X-Wing 07 - Kommando Han Solo
starrte in den Weltraum hinaus. »Der Falke ist der Gegenstand, der für mich am wertvollsten ist. Nicht die Person, die für mich am wertvollsten ist, aber der Gegenstand. Ich glaube, ich habe ihn deshalb bei Leia gelassen, damit sie das weiß.«
»Damit sie weiß, dass du ihr das anvertraust, was für dich am wertvollsten ist.«
»Ja, so ähnlich. Und ich wollte, dass sie sich an mich erinnert.«
»Als ob sie dich je vergessen würde.«
»Manchmal denke ich, dass sie das sollte.« Solo blieb eine Weile stumm, und als er schließlich wieder zu reden begann, war seine Stimme leiser geworden. »Ich verdiene sie nicht. Und das wird sie irgendwann einmal erkennen. Wenn sie nicht bei mir ist, denke ich manchmal: Vielleicht ist heute dieser Tag. Vielleicht wird sie es heute begreifen und dann einfach ihr Leben weiterfuhren.«
Wedge schüttelte den Kopf. »Das ist doch lächerlich.«
»Nein, das ist es nicht. Sie ist diejenige, die das Ziel hat, einen Plan, der ihr Leben bestimmt. Sie ist eine treibende Kraft in der Neuen Republik. Ohne sie gibt es für mich keinen Platz. Ich bin bloß ein Rumtreiber mit viel zu viel Charme. Und eines Tages wird sie von diesem Charme genug haben, und dann werde ich nichts mehr haben, was ich ihr bieten kann.«
»Weißt du«, sagte Wedge, »ich kann das jetzt nicht selbst tun, weil du mein Vorgesetzter bist. Aber ich könnte jetzt Chewie von dort oben herunterrufen und ihm das sagen, was du da gerade verzapft hast, und dann würde er dich mit einem Hydroschlüssel halb zu Tode prügeln. Vielleicht würdest du dann kapieren, was du da für Unsinn redest.«
Solo grinste schief. »Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich mich freiwillig für diesen Zsinj-Einsatz gemeldet habe. Ich dachte ursprünglich, ich hätte das getan, weil ich mich so über seine Bombardements geärgert habe. Seine Angriffe auf hilflose Welten. Ich konnte mich selbst als Kind auf den Straßen sehen, wie ich zum Himmel blickte und die Turbolaserschüsse herunterkommen sah, die das kleine bisschen Welt zerstörten, das mir gehörte. Aber in Wirklichkeit habe ich es vielleicht nur getan, um Leia zu zeigen, dass ich auch in ihrer Welt funktionieren kann. Aber jetzt, da ein paar Monate vergangen sind, werde ich immer müder und verrückter. Ich ertappe mich bei dem Wunsch, Zsinj einfach Zsinj sein zu lassen, und wünsche mir dann, Leia könnte jetzt sofort nach Hause kommen, auch wenn ihre Mission noch nicht erledigt ist, damit alles wieder so ist, wie es einmal war. Und wenn sie das wüsste, würde sie sich meiner schämen.«
»Das ist eine ganz normale menschliche Empfindung. Und ich habe einen Drei-Stufen-Plan, mit dem du wieder zu dem Zustand zurückfinden kannst, wie es einmal war.«
Das schien Solos Aufmerksamkeit zu wecken; er sah Wedge zum ersten Mal an, seit dieser an Bord des Frachters gekommen war. »Wie?«
»Stufe 1.« Wedge öffnete auf dem Armaturenbrett des Kopiloten einen Komkanal. »YT-1300 an Brücke. Hier Commander Antilles. Bitte, alle Scheinwerfer in Hangar Gamma Eins löschen.«
Augenblicke später erlosch die Deckenbeleuchtung. Chewbacca gab einen klagenden Laut von sich.
»Inklusive Magnetdämmschild-lndikator, bitte«, sagte Wedge.
Das Rechteck aus Lichtern um das Magnetdämmfeld verblasste. Jetzt saßen sie in fast völliger Dunkelheit da, in die nur die Sterne außerhalb des Feldes hereinstrahlten, vollkommen ruhig und ohne zu glitzern, weil die Atmosphäre nicht ausreichte, um den Anschein des Glitzerns zu erwecken, ein perfektes Weltraumpanorama.
Solo verstummte und starrte einige Augenblicke nach draußen. »Das ist hübsch«, sagte er. »Ich denke, du hast Recht. Das könnte ich öfter gebrauchen. Was ist die zweite Stufe?«
»Nun, du bist nicht das einzige Mitglied der Mannschaft, dem es im Augenblick gut tun würde, einmal kurzzeitig unverantwortlich zu handeln. Also werde ich eine Revolte anzetteln und die Kontrolle über die Mon Remonda an mich bringen.«
Solo lachte kurz auf. »Wedge Antilles, Meuterer. Das muss ich sehen.«
»Ruf deinen Wookiee, dann zeige ich es dir.«
Als Donos und Lara die Offiziersmesse betraten, blieben sie beide verblüfft stehen. Der Anblick, der sich ihnen bot, war völlig anders, als sie das gewohnt waren.
Die normalerweise in Reihen angeordneten Tische waren zu aus jeweils vier Tischen bestehenden Rechtecken zusammengeschoben worden. Obwohl sich nur wenige Gäste in dem Raum aufhielten, saßen sie nicht verstreut herum, sondern drängten
Weitere Kostenlose Bücher