X-Wing 01 - Angriff auf Coruscant
Gand sah ihn nur aus seinen Facettenaugen an. »Auch Qrygg würde Verlegenheit gern vermeiden, aber du darfst ruhig fragen.«
Corran setzte ein möglichst freundliches Lächeln auf. »Wieso sprichst du von dir selbst immer in der dritten Person?«
»Es macht Qrygg verlegen, diese Frage nicht zu verstehen.«
Lujayne lächelte. »Anscheinend verwenden Sie nie das Pronomen ›ich‹.«
»Und du wechselst zwischen den beiden Namen, die du benutzt.«
Die Mundwerkzeuge des Gand klickten auf, was Corran Annäherung als an ein menschliches Lächeln interpretierte. »Ooryl versteht.«
»Und?«
Ooryl verschränkte die Arme und tippte dann mit den drei Fingern seiner rechten Hand auf seine dreieckige Körperpanzerung. »Auf Gand hält man Namen für sehr wichtig. Ein Gand, der noch nichts geleistet hat, wird einfach Gand genannt. Bevor Ooryl Ooryls Namen erhielt, war auch Ooryl als Gand bekannt. Nachdem Ooryl erst einmal Eindruck auf die Welt gemacht hatte, erhielt Ooryl den Nachnamen Qrygg. Später, nachdem Ooryl die Schwierigkeiten von Astronavigation und Flugwesen gemeistert hatte, erhielt Ooryl das Recht auf den zweiten Namen.«
Die Frau sah ihn fragend an. »Das erklärt immer noch nicht, wieso Sie kein Pronomen benutzen, wenn Sie sich auf sich selbst beziehen.«
»Qrygg bittet um Verzeihung. Auf Gand wird nur denen, die sich durch große Leistungen ausgezeichnet haben, erlaubt, Pronomen zu benutzen, um sich damit zu bezeichnen. Dahinter steckt der Gedanke, daß alle, die eine solche Person reden hören, wissen, wer der Sprecher ist, und das trifft nur in Fällen zu, in denen der Betreffende so wichtig ist, daß tatsächlich alle seinen Namen kennen.«
Corran fand das System seltsam, aber auch logisch. Bei uns sieht es immer so aus, als hätten gerade diejenigen, die das Wort Ich am häufigsten benutzen, am wenigsten geleistet, um so etwas zu rechtfertigen haben ein System formalisiert, das uns schon lange hätte einfallen sollen. »Also ist Ooryl dasselbe wie Corran und Qrygg dasselbe wie Horn bei mir?«
»Wieso nennst du dich dann manchmal beim Familiennamen und manchmal beim Vornamen?«
Der Gand senkte einen Moment lang den Blick, hatte die Mundwerkzeuge geschlossen. »Wenn ein Gand Anstoß erregt hat, oder sich für etwas schämt, mindert das seine Leistungen. Den Namen zu reduzieren ist eine Art von Entschuldigung. Es wäre Ooryl lieb, wenn Ooryl sich nicht oft Qrygg nennen müßte, aber Qrygg weiß genau, wie unwahrscheinlich das ist.«
Pfeifer quiekte Corran etwas zu.
»Nein, die Leute würden meinen Vornamen auch kennen, wenn wir dieses System benutzen würden.« Corran verdrehte die Augen. »Und jeder Droide, der seinen Namen behalten will, sollte jetzt dieses kleine Fehlersuchprogramm durchlaufen lassen und mir dann sagen, ob die Lüftung inzwischen angemessen justiert ist.«
Lujayne sah ihn an. »Probleme mit dem Antrieb?«
»Nichts Besonderes.« Corran zeigte auf die Haube. »Ich mußte vor einiger Zeit einen Teil der Lüftung ersetzen, und es ist wichtig, während der ersten fünfzig Parsec immer mal wieder zu justieren.«
Lujayne nickte. »Bis er sich richtig gesetzt hat. Sieht aus, als hätten Sie am Gehäuse gearbeitet, dabei hätten Sie lieber auf die Achse achten sollen.«
»Sie kennen sich mit diesen Dingern aus?«
Sie zuckte die Achseln. »Zu den Fertigkeiten, die mein Vater unterrichtet hat, gehört auch das Reparieren von Landgleitern. Der T-47 hat praktisch dasselbe Lüftungssystem für den Antrieb. Was Sie hier gemacht haben, wird funktionieren, aber Sie werden weitere sechs Monate lang häufig nachziehen müssen. Ich kann Ihnen einen Abstandhalter einpassen, und das wird kaum eine halbe Stunde dauern.«
»Tatsächlich?«
»Sicher, wenn Sie die Hilfe annehmen.«
Corran runzelte die Stirn. »Warum denn nicht?«
»Sie wären mir einen Gefallen schuldig, und Sie müßten mir vertrauen.«
Jemandem zu vertrauen, den er nicht kannte, fühlte sich merkwürdig an, aber es kam ihm nicht unmöglich vor. »Das verstehe ich. Aber ich glaube, ich traue Ihnen.«
»Also sind wir im Geschäft.«
Ooryl sah Lujayne an. »Wenn Sie möchten, wird Ooryl Ihnen die Werkzeuge holen.«
»Bitte.«
Corran lehnte sich an die Tragfläche. »Ich weiß Ihre Hilfe wirklich zu schätzen.«
Sie grinste verschlagen. »Ich hoffe, Sie denken auch noch so, wenn Sie erfahren haben, was ich dafür will.«
»Sagen Sie es mir.«
»Wenn wir mit Ihrem X-Flügler fertig sind, kommen sie mit mir in die
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