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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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diesen Übergang vollzogen zu haben. »Fahre fort«, sagte er.
    »All das begann, weil du das Gesetz gebrochen hast und die Schweinchen anfingen, Amarant zu pflanzen.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Ja, es ist die reinste Ironie, nicht wahr? Der Descolada-Virus ist eingedrungen und hat jeden Amarant-Züchtungsstamm getötet, den deine Schwester für sie entwickelt hat. Also war deine Einmischung vergeblich.«
    »Das war sie nicht«, sagte Miro. »Sie lernen.«
    »Ja, ich weiß. Genauer gesagt, sie wählen. Was sie lernen, was sie tun sollen. Du hast ihnen Freiheit gebracht. Ich billige deinen Entschluß von ganzem Herzen. Aber meine Aufgabe ist es, für die Menschen dort draußen auf den Hundert Welten und den Kolonien über dich zu schreiben, und sie werden die Dinge nicht unbedingt so sehen. Ich brauche von dir also die Geschichte, wie und warum du das Gesetz gebrochen und dich in die Belange der Schweinchen eingemischt hast und warum die Regierung und das Volk von Lusitania gegen den Kongreß rebellierten, anstatt dich wegzuschicken, damit dir der Prozeß gemacht wird und du für deine Verbrechen bestraft wirst.«
    »Andrew hat dir diese Geschichte schon erzählt.«
    »Und ich habe schon darüber geschrieben. Nun brauche ich die persönlichen Dinge. Ich will anderen Menschen verständlich machen können, daß die sogenannten Schweinchen ein Volk sind. Und ich will, daß sie dich verstehen. Ich muß dafür sorgen, daß sie dich als Person kennenlernen. Wenn es möglich ist, wäre es schön, sie dazu zu bringen, dich zu mögen. Dann wird die Lusitania-Flotte wie eine gewaltige Überreaktion auf eine Bedrohung aussehen, die es nie gab.«
    »Die Flotte bedeutet Xenozid.«
    »Das habe ich als Propaganda geschrieben«, sagte Valentine.
    Er konnte ihren unerschütterlichen Glauben an sich selbst nicht ertragen. Also mußte er ihr widersprechen, doch dazu mußte er mit Ideen hinausplatzen, die er noch nicht völlig zu Ende gedacht hatte. »Die Flotte ist auch eine Selbstverteidigung.«
    Es hatte den gewünschten Effekt – es unterbrach ihren gelehrten Vortrag und ließ sie sogar die Stirn runzeln und ihn fragend ansehen. Das Problem war nur, daß er nun erklären mußte, was er damit meinte.
    »Die Descolada«, sagte er. »Das ist die gefährlichste Lebensform überhaupt.«
    »Die Antwort darauf lautet Quarantäne. Und nicht, eine Flotte auszuschicken und mit dem M.D.-Gerät zu bewaffnen, damit sie imstande ist, Lusitania und jedes Lebewesen darauf in mikroskopischen interstellaren Staub zu verwandeln.«
    »Du bist dir so sicher, daß du recht hast?«
    »Ich bin mir sicher, daß es vom Sternenwege-Kongreß nicht rechtens ist, auch nur in Erwägung zu ziehen, eine andere bewußt denkende Spezies auszulöschen.«
    »Die Schweinchen können ohne die Descolada nicht leben«, sagte Miro, »und wenn sich die Descolada jemals auf einen anderen Planeten ausbreitet, wird sie dort jegliches Leben mit Sicherheit vernichten.«
    Die Feststellung, daß Valentine auch verblüfft dreinschauen konnte, bereitete ihm Vergnügen. »Aber ich dachte, sie hätten den Virus im Griff. Deine Großmutter hat doch eine Möglichkeit gefunden, ihn aufzuhalten, ihn in Menschen ruhen zu lassen.«
    »Die Descolada paßt sich an«, sagte Miro. »Jane hat mir gesagt, daß sie sich schon ein paar Mal verändert hat. Meine Mutter und meine Schwester Ela arbeiten daran – sie versuchen, der Descolada einen Schritt voraus zu bleiben. Manchmal hat es sogar den Anschein, die Descolada täte es absichtlich und fände Strategien, um um die Chemikalien herumzukommen, mit denen wir sie im Griff halten und verhindern, daß sie Menschen tötet. Sie dringt in die von der Erde stammenden Getreidesorten ein, die die Menschen brauchen, um auf Lusitania zu überleben. Sie müssen sie jetzt besprühen. Was passiert wohl, wenn die Descolada eine Möglichkeit findet, um all unsere Barrieren herumzukommen?«
    Valentine schwieg. Sie hatte diese Frage nicht von allen Seiten betrachtet – niemand hatte das, bis auf Miro.
    »Ich habe das nicht einmal Jane gesagt«, fuhr Miro fort. »Aber was, wenn die Flotte recht hat? Was, wenn die einzige Möglichkeit, die Menschheit vor der Descolada zu retten, darin besteht, Lusitania jetzt zu zerstören?«
    »Nein«, sagte Valentine. »Das hat nichts mit den Gründen zu tun, aus denen der Sternenwege-Kongreß die Flotte ausgeschickt hat. Ihre Gründe haben nur mit interplanetarer Politik zu tun. Sie wollen den Kolonien zeigen, wer der Herr

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