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X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

Titel: X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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so.«
    Jetzt schaltete sich knisternd Wedges Stimme ein: »Gute Arbeit, ihr beiden. Jetzt zurück zum Stützpunkt, damit Gruppe Drei das gleiche machen kann. Sie werden niemanden, der diese Übung noch nicht durchgemacht hat, über Ihre Parameter informieren. Das ist ein Befehl.«
    »Ja, Sir.«
    »Eins Ende.«
    Kell knirschte mit den Zähnen. Wieder hatte ihn einer von Wedge Antilles’ raffinierten Tricks wie einen Stümper aussehen lassen. Er hatte hart daran gearbeitet, sein erstes Nullergebnis in den Simulatoren auszugleichen, hatte so hart gearbeitet, daß er erster unter den Piloten geworden war, und jetzt fing das Ganze wieder von vorn an.
     
    Der Punching Dummy hatte die Form eines Menschen – das heißt, wenn man einen Menschen dermaßen mit Essen mästete, daß seine Gesichtszüge halb in den wabbeligen Fleischfalten verschwanden, und ihn dann in der Turnhalle des Stützpunktes Folor auf eine flexible Stange steckte. Kell schüttelte den Kopf; ihm würde es jedenfalls nicht passen, wenn man ihn so behandelte. Aber ebensowenig würde es ihm passen, wenn man ihn so zurichtete, wie er das jetzt mit dem Dummy machte.
    Er begann mit Eins-Zwei-Kombinationen, die den Kopf des Dummy zum Schaukeln brachten und ihn kurzzeitig deformierten; das an Knetmasse erinnernde Memorymaterial stellte zwar binnen Sekunden wieder die richtige Form des Kopfes her, aber bis dahin trug er die Spuren von Kells Fäusten. Jetzt ging er auf Handkantenschläge gegen den Hals der Puppe über, rückte dann näher, um ihr den Unterarm gegen die Nase zu schmettern, und trieb aus dieser Stellung dem Ding zweimal hintereinander das Knie in den Brustkasten. Beide Male hörte er knackende Geräusche aus dem Inneren der Puppe; sie war so gebaut, daß sie sich wie Fleisch anfühlte und auch wie Fleisch und Knochen nachgab, wenn sie genügend hart angegriffen wurde, um dann aber wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzukehren.
    Er tänzelte zurück, pendelte hin und her, fintete mit der linken Hand, setzte mit einem rechten Haken nach, der den Kopf des Dummy herumriß. Sehr befriedigend … wenn auch nicht so, als ob sein Gegenüber der echte Wedge oder der echte Janson gewesen wäre.
    Kell wußte, daß er keineswegs der beste Nahkämpfer der Gruppe war. Eine Frau, die halb so schwer und einen Kopf kleiner war als er, war für seine Ausbildung zuständig. Sie konnte ihn ganz nach Belieben immer wieder auf die Matte schicken und härter zuschlagen, als er das je schaffte. Aber er war groß, schnell und durchtrainiert und vermutete daher, daß er zu den oberen zehn Prozent unter den unbewaffneten Kämpfern bei den Streitkräften gehörte. Das war einfach etwas, worauf er sich gut verstand. Nur zu schade, daß ihn das auf Folor nicht weiterbrachte. Er wirbelte herum, versetzte der Puppe einen kräftigen Tritt gegen das Brustbein und sah zu, wie das Ding auf seiner biegsamen Stange nach hinten kippte und sich dann wieder aufrichtete.
    Das war ganz so wie seine Tätigkeit hier auf Folor. Wenn all seine Fähigkeiten so poliert und glatt wie seine Kampfweise waren, dann schienen ihm all seine Ziele hier ebenso elastisch wie diese Puppe da. Er gab ihnen alles, was er hatte, und sie richteten sich immer wieder auf wie Stehaufmännchen, unbewegt, unverletzt und ohne daß er Spuren an ihnen hinterlassen konnte.
    »Bist du auf den Dummy sauer? Oder ist das ein anderes verrücktes Bewußtsein von dir?«
    Kell fuhr herum. Knirps saß auf einem Barren und beobachtete ihn interessiert, die braunen Augen weiter geöffnet, als das für ihn üblich war. Das Fell, das seinen Körper bedeckte, war an einigen Stellen zerzaust und in Unordnung, an anderen Stellen feucht, was darauf hindeutete, daß er gerade geduscht und sich nicht gründlich genug abgetrocknet hatte. »Hmm… wahrscheinlich ein verrücktes Bewußtsein«, sagte Kell.
    »Mir scheint es eher ein sehr fähiges Bewußtsein zu sein. Anscheinend kannst du es ja jederzeit, wenn du das willst, abschalten. Sonst würdest du ja uns angreifen.«
    Kell lächelte. Er schaffte es immer noch nicht ganz, die Logik seines Flügelkollegen zu durchschauen oder mit der umständlichen Art zu Rande zu kommen, mit der Knirps in ein Gespräch einstieg. »Kann schon sein. Dieses ›Bewußtsein‹ funktioniert besser, wenn man es willkürlich abschalten kann.«
    »Ja. Unser Pilotenbewußtsein verbessert sich auf diese Weise. Hast du das bemerkt? Man sieht manchmal einfach durch den Nebel hindurch. Das ist gut.«
    »Das

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