X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
hinten Platz.
Face hörte, wie einer von ihnen, der Stimme nach war es Donos, strauchelte, zu Boden ging und fluchte. Er sah zu Shalla hinüber. Die zuckte die Achseln. »Ich mußte ein paar Verletzte hinterlassen«, erklärte sie vage. Gleich darauf trafen die ersten Blasterschüsse der verfolgenden Sturmtruppler das Heck des Fahrzeugs, und Donos’ Stimme hallte über das Komm: »Los, Beeilung!«
Sie verließen den Stützpunkt durch dasselbe Tor, durch das sie ihn betreten hatten. Diesmal allerdings hielten sie nicht an, um sich eine Genehmigung zu holen oder um die Torwache dazu zu veranlassen, die Tore zu öffnen. Als sie in voller Fahrt auf die Wachstation zurasten, belegte Face das Wachhaus mit Blasterfeuer und zwang damit den diensthabenden Offizier, sich wegzuducken, wodurch er ihn daran hinderte, Magnetschlösser, die magnetischen Eindämmfelder, auf Repulsorlifter reagierende Landminen oder andere Überraschungen zu aktivieren, die die Imperialen für Fahrzeuge bereithielten, die sich einem Stützpunkt in feindlicher Absicht näherten oder diesen in unziemlicher Hast verlassen wollten.
Sie rammten die Torflügel aus Metall, so daß diese aus ihren Angeln gerissen wurden, und brausten davon.
Einen halben Kilometer entfernt, nach der ersten Biegung der Straße und im Schutze des Hügels, von dem aus Wedge vorher das Gelände beobachtet hatte, setzte Shalla den Gleiter wieder ab. Die Gespenster drängten sich heraus, Shalla gab einen Code in die Tastatur am Armaturenbrett ein, und der Gleiter hob wieder ab und strebte, immer schneller werdend, den fernen Lichtern der Stadt zu.
»Was nimmt er für einen Kurs?« wollte Face wissen.
Shalla schüttelte den Kopf. »Als ich das Kommsystem zerstört habe, habe ich den größten Teil der Programmierung löschen müssen. Ich konnte ihm nur einen ballistischen Kurs in Richtung auf die Stadt eingeben.«
»Das sollte genügen. Laß uns in Deckung gehen.«
Die Gespenster duckten sich in einen Graben und nahmen die Helme ab. Wenn die Insassen der drei Gleiter, die gleich darauf auf der Straße auftauchten, genau hingesehen hätten, hätten sie ihre Köpfe sehen können, die ein wenig über den Grabenrand ragten.
Eine Minute später saßen sie neben Piggy in dem Zivilgleiter, der sie hergebracht hatte. Captain Wanatte, immer noch bewußtlos, lag gefesselt auf der Ladebrücke.
Die Gespenster schälten sich aus ihren Sturmtruppenpanzern und trugen jetzt wieder die schweißgetränkte Straßenkleidung, wie sie auf Halmad üblich war. Die Panzerteile verpackten sie in eine Plastikkiste, die sie auf die Ladebrücke des Gleiters stellten. Dann stiegen sie wieder ein. »Zurück zum Raumhafen«, sagte Face. »Aber langsam und bedächtig. Genauso, wie es sich für eine Gruppe von Touristen gehört, die die ganze Nacht getrunken und gefeiert haben und jetzt todmüde sind.«
Shalla nickte. »Die Beschreibung paßt gar nicht so schlecht.«
Der Stützpunkt der Flederfalken befand sich auf einem großen, einigermaßen kugelförmigen Felsen im Inneren des Asteroidengürtels des Halmadsystems. Vor Jahren hatte sich hier der Standort A3 der Tonheld-Bergwerksgesellschaft befunden, die hochwertige Metalle aus den Tiefen eines großen Asteroiden abgebaut hatte, der bei der Jahrmillionen zurückliegenden Zerstörung eines der äußeren Planeten des Hamadsystems entstanden war. Der Asteroid hatte eine dicke Außenschicht aus Felsgestein, während sein Kern vorwiegend aus abgekühltem Nickel und Eisen bestand. Die Tonheld-Bergwerksgesellschaft hatte den größten Teil der nützlichen Metalle abgebaut und lediglich die Vorkommen übriggelassen, die schwer zugänglich waren. Anschließend hatte die Gesellschaft ihre Bergwerksmaschinen und Unterkünfte abgebaut und war abgezogen, und der Standort hatte für vierzig Jahre verwüstet und verlassen dagelegen.
Wenn man sich ihm jetzt in einem Raumfahrzeug näherte, sah es so aus, als ob sich daran nichts geändert hätte. Die dicke Steinhülle war noch intakt und reichte aus, um Menschen und Maschinen, die sich unter der Oberfläche befanden, vor Sensorstrahlen abzuschirmen.
Auf halbem Wege den Hauptschacht hinunter zweigte ein Seitentunnel im Neunzig-Grad-Winkel ab und verlief parallel zur Oberfläche des Asteroiden. Dieser Schacht war jetzt mit einer Durabetonwand verschlossen und nur durch motorbetriebene Tore an beiden Seiten zugänglich.
Dahinter, wo der Seitenschacht den größten Durchmesser aufwies, befand sich der
Weitere Kostenlose Bücher