X-Wing 03 - Die teuflische Falle
ins Kreuzverhör nehmen wollte -, würde er dieses Thema nicht weiter vertiefen.
Es sei denn, ich könnte Kirtan Loor vorführen, und er würde abstreiten, sich je mit Tycho getroffen zu haben. Die Chancen dafür waren etwa so groß wie die, daß plötzlich der Imperator auftauchte und den Rebellen ein für allemal seine imperiale Gnade gewährte.
»Anwalt Ven?«
Nawara blickte zu Admiral Ackbar auf. »Entschuldigen Sie bitte, Sir. Ich habe im Augenblick keine Fragen an den Zeugen.«
Der Twi'lek setzte sich wieder hin.
»Gut. Ihr nächster Zeuge, Commander Ettyk.«
Die Anklägerin erhob sich. »Die Anklage ruft Erisi Dlarit in den Zeugenstand.«
14
Corran Horn kam sich so schwerfällig vor wie der Trandoshaner, der ihn durch den Korridor des Verhörzentrums schleifte. Die Injektion, die ihm ein Emdee-Droide noch in seiner Isolierzelle gegeben hatte, begann bereits zu wirken. Er hatte noch im Kopf, daß zumindest ein Teil des verwendeten Mittels Skirtopanol war, was nichts Gutes bedeuten konnte. Das einzige Mal, als er zuvor unter dem Einfluß dieser Droge gestanden hatte, war während einer Übung im Verlauf seiner Ausbildung für die correllianischen Sicherheitskräfte gewesen, und er hatte alle möglichen Jugendsünden gestanden. Das wäre vielleicht einfach nur komisch gewesen, aber der Leiter des Seminars über Verhörtechniken war ein alter Freund seines Vaters gewesen, der Hal Horn dann den Text seiner Beichte übergeben hatte.
Ich glaube nicht, daß die Isard ... Zu Anfang war das noch ein vollständiger Gedanke gewesen, aber jetzt erschien ein Bild Ysanne Isards vor seinen Augen, das alles andere verdrängte. Corran wußte, daß die Drogen genauso wirkten, wie man erwarten würde. Er begann, vor Angst und Frustration zu stöhnen, was ihm einen Schlag von seinem Wächter einbrachte.
Das und der Trockenfäule-Geruch, den der Trandoshaner ausströmte, vereinte sich mit Corrans Angst und bewirkte, daß schreckliche Erinnerungen auf ihn eindrangen. Er sah eine kleine Holographie, die vor ihm in der Luft hing. Drei Gestalten, zwei Männer und eine Quarren, saßen an einem Tisch in einer dunklen Ecke eines Cafes. Die beiden Männer - einer davon war sein Vater - waren in ein Gespräch vertieft. Man sah, daß Hal Horn ärgerlich war, weil er den kleineren Mann, der ihm gegenübersaß, mit dem Finger anstieß und weil er langsam rot anlief.
Dann trat ein trandoshanischer Kopfgeldjäger ins Bild, der einen weiten Staubmantel über die Schulter drapiert hatte. Der Eidechsenmensch ging am Tisch vorbei und kam auf Corran zu, bis sein grünes, schuppiges Gesicht die Sicht auf Hal Horn versperrte. Dann trat der Trandoshaner, Bossk, zurück, und drückte eine Energiezelle in den Blasterkarabiner, den er unter dem Mantel hervorgezogen hatte. Langsam drehte er sich um und schickte rote Blasterblitze zu dem Trio am Tisch.
Die Quarren explodierte förmlich in schwarzen Nebel. Corrans Vater wurde von zwei Schüssen in der Brust getroffen und gegen die Wand geschleudert. Als er nach unten glitt, versuchte der kleine Mann, mit dem er sich unterhalten hatte, in Deckung zu gehen. Aber das Feuer des Trandoshaners verwandelte den Tisch, unter den er sich duckte, in brennende Splitter und halbgeschmolzenes Metall und erwischte ihn dennoch. Der kleine Mann wurde dreimal im Rumpf getroffen, und der vierte Treffer riß ihm den Hinterkopf weg.
Corran sah sich selbst in der Szene. Es hatte keinen Übergang gegeben; er war einfach da, kniete im Blut, umgeben von brennenden Trümmern des Tischs. Er hielt seinen Vater in den Armen. Er wischte ihm das Blut der Quarren mit einem Lappen aus dem Gesicht, und die ganze Zeit wünschte er sich sehnlichst, sein Vater würde die Augen wieder öffnen und erklären, es sei alles in Ordnung.
Die beiden schwarzen Löcher in der Brust seines Vaters starrten zu ihm empor. Zuerst erinnerten sie ihn an die Bißspuren einer Viper, dann blinzelten sie. Eines wurde eisig blau, das andere glühend rot. Die Welt verschwamm einen Augenblick, dann flossen alle Farben zusammen und wurden zu Weiß, wie im Hyperraum.
Er kehrte zurück und fand sich in einem überwiegend weißen Zimmer, Ysanne Isard gegenüber.
Sie runzelte die Stirn. »Es ist faszinierend, wie Sie bei allen Verhören immer wieder auf den Tod Ihres Vaters zurückkommen. Es gibt zahllose psychologische Theorien, die Ihre Beschäftigung mit seinem Tod als großartige Rechtfertigung für das Einhalten einer so nutzlosen Disziplin wie während
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