Xperten - Der Paradoppelgänger
Seite schaut sich neugierig um. Ihr Blick bleibt einige Zeit auf Stephan und Marcus hängen.
Marcus ist zutiefst verwirrt, er kann an einen solchen Zufall nicht glauben: Der Mann ist Toni, der Freund von Andrea, mit beiden hatte er vor Jahren mehrere Bergtouren gemacht, und das Mädchen, das muss wohl die Tochter von Andrea und Toni sein! Toni darf ihn nicht erkennen, er wird sich gleich zurückziehen müssen.
Zu Stephan sagt er: »Ich hab ziemliche Kopfschmerzen. Vielleicht war es der ,Hebeakt‘, du weißt schon. Ich habe gehört, der Wirt will noch ein Feuer draußen machen. Wenn du willst, kannst du gerne noch mitmachen. Komm nur nicht zu spät! Wir brechen morgen ganz früh zum Gipfel auf.«
Stephan ist überrascht. Gerade war sein Vater noch in so guter Stimmung, jetzt will er sich schon ausruhen? Er ist jedenfalls noch nicht müde und wird noch etwas aufbleiben ... und von den Feuern vor den Berghütten hat sein Vater immer sehr geschwärmt. Schade, dass er heute nicht dabei sein wird.
Als Marcus gerade aufbrechen will, hört er, wie Toni sagt: »Alina, was willst du noch essen?«
Alina heißt sie also, registriert Marcus. Er schaut sie lange an, während er gemütlich aufsteht. »Wem schaut sie ähnlich?«, denkt er, »sie ist ein hübsches Mädchen und irgendwie vertraut.«
Alina merkt die Aufmerksamkeit des Mannes, der im Begriff ist zu gehen. Er gefällt ihr irgendwie, er hat etwas, das sie nicht ganz versteht. Und ein bisschen hat das wohl auch sein Sohn, denkt sie, und schaut Stephan an.
»Dass der Zufall so würfelt«, denkt Marcus. Aber alle vier - er, Stephan, Alina und Toni - haben keine Ahnung von der Wahrheit: dass Alina die Tochter von Marcus ist. Und nur drei der vier werden das je erfahren.
Marcus duscht sich. Im Zimmer mit den zwei Stockbetten ist es ruhig und finster. Ruth und Cindy scheinen schon zu schlafen. Marcus findet die Hose seines Trainingsanzugs und sein Flanellhemd auf seinem Bett - Ruth hat das also zurückgegeben. Er zieht sie anstelle seiner Wanderkleidung an.
Da dreht Cindy das kleine Licht an: »Nein, wir schlafen noch nicht«, sagt sie.
»Marcus, Ruth und ich möchten dir danken. Du warst wirklich toll. Sind alle Österreicher - oder bist du ein Neuseeländer - so nett?«, fragt sie kokett. Marcus lacht. Er bemerkt erst jetzt, dass nackte Arme und nackte Schultern unter Cindys Decke hervorschauen ... Ja, sie hat vermutlich nicht viel Trockenes zum Anziehen, schießt es ihm durch den Kopf.
»Marcus, kannst du mir noch in einem Punkt helfen? Mir ist so kalt. Kommst du zu mir, um mich zu wärmen?« Marcus ist über diese sehr offene Einladung erstaunt.
»So viel sind also die Gerüchte über die zurückhaltenden Engländerinnen wert«, denkt er amüsiert.
»Cindy, tät ich schon ganz gerne, aber ich bin ein verheirateter Mann ...«
»Was denkst du von mir, Marcus?«, unterbricht Cindy empört, »ich will doch nichts, als dass du mich ein bisschen wärmst. Da ist doch wirklich nichts dabei.«
Marcus schießt das Blut nicht nur in den Kopf. Seit bald acht Jahren ist er nun mit Maria zusammen und ist immer treu geblieben. Aber ein wenig schmusen und sich gegenseitig massieren? Da ist doch wirklich nichts dabei.
Marcus wird auf einmal übermütig. Er hebt kurz die Decke von Cindy hoch, grade lange genug, dass sie »Was machst du?« aufschreit und er sieht, dass sie verlockend nackt ist.
»Ich wollte nur sehen, ob du was anhast. Wenn du nichts anhast, dann brauche ich auch nichts.«
Mit der Rückseite zu Cindy, aber so, dass die im Bett gegenüber liegende Ruth ihn gut sehen kann, zieht er genussvoll sein Hemd und dann die Trainingshose aus.
»Interessant«, kommentiert Ruth, die sich aufgestützt hat, um besser sehen zu können.
»Ja, was macht man nicht alles für Touristen«, sagt Marcus und schlüpft dann zu Cindy. Sie umarmen sich zuerst ganz ruhig, Haut auf Haut. Cindy riecht verführerisch, Marcus fühlt ihre harten Brustspitzen gegen sich gepresst, die zierliche Cindy kuschelt ihren Kopf gegen den Hals von Marcus und küsst diesen vorsichtig. Als sie noch ein bisschen tiefer rutscht, um noch besser mit ihm zusammenzupassen, wehrt sich Marcus.
»Das ist gegen die Vereinbarung.« Als Cindy merkt, dass er es - zumindest noch - ernst meint mit dem Treusein, beginnt sie Marcus liebevoll zu streicheln und leicht zu massieren.
Obwohl sie nie hingreift, sondern nur ab und zu wie zufällig streift, merkt sie die Erregung von Marcus.
Aber sie denkt: »Wenn er
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