X-Wing 01 - Angriff auf Coruscant
ihn so stören würde. In seiner Laufbahn hatte er diesen Satz schon hunderte von Malen gehört, mit mehr oder weniger Nachdruck und von ungefähr jedem Geschöpf, das imstande war, sich halbwegs in Basic verständlich zu machen. Er hatte es an sich abprallen lassen, hatte es überhört.
Mirax' überraschte Miene hatte ihm allerdings gezeigt, daß ihr die Bemerkung unwillkürlich herausgerutscht war. Sie schien jetzt genauso nachdenklich zu sein wie er selbst. Die automatische Abfuhr tut weh, weil ich gehofft hatte, mehr als das zu verdienen. Und sie hat so fest zurückgeschlagen, weil ich es gewagt habe anzudeuten, daß sie besser für mich sein könnte als Erisi und nun ist sie von ihrer eigenen Reaktion überrascht!
Corran setzte sich aufs Fußende von Ooryls Koje. »Hör mal, Mirax, es war ein langer Tag, und morgen haben wir einiges vor uns. Ich wollte dir nicht weh tun.«
»Ich weiß. Ich habe nur meine Wut an Leuten aus deiner Einheit auslassen wollen. Ich bin im Augenblick auf alle Thyferraner wütend. Der Preis für Bacta steigt - sie schieben das auf einen Ashern-Angriff auf eine der Fabrikanlagen. Ich hab bisher bei den Lieferungen immer ganz gut abgeschnitten, aber jetzt kann ich nicht mehr genug Geld aufbringen, um das Zeug zu kaufen. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als Lebensmittel und Ersatzteile zu transportieren, und damit kann man nicht gerade reich werden.«
»Ich wünschte, ich könnte dir helfen.«
»Aber klar.« Lächelnd schüttelte sie den Kopf. »Wenn ich meinen Vater umbringen wollte, bräuchte ich ihm nur ein Holo mit der Nachricht zu schicken, daß Hal Horns Sohn mir bei ein paar Schmuggelflügen aushilft.«
»Irgendwo im Orbit zwischen Corellia und Selonia versucht vermutlich die Asche meines Vaters gerade, sich wieder zusammenzusetzen, um mich aufzuhalten.« Er lächelte ebenfalls und tätschelte ihr das Knie. »Aber ich habe es ernst gemeint.«
»Ich glaube dir. Wo auch immer du morgen hinkommst -wenn du jemandem am Boden begegnest, der einen Import/Export-Vertrag abschließen kann, denk an mich und bring mir seine Unterschrift.«
»Wenn ich morgen am Boden lande, wird nur eins exportiert, nämlich ich, und zwar nach Kessel.«
»Dann kaufe ich dir das Gewürz ab, das du dort abbaust.«
»Du bist wirklich reizend.«
Sie zog die Knie an die Brust und schlang die Arme darum. »Es wird ziemlich schwierig, wie?«
»Wir haben eigentlich nur einen Vorteil: Sie werden nicht wissen, daß wir kommen.«
»Wenigstens etwas.« Mirax streckte die Hand nach dem Medaillon aus, das er am Hals trug. »Was ist das eigentlich?«
»Keine Ahnung. Es war der Glücksbringer meines Vaters.« Corran nahm die Kette ab und reichte Mirax das Medaillon. »Es ist eine Münze, und ich habe diese Fassung anbringen lassen, damit ich sie an einer Kette tragen kann. Mein Vater hatte sie immer in der Tasche, aber so hätte ich sie zu schnell verloren.«
Mirax drehte die Münze hin und her und sah sie sich genau an. »Das ist ein Jedcred.«
»Was?«
Sie runzelte die Stirn. »So hat mein Vater sie wenigstens genannt, eine Abkürzung für Jedi Credit. Sieht aus wie eine Münze, aber eigentlich waren es Gedenkmedaillen, die angefertigt wurden, wenn ein Jedi Meister wurde. Es wurde immer ein Dutzend oder so hergestellt, und an Familienmitglieder, enge Freunde, den Meister des Jedi und seine Lieblingsschüler verteilt.«
Corran zog eine Braue hoch. »Wieso weißt du so viel darüber?«
Sie lächelte. »Hast du vergessen, mein Lieber, daß meine Arbeit darin besteht, seltene Dinge zu denen zu bringen, die sie haben wollen? Sammlerstücke wie dieses hier bringen einen guten Preis, vor allem, weil der Imperator das Angebot an Jedi-Rittern nicht gerade vergrößert hat. Woher hatte dein Vater diese Münze?«
»Keine Ahnung.« Er dachte einen Augenblick nach. »Ich weiß, daß mein Großvater mit einem Jedi zusammengearbeitet hat, um ihre Aktionen mit denen von CorSec abzustimmen. Die beiden haben sich angefreundet, aber das war jemand, den er kannte. Er sagte immer, der einzige Jedi, den er gut gekannt hatte, sei in den Klonkriegen umgekommen.«
Mirax reichte ihm das Medaillon. »Ich hoffe, daß es dir mehr Glück bringt als dem Jedi, der darauf abgebildet ist.«
Er legte sich die Kette wieder um den Hals und genoß das vertraute Gefühl. »Da bist du nicht die einzige.« Er erhob sich und unterdrückte ein Gähnen. »Tut mir leid, das hat nichts mit dir zu tun.«
»Ich weiß. Es ist spät, und du hast
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