X-Wing 03 - Die teuflische Falle
beschreiben?«
»Als typisch für Corran: knapp, treffend und unparteiisch in seiner Aufzählung der Fakten.«
»Und, abermals beruhend auf Ihrer Erfahrung, wie würden Sie Corrans Identifikation von Kirtan Loor beschreiben?«
»Er war vollkommen sicher, daß es Loor war, der mit dem Captain Celchu gesprochen hatte.«
Ettyk lächelte. »Es gab also nichts an diesem Bericht, das Sie dazu veranlaßt hätte, Lieutenant Horns Identifikation von Kulan Loor in Frage zu stellen?«
Iella zögerte. »Es gibt ein einziges Detail, zu dem ich eine Frage hatte.«
Überraschung spiegelte sich auf Hallas Miene, wich aber schnell wieder ihrem üblichen undurchdringlichen Ausdruck. »Ich beantrage, diese Frage zu streichen, Euer Ehren.«
Die Barten des Mon Calamari zuckten. »Nein, Commander, Sie haben eine Frage mehr gestellt, als Sie sollten, und jetzt müssen Sie mit den Konsequenzen fertig werden. Haben Sie noch weitere Fragen an die Zeugin?«
»Im Augenblick nicht, Sir, aber ich behalte mir vor, sie wieder aufzurufen.«
»Verstanden. Ihre Zeugin, Herr Anwalt.«
Iella richtete sich ein wenig auf und versuchte sich zu beruhigen, aber sie spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog, als der Twi'lek sich erhob. Ihr Herz begann ein wenig schneller zu schlagen. Sie hatte Kreuzverhöre nie gemocht, und sie konnte von Nawara Ven keine Gnade erwarten, vor allem nicht nach Halla Ettyks Fehler.
»Zeugin Wessiri, haben Sie in Ihrer Zeit bei CorSec jemals wegen Verrats ermittelt?«
»Nein, aber in Mordfällen.«
»Das weiß ich. Sie haben viele Mordfälle bearbeitet, nicht wahr?«
»Ja.«
»Und einige davon waren sicherlich einfacher zu lösen als dieser hier, oder?«
Iella nickte. »Ja.« Obwohl Nawara Ven leise und gleichmütig sprach, gefiel es ihr nicht, wie er um den heißen Brei herumstrich. Er versuchte den Eindruck von Ruhe und Ausgeglichenheit zu vermitteln, den Eindruck, als hätte er alles unter Kontrolle, und sie wußte, daß das schlecht für sie war. Wenn er erst einmal seinen Rhythmus gefunden und sich darauf eingestellt hatte, konnte er schlagartig anders vorgehen, sie überraschen und sie zu Aussagen bringen, die das Gericht vielleicht falsch verstehen würde.
»Wie lange, würden Sie sagen, hat eine solche Mordermittlung im Durchschnitt etwa gedauert?«
»Können Sie die Frage ein wenig spezifizieren?«
»Wie lange dauerte es, bis es zu einer Verhaftung kam?«
Iella zuckte mit den Schultern. »Weniger als eine Woche. Wenn man innerhalb dieser Zeit keine Verdächtigen in Gewahrsam hat, kann die Spur sehr kalt werden.«
»Die Ermittlungen selbst können aber länger dauern, stimmt das?«
»Ja.«
»Weil es noch Einzelheiten zu überprüfen gilt, es müssen Laborberichte gelesen und analysiert, Zeugen verhört, weitere Fakten überprüft werden und so weiter, ja?«
»Ja.«
Der Twi'lek lächelte. »So etwas kann lange dauern, nicht wahr?«
»Das hängt von vielen Aspekten ab.«
»Gehen wir mal davon aus, daß Sie alles richtig machen wollen.«
»Ich möchte immer alles richtig machen.«
»Selbstverständlich, aber zu hastiges Vorgehen kann zu ungenauer Arbeit führen, nicht wahr?«
»Ja.«
»Also ist eine hastige Ermittlung auch eine potentiell ungenaue?«
»Ja.«
Nawara Ven nickte. »Wie würden Sie nach Ihrer Erfahrung zwei Wochen vom Mord bis zur Verhandlung beurteilen?«
Iella nickte widerstrebend. »Die Zeit ist kürzer als bei den meisten Verfahren.«
»Hatten Sie je, mit einem Fall zu tun, der so schnell vor Gericht kam wie dieser?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
Der Twi'lek schaute auf den Datenblock, der auf seinem Tisch lag. Iella sah auf Pfeifers Vorderseite Lichter aufblitzen, dann nickte Nawara und schob sich einen Kopfschwanz über die Schulter zurück. »Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit noch einmal auf Beweisstück Nummer 34 lenken. Wie lange nach dem beschriebenen Vorfall wurde der Bericht verfaßt?«
Iella warf einen Blick auf den kleinen Monitor in der Ecke des Zeugenstandes. »Es liegen zwei Wochen zwischen dem Vorfall und dem Datum des Berichts.«
»Mit Ihrer Erfahrung als Corran Horns Partnerin - würden Sie sagen, daß er seine Berichte im allgemeinen rasch abgefaßt hat?«
»Ja.« Iella warf Pfeifer einen wütenden Blick zu. »Aber manchmal gab es auch Verspätungen, und in den zwei Wochen, von denen Sie sprechen, gab es ziemlich viel zu tun.«
»Viel zu tun - glauben Sie, das war der einzige Grund, wieso Lieutenant Horn seinen Bericht erst so spät eingereicht
Weitere Kostenlose Bücher