X-Wing 01 - Angriff auf Coruscant
lächelte. »Er konnte ganz schön selbstzufrieden grinsen, wenn er was getan hatte, was ein anderer nicht konnte.«
Wedge kicherte. »Dieses Grinsen habe ich hassen gelernt, aber er hat es bei mir nicht allzu oft angewandt. Bei seinem ersten Einsatz griffen wir einen imperialen Konvoi an, direkt nachdem sie damit angefangen hatten, Nebulon-B-Fregatten - genau wie die Aufschub hier - als Geleitschutz zu verwenden. Sie hat zwei Dutzend TIEs ausgespuckt. Biggs hat fünf abgeschossen - er war also ein As - aber ein anderer Pilot beanspruchte den dritten Abschuß für sich. Dieser Abschuß hätte den anderen ebenfalls zum As gemacht - ich glaube, es war sein fünfzehnter Einsatz gewesen. Biggs schenkte dem Kerl dieses Lächeln und war großzügig. Und jedesmal, wenn er später wieder fünf Abschüsse hatte, hat er dem Mann den dritten geschenkt. Er war nicht boshaft, aber er hat es den anderen auch nicht vergessen lassen.«
Gavin nickte. »So war er - er hat einen mit diesen kleinen Schwächen aufgezogen, bis man was dagegen unternommen hat oder bis es einen nicht mehr störte.«
»Das war seine Art, dafür zu sorgen, daß alle ihr Bestes gaben. Und deshalb hat er Luke auch so zugesetzt, er solle zur Akademie gehen. Er wollte nicht, daß jemand sein Talent verschwendet.« Wedge kratzte sich am Hinterkopf. »Wenn er Yavin überlebt hätte, wäre er es, dem wir jetzt Bericht erstatten müßten.«
Corran hob den Finger. »Hat der Typ mit dem dritten Abschuß sich je mit Biggs versöhnt?«
Wedges Lächeln schwand. »Der Pilot - er hieß Karsk, Amil Karsk - übernahm für Biggs den dritten von fünf vorgesehenen Einsätzen. Es war eine einfache Sache - Eskorte für einen Blockadebrecher, der als Kurier diente. Es sprangen sogar ein paar Tage Urlaub dabei heraus, aber Biggs erklärte, damit wären sie dann quitt. Dieser Einsatz brachte Karsk nach Alderaan, und er war noch dort, als der Todesstern auftauchte.«
»Aua.« Mühsam kam Corran wieder auf die Beine. »Biggs hatte Glück, daß er diesen Einsatz abgegeben hat.«
»Ja, aber irgendwann wird jeder vom Glück verlassen.« Wedges Blick wurde härter. »Unseres ist aber noch nicht vollkommen zerronnen. Ich freue mich, daß es Ihnen beiden besser geht. Es ist mir lieber, Sie nicht der Liste der Freunde hinzufügen zu müssen, die ich ans Imperium verloren habe. Sie ist ohnehin schon viel zu lang.«
Gavin schluckte, dann streckte er die Hand aus. »Danke, Sir. Ich habe jetzt das Gefühl, daß ich Biggs ein bißchen besser kenne.«
Wedge schüttelte die Hand des Jungen. »Danke, daß Sie mir die Gelegenheit gegeben haben, mich an diese Geschichten zu erinnern. Man erinnert sich im Krieg zu oft nur an die Verluste - an den Punkt, an dem die anderen aufhören, etwas zu unserem Leben beizutragen. Biggs, Porkins, Dack, Lujayne - wir sollten mehr in ihnen sehen als das. Und dazu habe ich nicht oft genug Gelegenheit.«
Er sah auf die Uhr. »Jetzt muß ich mich gleich mit Admiral Ackbar treffen. Sie haben noch etwa vier Stunden bis zu der Gedenkfeier für Lujayne und die anderen, die wir auf Talasea verloren haben. Und danach, wenn Ackbar will und Salm gut genug aufgelegt ist, werden wir die Imperialen bluten lassen, und vielleicht werden unsere Toten dann ein wenig friedlicher ruhen.«
20
Emdreis uncharakteristisches Schweigen auf dem Flug von der Aufschub zur Heimat Eins ließ Wedge beinahe glauben, daß sich die Galaxis verändert hatte, während er schlief. Der Droide hatte weder doziert noch gejammert oder ihn mit Einzelheiten darüber gelangweilt, wieso es für ihn notwendig sei, mit auf die Heimat Eins zu kommen - er war einfach aufgetaucht und hatte behauptet, er habe noch auf dem Rebellenflaggschiff zu tun.
Tycho hatte nur die Achseln gezuckt, also hatte Wedge sich einverstanden erklärt. Der Droide war ungewöhnlich still, aber das schien nicht gefährlich zu sein im Gegenteil, es war den beiden Männern sogar sehr recht. Während er die Verboten zu dem Mon-Calamari-Sternenkreuzer hinüberlenkte, fiel Wedge auf, daß er auch in der Zeit auf Talasea wenig von Emdrei gehört hatte. Außerdem waren ihm erheblich weniger Beschwerden über den Droiden zu Ohren gekommen, was er für ein gutes Zeichen hielt. Er hatte wahrhaftig genug damit zu tun, sich um seine Piloten zu kümmern; er hatte keine Lust, sich auch noch um einen Droiden Gedanken zu machen.
Das Lächeln auf General Salms Gesicht, als Wedge und Tycho Admiral Ackbars Besprechungszimmer betraten, verstärkte
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