X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
ich wusste es selbst dann, wenn wir lange getrennt waren. Ich wusste es bis vor einigen Tagen, als du mir gesagt hast, wir wären keine Freunde mehr. Seitdem habe ich getrauert. Nicht nur um den Verlust eines Freundes, sondern auch um den Verlust eines Teils meines Lebens.
Es hat einige Zeit gedauert, bis mir das klar wurde – und um zu verstehen, wie sehr ich dich in meinem Leben brauche. Als Freund und mehr als das. Jetzt sagst du mir, das sei nicht möglich. Wegen einiger Fehler. Ich habe welche gemacht, und du hast welche gemacht, und jetzt liegen alle Chancen hinter uns?« Wedge schüttelte mit Nachdruck den Kopf. »Nein, Iella. Das wäre ein weiterer Fehler, und je älter wir werden, desto weniger Zeit haben wir, uns von ihnen zu erholen. Ich habe es satt, Fehler zu machen.«
Er schob eine Hand hinter Iellas Hals, schlang den anderen Arm um ihre Taille und zog sie zu sich heran. Sie sah ihn an, mit Überraschung in den Augen.
»Du bist eine erwachsene Frau, die sich auskennt«, sagte Wedge. »Wenn du wirklich willst, dass ich dein Quartier verlasse, so brauchst du nur das Knie zu heben und zuzustoßen. Worte allein genügen diesmal nicht. Ich liebe dich. Und ich gehe nicht einfach so fort.« Er zog Iella noch näher zu sich heran und küsste sie.
Er sah, wie sie die Augen aufriss, und dann verlor er sich in der Süße ihrer Lippen.
Er hätte sich in Erwartung des Kniestoßes, den er für unvermeidlich hielt, versteifen können, verzichtete aber darauf. Wenn dies der letzte Kuss sein sollte, den er jemals von Iella bekam, so wollte er jede Millisekunde davon genießen.
Doch die Millisekunden dehnten sich zu einer vollen Sekunde, und Iella umarmte ihn und drückte ihn fest an sich. Schließlich war es Atemnot, die Wedge veranlasste, den Kuss zu beenden. Er hielt Iella in den Armen, blickte in Augen, die groß waren, aber nicht alarmiert wirkten, sah Lippen, die ein rätselhaftes Lächeln formten. »Falls ich zusammengekrümmt im Flur liege, so halluziniere ich verblüffend realistisch, hier zu sein«, sagte Wedge.
»Dies ist nicht der geeignete Zeitpunkt für Witzeleien«, erwiderte Iella.
»Wie du meinst.«
Sie strich ihm mit den Fingern durchs Haar, drehte seinen Kopf hierhin und dorthin, musterte ihn so, als sähe sie ihn zum ersten Mal. »Dies ist der Cockpit-Wedge«, sagte sie. »Vom Feind umzingelt. Und plötzlich saust er in eine unerwartete Richtung und ändert alle Regeln.«
»Das bin ich, ja.«
»Interessant. Ich wünschte, du hättest ihn mir schon früher gezeigt. Warum bist du nicht auch auf dem Boden so?«
Wedge zuckte mit den Schultern. »Auf dem Boden habe ich mich nie sehr wohl gefühlt. Aber ich lerne.«
»Das lässt sich nicht bestreiten.« Iella küsste ihn.
Als sie sich zum zweiten Mal voneinander lösten, um nach Luft zu schnappen, stellte Wedge ohne Überraschung fest, dass sie wieder auf dem Sofa saßen. Er entsann sich nicht daran, dorthin zurückgekehrt zu sein, vertraute aber darauf, dass die Sofabeine nicht so weich waren wie seine Knie.
»Was du vorhin gesagt hast…«, flüsterte Iella dicht an seinem Mund. »Dass du mich in deinem Leben brauchst, und nicht nur als Freund – es klang wie ein Antrag.«
»Machen wir’s ganz formell.« Wedge wich zurück, wollte aufstehen und eine traditionelle Pose einnehmen, aber Iella ließ ihn nicht los.
»Später«, sagte sie. »Nach Adumar. Begnügen wir uns derzeit hiermit: Ich bin bereit, mit Fehlern aufzuhören, wenn du ebenfalls dazu bereit bist.«
»Abgemacht.« Wedge vermutete, dass Iella seinen Antrag in einer weniger fremden Umgebung und in weniger anstrengenden Zeiten hören wollte.
»Aber du sollst eines wissen: Ganz gleich, wie wichtig du auch sein magst – der Geheimdienst nimmt keine Befehle vom Sternjägerkommando entgegen.«
»Oder umgekehrt.«
»Ja. Oder umgekehrt.«
»Damit kann ich leben.«
Iellas Gesicht zeigte Sorge. »Kannst du auch hiermit leben? Ich bin Geheimdienstoffizier, Wedge. Wenn ich entsprechende Anweisungen von meinem Vorgesetzten erhalte, so muss ich mich vielleicht gegen dich stellen.«
»Bis diese Adumar-Angelegenheit vorbei ist«, erinnerte er sie.
Iella nickte. »Aber wirst du mir verzeihen können? Wenn ich wegen deiner verdammten Cockpitjockey-Mätzchen ein Netz über dich werfen und dich von Adumar fortbringen muss?«
»Ich würde dir verzeihen. Aber dazu käme es gar nicht.« Wedge lächelte zuversichtlich. »Du wärst nicht imstande, mich einzufangen.«
Iella lächelte wie
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