Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
Vom Netzwerk:
hübschen blonden Freundin Ulla aus Schweden.
    »Wie lange bist du diesmal hier?«, erkundigt sich schließlich Carlos.
    »Ich weiß nicht genau, aber vermutlich einige Zeit, einige Monate oder länger sogar. Das Erste, was ich machen werde, ist, mir eine nette Wohnung so wie deine zu suchen.«
    Carlos kann sich nicht halten vor Lachen. »Was ist das für ein verrückter Zufall! Ich gehe übermorgen auf mindestens zwei Jahre nach Europa und habe noch keinen Mieter für die Wohnung. Du kannst mich übermorgen auf den Flughafen bringen und dann direkt hier einziehen. Ich lasse alles hier, Möbel, Geschirr usw. Nur wenn du die Wohnung nicht mehr brauchst, dann schau bitte, dass du sie vermietest. Aber da kann dir dann ja auch Gina helfen.«
    »Moment ... wenn ich zwei Tage später gekommen wäre, hätte ich dich gar nicht mehr getroffen?« Carlos nickt.
    »Und ich kann die voll eingerichtete Wohnung übernehmen?« Carlos nickt wieder.
    »Und verstehe ich das richtig, dass Gina nicht mit dir kommt?«
    Carlos sagt langsam: »Gina wohnt schon einige Zeit nicht mehr bei mir, die Einliegerwohnung ist auch frei, da suchst du dir am besten ein Mädchen, das für dich die Hausarbeit macht. Meines habe ich schon entlassen und es ist zurück nach Salvador. Was Gina und mich anbelangt: Wir sind sehr gute Freunde, aber wir gehen jetzt einmal getrennte Wege. Ich würde mich freuen, wenn du dich um Gina ein bisschen kümmern würdest.«
    Carlos betont das so, dass klar ist, was er meint, und Gina ein wenig errötet.
    »Gina, bist du traurig, dass Carlos weggeht?«
    »Schon ein bisschen. Aber wir haben das sehr lange besprochen. Wir sind nicht mehr so verliebt, wie wir es einmal waren, und haben beide beschlossen, dass wir einmal ohne einander leben sollten. Und was dich und mich anbelangt: Ich hoffe, wir werden so gute Freunde bleiben, wie wir es seinerzeit waren. Es ist schön, dass du da bist. Wenn du willst, helfe ich dir auch ein Mädchen für deine Einliegerwohnung zu finden ... Ich kenn eines, Gabriela, du kannst sie morgen treffen und dann entscheiden, ob du es mit ihr probieren willst. Übrigens, Carlos will auch sein Auto verkaufen. Ich werde das übernehmen, vielleicht willst du es dir ansehen.«
    Barry ist über die Entwicklung einigermaßen überrascht: Da sitzt er bei seinen besten Freunden in Brasilia, erfährt gerade, dass sein Freund weggeht und ihm alles übergibt, sozusagen inklusive Freundin.
    Sein Erstaunen entgeht Carlos nicht: »Wir Brasilianer nehmen manche Dinge nicht ganz so ernst wie ihr. Wir haben das Sprichwort: Vier Dinge muss man gut können, nämlich Essen, Trinken, Lieben und Vergessen.«
    Die drei sitzen noch lange zusammen, es wird ein sehr schöner harmonischer Abend. Es ist so, als würde Carlos‘ Abreise nicht bevorstehen. Am Rückweg zum Hotel bringt Barry Gina zu ihrer Wohnung. Als sie aussteigt und ihn flüchtig auf die Wange küsst, sagt sie noch:
    »Es ist schön, dass du gerade jetzt gekommen bist. Und vergiss nicht, morgen um 11 Uhr bei mir, damit du Gabriela kennen lernen kannst.« Barry schaut ihr mit Vergnügen nach, wie sie sich aus dem Taxi schwingt, ihre langen Beine blitzen kurz durch den Schlitz ihres Kleides, sie schüttelt ihre langen braunen Haare, geht schwungvoll zur Haustür und dreht sich noch einmal mit einem Winken zu Barry um.

    Als er am nächsten Tag kurz nach 11 Uhr in Ginas Wohnung kommt, sind dort noch drei weitere junge Frauen: Carola und Anna, die mit Gina zusammenwohnen, und Gabriela. Noch bevor Gina die Kochkünste und anderen Fähigkeiten von Gabriela gelobt hat, hat sich Barry schon für sie entschieden: Sie ist freundlich und gut aufgelegt, unauffällig hübsch, eine zarte, junge Brasilianerin, braune Haut, schwarze Haare, weiße Zähne, verspricht Barry, dass sie sich um alles in der Wohnung - von der Wäsche bis zum Kochen - kümmern und ihre Zeiten ganz seinen Vorstellungen anpassen wird. Neben Wohnung und Essen verlangt sie einen so lächerlichen Betrag, dass Barry das nicht akzeptiert und ihr mehr zusagt. Gina wird ihm dafür später Vorwürfe machen:
    »Du verpatzt mit dem, was du zahlst, die Mädchen. Sag ja niemandem, wie viel du Gabriela zahlst. Und sie darf es auch nicht weitersagen, sonst machst du dir gleich Feinde. Alle genießen es, dass man im Haus lebende Hilfskräfte praktisch für nichts bekommt.«
    Gabriela wird am nächsten Tag, wenn Barry die Wohnung bezieht, auch ihre »Einliegerwohnung« beziehen. Diese besteht, wie in Brasilien üblich,

Weitere Kostenlose Bücher