X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
der Karren schließlich gegen die Wand krachte; dann hielt sie den Fahrthebel niedergedrückt und quetschte den Droiden so gegen die Wand. Dieser versuchte mit wild schlagenden Tentakeln freizukommen und feuerte einen Schuß nach dem anderen auf die Transparistahlfenster, worauf diese sich verdunkelten und schließlich zu schmelzen begannen.
Wedge rannte um den ganzen Fertigungssaal herum, wobei er sich in der Wartungsgasse hinter den Steuerkonsolen hielt. Er wechselte immer wieder das Tempo, um zu verhindern, daß der Droid sein Auftauchen zwischen den Konsolen berechnete und einen gezielten Schuß auf ihn abgab. Der Sondendroid folgte ihm die ganze Zeit auf der anderen Seite der Konsolen. Seine Treffsicherheit war hoch, und zwei Beinahe-Treffer hatten seine Kleider in Schulter- und Schenkelhöhe angesengt und auch auf seiner Haut Spuren hinterlassen.
Er rannte jetzt an Kell vorbei, der hinter einer Konsole kauerte, und kam schlitternd zum Stehen. Der Droid feuerte, drei Blasterschüsse, die zwischen den Konsolen durchfegten und Löcher in die Wand schmolzen.
Aus dem Augenwinkel sah Wedge Kell angreifen. Kell richtete sich in einer fließenden Bewegung auf, stieg auf die Arbeitsplatte einer Konsole und warf sich von oben auf den Droiden.
Dort prallte er sofort ab und rollte sich am Boden ab. Der Droid griff mit einer seiner Klauen nach ihm, verfehlte ihn und richtete seinen Blaster auf ihn. Aber Kell hatte bereits wieder hinter der schweren Hauptkonsole des Raums Deckung gefunden.
Wedge stöhnte halblaut. »Jetzt sag mir bloß nicht, daß ich den ganzen Tanz noch einmal machen muß!«
»Geh in Deckung!«
Wedge duckte sich gerade noch rechtzeitig hinter der Konsole, als die obere Hemisphäre des Droiden wie ein Vulkan ausbrach. Der gewaltige Donnerschlag ließ sämtliche Displays im ganzen Raum zerspringen, schmetterte den Sondendroiden hart gegen den Boden und zerdrückte seine herunterhängenden Armaturen.
Wedge erhob sich. »Gut gemacht. Ich habe gar nicht gesehen, wie du die Ladung angebracht hast.«
Kell holte sich seine Tasche. Dann hielt er sich die Hand hinters Ohr, und Wedge sah, wie sein Mund sich bewegte.
Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß es in seinen Ohren klingelte. »Was?«
Er hörte Kells Antwort wie durch dicke Watte: »Was?«
Tyria mühte sich mit dem Steuer des Karrens ab, wobei ihr langsam bewußt wurde, daß sie im Begriff war, die Kraftprobe mit dem Droiden zu verlieren.
Phanan feuerte noch immer auf den Sondendroiden. Seine Schüsse fraßen sich Stück für Stück in die Panzerung des Droiden hinein. Wenn er so weitermachte, würde er das Ding vielleicht in zwei Tagen erledigt haben.
Eine Explosion hallte aus dem Fabrikationssaal herüber. Tyria erstarrte – ob Kells Sprengkörper vorzeitig detoniert waren? Aber der einen Explosion folgte keine zweite. Hoffentlich war Kell in Sicherheit, dachte sie.
Ein gutes Dutzend Transparistahlteile rutschten neben dem Sondendroiden gegen die Wand. Tyria blickte auf und sah Knirps, schwankend wie ein Matrose nach einer durchzechten Nacht, die untere Gesichtshälfte mit Blut aus seiner platten Nase überströmt, wie er den Karren in Position brachte und dann die Feststellbremse betätigte. Knirps winkte ihr kurz zu und rannte dann, immer noch schwankend, auf einen anderen Karren zu, um dessen Steuer zu packen.
Er war gerade damit fertig geworden, diesen Karren auf der anderen Seite des Droiden gegen die Wand zu steuern und zu arretieren, als Wedge und Kell aus dem Fertigungssaal gerannt kamen.
Kell schrie: »Wir sind Omega!« Er bedeutete den Kommandos mit heftigen Handbewegungen, daß sie zum Turbolift laufen sollten. Grinder und Jesmin folgten Phanan aus der Einsatzzentrale, und alle drängten sich in den Liftschacht.
»Was passiert, wenn dieser Droid sich befreit?« fragte Tyria.
»Was?« sagte Wedge und hielt sich die Hand hinters Ohr.
»Sondendroid!« brüllte sie. »Wenn er freikommt?«
Kell schüttelte den Kopf und zog eine Timerladung aus der Tasche. »Nein. Verschwindet hier.«
»Und was ist, wenn es noch mehr von der Sorte gibt?«
»Die gehören alle mir«, erklärte Grinder. »Ihr könnt euch auf mich verlassen.«
Kell schrie: »Sechs, die Türen zur vierten und zweiten Etage öffnen, wenn du daran vorbeikommst!«
Knirps drückte sich den Ärmel gegen die Nase, um sich das Blut abzuwischen, und nickte.
»Warum soll er die Türen öffnen?« fragte Tyria. Als ihr dann bewußt wurde, daß Kell und Wedge Probleme mit
Weitere Kostenlose Bücher