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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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hübsches Mädchen könnte ich schon wieder gebrauchen. Jetzt habe ich einige Wochen ja nur für diesen Traum wie ein Mönch gelebt.«
    João ruft für den Abend zum Abschied von Barry noch einige Freunde zusammen. Auch Julia (die ehemalige Freundin von Alfredo, der einem Gefängnisstrafe sicher nicht entgehen können wird) kommt schon mit einem neuen »Beschützer«. Barry ist von dieser schönen Frau noch immer fasziniert, aber sie hat eine lange Schlange von Verehrern, das ist klar. Auf Alfredo angesprochen, reagiert sie kühl.
    »Er war großzügig«, zuckt sie die Schultern, »aber auch ein ziemliches Schwein. Geliebt habe ich ihn nie. Dass er so ein Gangster ist, hat mich aber doch überrascht. Aber wirklich miteinander geredet haben wir ja nie, ich war halt immer hübsch zum Vorzeigen. Übrigens«, schießt sie ein bisschen zurück, »mit deinem Interesse an schönen Fotos scheint es nicht gar so weit her zu sein.«
    »Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, jedenfalls gilt das für mich. Wenn‘s bei dir auch so ist - ich werde sicher noch öfter nach Rio kommen.« Julia nickt mäßig interessiert.
    Als die Gruppe kleiner wird, setzt sich Angela zu Barry.
    »Barry, ich wollte dir nur sagen, wie sehr ich dich schätze. Ich kenn dich ja schon einige Zeit und immer bist du mir nett, aber sehr oberflächlich vorgekommen, nur auf neue Mädchen aus, sonst nichts. Es tut mir Leid, dass ich dich so falsch eingeschätzt habe. Du hast mit deinem Engagement für die Favelas gezeigt, dass du nicht nur ein guter Liebhaber bist - das bist du nach all den Erfolgen, von den ich ab und zu höre, sicher -, sondern dass du auch ein guter Mensch bist. Jetzt bist du zwar enttäuscht und reagierst wieder wie der alte Barry, den ich kenne. Aber ich weiß, du wirst früher zu dir finden, als du glaubst. Du bist in diesem Hause immer gerne gesehen, nicht nur von João, wie du immer glaubst, sondern auch von mir. Komm oft wieder. Und, weil du das für dein Ego zu brauchen scheinst. Ich hätte dich auch gerne einmal als Liebhaber in den Armen gehalten, wäre sicher interessant gewesen, aber ich weiß, wie man die Prioritäten setzen muss ... Du schaust so verblüfft, Barry. Ich bin keine Hellseherin, aber ich bin sicher, dass sich deine Prioritäten schneller ändern werden, als du es heute für möglich hältst.« Angela gibt Barry einen Kuss auf den Mund, João sieht es lächelnd.
    Er umarmt Barry: »Ich freue mich, dass ihr euch versteht. Manchmal war ich traurig, dass eure Distanz so groß war.«
    Barry ist verwirrt und beschämt, weil er nicht immer positiv über Angela gedacht hat. Es wird wirklich Zeit, dass er Rio verlässt ... Er scheint hier mehr Lektionen zu erhalten, als er sich wünscht.

    Als Barry in Brasilia ankommt, lässt er sich in das erstbeste große Hotel beim unterirdischen Busbahnhof der Stadt fahren. Von hier kommt man leicht aus der Stadt hinaus, ist aber auch nahe bei den Prachtstraßen zum »Palast der Morgenröte«, dem Sitz des brasilianischen Präsidenten, den Regierungsgebäuden, dem »Platz der drei Gewalten«, den beiden »Schalen«, in denen Unterhaus bzw. Oberhaus des Parlaments tagen, mit dem Hochhaus dazwischen, ja nahe bei fast allen Sehenswürdigkeiten der Stadt, wenn man von der blauen Kirche, der Universität und dem See absieht. Barry ruft seinen Freund Carlos an.
    Drei Jahre haben sie nichts voneinander gehört, aber Carlos reagiert, als wären sie erst gestern zusammen gewesen.
    »Hallo Barry, ist ja irre, dass du in der Stadt bist. Hast du schon gegessen? Sonst komm doch zu uns rüber. Meine Freundin Gina, du erinnerst dich sicher an sie, kocht gerade was für uns und sie kocht immer zu viel.«
    Dann hört Barry, wie Carlos mit Gina redet: »Stell dir vor, Barry ist grade in die Stadt gekommen.«
    »Kommt er zu uns essen? Wäre nett«, hört Barry, wie Gina Carlos fragt, dann ist wieder Carlos direkt in der Leitung:
    »Also Barry, egal ob du willst oder nicht, das ist ein demokratisches Land und du bist überstimmt. Du musst kommen. Komm mit dem Taxi, wir haben das Wiedersehen zu begießen.«
    Barry ist froh, dass er am Flughafen zwei Flaschen guten chilenischen Rotwein gekauft hat. In der Hotellobby besorgt er noch Blumen für Gina und dirigiert dann das Taxi zu dem »Superquadro«, in dem Carlos seine schöne Wohnung hat. Er wird fröhlich und herzlich begrüßt. Während des Abendessens tauschen sie aus, was sie erlebt haben, seit Barry vor drei Jahren hier war, damals noch mit seiner

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