X-Wing 04 - Bacta-Piraten
Eintreffende Schiffe landen für die Zoll- und Einwanderungsprozeduren zunächst in Xucphra City und werden dann zu den anderen Häfen weitergeschickt. Sie verlassen den Planeten dann direkt von diesen Häfen aus.«
Nawara Ven hob die Hand. »Ich nehme an, der Name der Hauptstadt wurde geändert, nachdem der Xucphra-Konzern die Regierung übernahm. Wie hieß die Stadt vorher?«
»Zabcuc City, was sich auch nicht besser aussprechen läßt.« Winter gab dem Computer den Befehl zu einem Zoom und zeigte eine Luftaufnahme der Stadt. »Wie Sie sehen, ist das eigentlich keine richtige Metropole. Bevor Ysanne Isard die Regierung übernahm, umfaßte die menschliche Bevölkerung von Thyferra lediglich zehntausend Personen. Viele Zaltin-Familien flohen, und ihre Wohnungen werden jetzt von Offizieren und Mannschaften der Imperialen Luftwaffe benutzt, wenn diese sich nicht auf den Schiffen aufhalten. Allein die Lusankya hat eine Besatzung, die fünfundzwanzigmal so groß ist wie die menschliche Bevölkerung des Planeten, deshalb stellt sich die Frage erst gar nicht, ob eine Besetzung des Planeten auf Befehl der Isard möglich wäre. Bisher hat sie allerdings davon abgesehen und nutzt imperiales Personal und Ausrüstung nur, um die thyferranische Heimwehr auszubilden.«
Winter nickte dem Insektoiden zu, der weiter hinten im Saal stand. »Die eingeborene Bevölkerung von Thyferra bezeichnet sich selbst als Vratix. Die Bactaproduktion - im wesentlichen die Verbindung von Alazhi und Kavam - scheint den Vratix ein beinahe mystisches Maß an Zufriedenheit zu verschaffen. Qlaern Hirf hier ist ein Verachen - ein Meistermischer -, der mit Hilfe seiner Untergebenen Bacta herstellt. Ein Verachen stellt in etwa das Äquivalent eines Braumeisters einer Lomin-Ale-Brauerei dar, obwohl ein Verachen auch innerhalb der Vratix-Gesellschaft über einen hohen Rang und bestimmte, damit verbundene Rechte und Verantwortung verfügt. Ich sollte außerdem anführen, daß die Vratix weder männlich noch weiblich sind - sie haben beide Rollen zu unterschiedlichen Zeiten ihres Lebens inne, daher ist es eigentlich unangemessen, von Qlaern als ›er‹ oder ›sie‹ zu sprechen. Darüber hinaus verfügen die Vratix bis zu einem bestimmten Grad über ein Schwarmbewußtsein, also fühlen sie sich wohler, wenn man Pronomina im Plural verwendet.«
Qlaern Hirf klickte mit den gebogenen Mundwerkzeugen. »Ihre Ausführungen ehren uns, Lady Winter.«
»Vielen Dank. Wegen ihres Wunsches - ja des intensiven Bedürfnisses -, Bacta herzustellen, haben die Vratix den Einfluß von Menschen begrüßt, die ihnen halfen, geschäftliche Beziehungen herzustellen, die die Nachfrage nach Bacta erhöhten und damit den Vratix erlaubten, noch häufiger zu tun, was sie so genießen. Unter der Regierung des Imperiums wurden jedoch Gesetze erlassen, die es verboten, einzelne Vratix in aktiven und verantwortungsvollen Positionen in den Konzernen zu beschäftigen. Zaltin und Xucphra erhielten das imperiale Monopol für die Bactaherstellung, vermutlich aufgrund von Bestechungsgeldern, die sie dem ortsansässigen Moff und dem Imperator zahlen. Das hat Thyferra beziehungsweise die Menschen, die dort leben, sehr reich werden lassen. Die Vratix andererseits leben sehr bescheiden in Stammesgruppen im Regenwald.«
Winter gab einen neuen Befehl auf dem Datenblock ein, und das Bild der Stadt wich dem von drei Personen. »Ysanne Isard wurde nach einem Staatsstreich vor etwa zwei Wochen zur Staatschefin Thyferras. Die Vorbereitungen für diesen Staatsstreich müssen schon längere Zeit im Gang gewesen sein, denn die Revolution war beendet, noch bevor sie mit ihrem Supersternzerstörer Lusankya dort eintraf. Wir wissen nicht viel über sie - es gibt Gerüchte, sie sei eine der Geliebten des Imperators gewesen, aber auch das ist nicht sicher. Wir wissen jedoch, daß ihr Vater vor ihr Leiter des Imperialen Geheimdienstes war, aber sie übergab dem Imperator Beweise, daß ihr Vater sich der Rebellion anschließen wollte, was zu dessen Absetzung führte und ihr gestattete, seine Nachfolge anzutreten.«
Nawara Ven hob abermals die Hand. »Hatte ihr Vater tatsächlich vor überzulaufen?«
Winter zuckte mit den Achseln. »Wenn ja, dann wußte ich nichts davon. Aber es besteht kein Zweifel daran, daß seine Tochter ehrgeizig genug war, um Beweismaterial zu fälschen -sie ist also sehr gefährlich. Es wird schwierig sein, sie zu vertreiben, und vermutlich einen Bodenangriff erfordern. Soweit wir
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