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X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen

X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen

Titel: X-Wing 02 - Die Mission der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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Vorstellung, er würde Mirax irgendwie betrügen, wenn er mit Erisi schliefe. Er empfand tatsächlich viel für Mirax, aber zwischen ihnen bestanden keine Verpflichtungen, keine offiziellen Bindungen. Sie hätte gut in jedem Raumhafen der Galaxis einen anderen Liebhaber haben können - Corran bezweifelte das und war überrascht über die Eifersucht, die ihn bei diesem Gedanken befiel -, und wenn, dann ging es ihn nichts an. Sie waren beide erwachsen, und wenn es schließlich zu einer Beziehung kommen sollte, würde man alles, was vorher geschehen war, als etwas betrachten müssen, das vorher geschehen war.
    Letztlich war sein Widerstreben auf zwei Dinge zurückzuführen, die einander bedingten. Das erste überraschte ihn, als er es entdeckte, aber er konnte es nicht leugnen: Er war der Ansicht, daß Erisi vollkommen außerhalb seiner Kreise stand, und zwar unwiderruflich. Sie kam von einem Planeten, wo sie zum Adel gehörte. Geld, Möglichkeiten, Privilegien, und von allem nur das Beste. Es sprach zwar für ihr wahrhaft edelmütiges Herz, daß sie sich der Rebellion angeschlossen hatte, aber es wurde auch sehr deutlich, daß sie Luxus genoß und für selbstverständlich hielt. Das hatte er auf der Reise immer wieder beobachten können - sie fühlte sich auf dem Ultra-Deck wie ein Sarlacc im Sand.
    Obwohl er ein Telbun war, hatte auch Corran derselbe Luxus zur Verfügung gestanden, und es hatte ihn überrascht, wie wenig er imstande gewesen war, sich daran zu gewöhnen. Während Erisi sich nichts dabei dachte, eine Frucht zu schälen und die Schale auf der Armlehne eines Diwans aus Nerfleder zurückzulassen, ertappte sich Corran immer wieder dabei, wie er befürchtete, etwas zu verschütten oder das Leder mit seinem Schweiß zu ruinieren. Erisi war das vollkommen gleich; ihm nicht, weil er nicht über das Geld verfügte, einer Forderung nach Ersatz achselzuckend nachzugeben.
    Erisis Nachlässigkeit in Geldangelegenheiten hatte Corran schier in den Wahnsinn getrieben. Sie hatte ihm befohlen, den Dienstboten üppige Trinkgelder zu geben, aber es fiel ihm schwer, schlechte oder gleichgültige Dienste ebenso zu belohnen wie gute. Und die Dienstboten auf dem Ultra-Deck waren allesamt servile Speichellecker der schlimmsten Art. Es gab Zeiten, da hätte er am liebsten ausgeholt und sie geschlagen, aber er wußte, das würden sie hinnehmen und ihm dann dafür danken, daß er sie so fachkundig verprügelt hatte - sie würden alles tun, wovon sie glaubten, daß es die Trinkgelder erhöhte.
    Er wußte, er würde nie in ihre Welt passen, und er nahm an, daß auch sie sich dessen bewußt war. Ihre Beschimpfungen waren übertrieben genug, und er wußte, daß sie es nicht ernst meinte, aber es gab Momente, in denen die Niedertracht in ihrer Stimme und die Bosheit in ihrem Blick ein wenig zu glaubwürdig wirkten. Ein kleiner Teil von ihr erkannte, wie unpassend er für sie war, und dieser Teil lag im Widerstreit mit dem, der ihn mochte. Das führte zu einer Unruhe, die sie bewog, hin und wieder schärfer als nötig mit ihm umzuspringen.
    Ihre Vorbehalte wegen seiner mangelnden Fähigkeit, mit dem Alltag der Superreichen umzugehen, bewegen ihn dazu, immer wieder zeigen zu wollen, daß er sich anpassen konnte. Tief drinnen wußte er, daß er immer wieder versagen würde, denn ebenso, wie er und Erisi diese rituellen Sätze brauchten, um sich daran zu erinnern, wer sie wirklich waren, brauchte Corran eine Verbindung zu jenem Leben, das er als sein wahres betrachtete. Seine Familie war nie reich gewesen, aber auch nie arm. Wie sein Vater und sein Großvater hatte er für die corellianischen Sicherheitskräfte gearbeitet, und er war stolz darauf. Wenn er und Erisi nicht zusammenkommen konnten, dann war das ihr Verlust, nicht der seine.
    Sie griff wieder nach seinem Arm. »Oh, sieh doch nur!«
    Die Fähre hatte sich gedreht und bot ihnen nun ungehinderte Sicht auf den Planeten. Sie segelten unter den Golan-Verteidigungsstationen und den Sonnenreflektoren hindurch, die sich um den Planeten drehten. Die letzteren reflektierten Sonnenlicht zum Boden, um die Bereiche nahe der Polkappen zu erwärmen. Coruscants Umlaufbahn trug den Planeten so weit von der Sonne weg, daß es nötig war, die Sonnenenergie einzufangen und umzuleiten, um das ganze Jahr über ein mildes Klima zu gewährleisten.
    Die Fähre flog nach unten und auf die Tagseite des Planeten zu, aber die Nacht hatte sich bereits in Form eines halbmondförmigen Schattens über weite

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