Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
Vom Netzwerk:
Arbeiterkörper. Warum hat diese Brücke, die du geschaffen hast, nicht von mir Beherrschung ergriffen?«
    ›Glaubst du, wir hätten es nicht versucht?‹
    »Warum hat es nicht geklappt?«
    ›Du warst nicht imstande, dich von so einem Muster beherrschen zu lassen. Du konntest freiwillig Teil eines Musters werden, das echt war und lebte, aber du konntest nicht davon beherrscht werden. Du konntest nicht einmal damit vernichtet werden. Und es war so viel von dir in dem Muster, daß nicht einmal wir es beherrschen konnten. Es war zu fremd für uns.‹
    »Aber du konntest es benutzen, um meine Gedanken zu lesen?«
    ›Trotz aller Fremdartigkeit konnten wir es benutzen, um mit dir verbunden zu bleiben. Wir haben dich studiert, besonders, wenn du das Spiel gespielt hast. Und als wir dich allmählich verstanden, begriffen wir auch, was es mit deiner gesamten Spezies auf sich hat. Daß jedes Einzelwesen von euch lebte, daß ihr keine Schwarmkönigin hattet.‹
    »Es war komplizierter, als du erwartet hattest?«
    ›Und weniger kompliziert. Euer jeweiliger Verstandesinhalt war bei Aspekten einfach, bei denen wir erwartet hatten, er sei kompliziert, und kompliziert bei Aspekten, bei denen wir erwartet hatten, er sei einfach. Wir begriffen, daß ihr auf eure sonderbare und tragisch einsame Art und Weise wirklich lebtet und wunderschön wart, und wir entschlossen uns, kein weiteres Kolonieschiff zu euren Welten zu schicken.‹
    »Aber das haben wir nicht gewußt. Wie hätten wir es wissen können?«
    ›Wir begriffen auch, daß ihr gefährlich und schrecklich wart. Du warst besonders gefährlich, da du all unsere Muster fandest und uns keins einfiel, das kompliziert genug war, um dich zu verwirren. Also hast du alle von uns bis auf mich vernichtet. Jetzt verstehe ich dich besser. Ich hatte all diese Jahre gehabt, um dich zu studieren. Du bist nicht so schrecklich brillant, wie wir dachten.‹
    »Wie schade. Eine schreckliche Brillanz wäre jetzt ganz nützlich.«
    ›Wir ziehen einen behaglichen Schimmer von Intelligenz vor.‹
    »Wir Menschen werden mit dem Alter langsamer. Gib mir noch ein paar Jahre, und ich werde richtig angenehm sein.«
    ›Wir wissen, daß du eines Tages sterben wirst. Obwohl du den Gedanken so lange zurückgeschoben hast.‹
    Ender wollte nicht, daß sich dieses Gespräch wieder der Sterblichkeit oder einem der anderen Aspekte des menschlichen Lebens widmete, die die Schwarmkönigin so stark faszinierten. Während die Königin versucht hatte, ihm die Zusammenhänge zu erklären, war ihm noch eine Frage in den Sinn gekommen. Eine faszinierende Möglichkeit.
    »Die Brücke, die du geschaffen hast. Wo war sie? In dem Computer?«
    ›In dir. So wie ich im Körper der Schwarmkönigin bin.‹
    »Aber nicht Teil von mir.«
    ›Teil von dir, aber auch nicht Teil. Draußen, aber drinnen. An dich gebunden, aber frei. Sie konnte dich nicht beherrschen, und du konntest sie nicht beherrschen.‹
    »Könnte sie den Computer beherrschen?«
    ›Darüber haben wir nicht nachgedacht. Es war uns gleichgültig. Vielleicht.‹
    »Wie lange hast du diese Brücke benutzt? Wie lange hatte sie Bestand?«
    ›Wir haben aufgehört, darüber nachzudenken. Wir haben über dich nachgedacht.‹
    »Aber sie war die ganze Zeit über da, während ihr mich studiert habt.«
    ›Wohin könnte sie schon gehen?‹
    »Wie lange wird sie Bestand haben?«
    ›Wir haben noch nie so eine wie diese geschaffen. Woher sollen wir das wissen? Die Schwarmkönigin stirbt, wenn der Königinkörper stirbt.‹
    »Aber in welchem Körper war die Brücke?«
    ›In deinem. Im Mittelpunkt des Musters.‹
    »Dieses Ding war in mir?«
    ›Natürlich. Aber es war trotzdem nicht du. Es hat uns enttäuscht, da es nicht ermöglichte, daß wir dich damit kontrollieren konnten, und wir haben aufgehört, darüber nachzudenken. Aber jetzt sehen wir ein, daß es sehr wichtig war. Wir hätten danach suchen sollen. Wir hätten uns daran erinnern sollen.‹
    »Nein. Für dich war es wie… eine Körperfunktion. Als würdest du die Hand zur Faust ballen, um jemanden zu schlagen. Du hast es getan, und als du es nicht mehr brauchtest, hast du nicht darauf geachtet, ob deine Faust noch da war oder nicht.«
    ›Wir verstanden den Zusammenhang nicht, aber in dir schien sie Sinn zu ergeben.‹
    »Dann lebt sie noch, nicht wahr?«
    ›Es wäre möglich. Wir versuchen, sie zu fühlen. Zu finden. Wo können wir suchen? Das alte Muster ist nicht mehr da. Du spielst das Fantasyspiel

Weitere Kostenlose Bücher