Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten
unentdeckten Genies gehört sicherlich auch der badische Freiherr von Drais (1785–1851), der Erfinder des Laufrads (Vorläufer des Fahrrads), der 1818 noch als »liebenswerter Spinner« abgetan wurde, oder Philipp Reis, der 1861 das erste Telefon entwickelte (siehe These 32!), oder der Deutsche W. J. Bauer, der schon 1851 das erste U-Boot entwickelte, wobei ein SF-Autor wie H. G. Wells noch 50 Jahre später meinte:
These 45:
»I refuse to see any sort of submarine doing anything but suffocating its crew and floundering at sea.« (1901) Die Geschichte des Autos ist unendlich reich an Aussagen, die oft auch durch ihre Widersprüchlichkeit überraschen. Drei Jahre, nachdem Benz 1886 das Patent für ein Benzinauto (erstmals 1879 in Betrieb) erhielt, gab es noch Aussagen wie:
These 46:
»Diese Anwendung des Benzins auf den Straßenverkehr ist ebenso unbedeutend wie Dampf.« (van Muyden, 1889)
Auch Daimler, der 1886 sein erstes benzinbetriebenes Motorboot vorstellte, ging es nicht besser. Einer der größten deutschen Werftbesitzer meinte dazu: »Glauben Sie nicht, dass jemals ein Schiff mit so einem Motor die See befahren wird« (Handinen, 1886). Am Rande sei erwähnt, dass das erste benzinbetriebene Auto 1873 in Wien fuhr, der Marcus-Wagen, der aber nach 100 Meter Fahrt wegen seiner »belästigenden Wirkung« permanent verboten wurde. Das Auto hat unsere Welt revolutioniert. So ist es angebracht, mit einer Aussage Henry Fords und einigen Zitaten dieses Thema abzurunden.
These 47:
»Ich beabsichtige, ein Automobil für die Menge zu bauen. Es wird groß genug sein, um die Familie mitzunehmen, aber klein genug, dass ein einzelner Mann es lenken und versorgen kann. Es wird aus dem allerbesten Material gebaut, von den allerbesten Arbeitskräften gefertigt und nach den einfachsten Methoden, die die moderne Technik zu ersinnen vermag, konstruiert sein. Trotzdem wird der Preis so niedrig gehalten werden, dass jeder, der ein anständiges Gehalt verdient, sich ein Auto leisten kann, um mit seiner Familie den Segen der Erholung in Gottes freier, reiner Luft zu genießen.« (Henry Ford, 1909)
Die Entwicklung der Luftfahrt war nicht weniger von Fehlurteilen begleitet als jene des Autos:
These 48:
»Sie sprachen seit langem so viel von Flugmaschinen, dass man am Ende auf den Gedanken kommen könnte, sie glaubten an solche Torheiten.« (de Lalande, französischer Astronom, 1782)
Nur ein Jahr später führten die Brüder Montgolfier einen ersten bemannten Flug mit einem Heißluftballon durch! Schon 1852 baute Henri Giffard das erste dampfbetriebene Luftschiff. Aber in Deutschland kämpfte Zeppelin bis 1900 gegen enorme Widerstände, obwohl sich schon 1890 sein erster Zeppelin in die Lüfte erhob.
These 49:
»Flugmaschinen, die schwerer sind als Luft, sind nicht möglich.« (Lord Kelvin, 1895) Ob man Otto von Lilienthal (erste menschliche Gleitflüge 1891), die Gebrüder Wright (1903) oder den deutschen Auswanderer Weißkopf (1901?) als ersten Menschen sieht, der mit einem Gerät schwerer als Luft geflogen ist, sei dahingestellt. Fest steht, dass Kelvin einerseits rasch widerlegt wurde, andererseits das Flugzeug nur in seinen positiven Auswirkungen gesehen wurde.
These 50:
»Durch Flugmaschinen werden die Grenzen der Länder ihre Bedeutung verlieren … und sie werden uns daher den ewigen Frieden schaffen.« (Otto von Lilienthal, 1894)
These 51:
»Flugzeuge haben keinen militärischen Nutzen.« (Professor Marshal Foch, 1912) Leider war die Realität anders: Im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges wurden bereits Bomben abgeworfen. Ähnlich stark wie der Traum zu fliegen ist bei manchen Menschen heute der Traum, den Weltraum zu erforschen und zu besiedeln: 1927 gründete Hermann Oberth den Verein für Raumschifffahrt. Dagegen spricht:
These 52:
»Interplanetarischer Verkehr ist sicher unmöglich.« (Auguste Piccard, 1937)
Trotz der V2-Raketen des Zweiten Weltkrieges schreibt jener Vannevar Bush, der mit seinem »Memex« den Grundstein für Hypertext legte, noch 1945, dass interkontinentale Raketen völlig unmöglich sind! Noch massiver:
These 53:
»Landing and moving around the moon offers so many serious problems that it may take 200 years to solve them.« (Science Digest, 1948)
Zwanzig Jahre später stand der erste Mensch auf dem Mond! 1992 schrieb ich das erste Mal über Wiesen auf dem Mond und interplanetarische Raumfahrt und wagte
These 54:
»Das erste Hotel am Mond wird vor 2030 eröffnet.« (Maurer,
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