast du daran gedacht, dir von Emdrei eine Liste der Dinge geben zu lassen, die er braucht? Nein?« Sie zeigte aufs Steuerpult. »Dann tu es jetzt.«
Liat schaltete auf eine Kommfrequenz, dann schnatterte und quiekte er in ein Mikrofon. Mirax drückte auf einen anderen Knopf, und eine holografische Liste mit Ankaufsund Verkaufspreisen diverser Waren erschien mitten im Cockpit der Rochen. Sie überflog die Liste schnell und sah, daß es sich meist um militärische Güter handelte, die mit Versprechungen bezahlt und daher nur wenig Profit bringen würden. Trotzdem war sie bereit, den Flug zu unternehmen, falls man ihr für den Rückweg bessere Fracht zusagen würde.
Die Konsumgüterliste war erheblich vielversprechender als die militärische. Dann tauchten ein paar sehr merkwürdige Produkte auf »Liat, bitte um eine Bestätigung der Preise für die Posten fünfzehn bis fünfundzwanzig.«
Der Sullustane kam ihrer Bitte nach, nickte dann und rieb sich gierig die Hände.
»Verdammt, das kann einfach nicht sein.« Mirax klatschte in die Hände. »Sag dem Droiden, wir kaufen alles, was er von fünfzehn bis fünfundzwanzig auf Lager hat. Ja, alles.«
Liat zischte wütend.
»Ich weiß, daß nicht alles hier reinpaßt. Handle einen Exklusivvertrag mit ihm aus. Gib ihm, was er will. Von mir aus auch eine Partnerschaft. Aber tu es.« Sie riß ein Komm aus der Ladestation an der Wand. »Wenn du fertig bist, ruf mich. Ich bin draußen und suche nach Wedges Stellvertreter. Wir
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