Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung
verborgenen Eingang und schlägt dabei die Rodin-Statue quer durch den Raum. Auf der Straße angekommen, hält er panisch inne – er weiß nicht, wo das nächstgelegene Spital ist. Er läuft schreiend auf die Straße, aber niemand kommt ihm zu Hilfe.
Im Hotel sprechen die Angestellten ein wenig Englisch, fällt ihm ein. Also läuft er dorthin. Die Frau an der Rezeption sieht mit Entsetzen Elly in seinen Armen, rennt in Panik ins Hinterzimmer und schlägt hinter sich die Tür zu. Marcus geht wieder hinaus auf die Straße und versucht es in einem anderen Hotel, aber die Reaktion ist die gleiche.
Beim fünften Hotel spürt Marcus, dass Elly aufgehört hat zu atmen. Er beginnt eine Herzmassage mit seinen Pseudohänden und beobachtet dabei intensiv ihre Reaktionen. Aber es ist zwecklos, das Herz fängt nicht wieder an zu schlagen. Marcus sitzt auf dem Boden des Hotels und weint.
Nach ein paar Minuten steht er auf, die tote Frau in seinen Armen wiegend. Er trägt sie zurück in das Hotelzimmer, das er mit Maria bezogen hat. Dort klappt er seinen e-Helper auf und wählt.
»Evette, hier ist Marcus Waller. Es ist so weit. Wie schnell können Sie einen Protest auf die Beine stellen?« »Ich habe Ihren Anruf erwartet, deshalb habe ich alle schon vorinformiert«, antwortet Evette.
»Gut. Setzen Sie den Protest für heute Abend an, 6 Uhr Greenwicher Zeit. In so vielen Städten wie nur möglich. Sie haben die Flugblätter und Informationen erhalten, die ich Ihnen geschickt habe?«, fragt Marcus. »Ja«, antwortet Evette. »Ist alles in Ordnung?«
»Nein«, sagt Marcus. »Aber bald. Ich rufe später noch einmal an. Im Moment habe ich ein paar Dinge zu erledigen.«
Er legt auf und klopft an Barrys Tür. Nach einem kurzen »Ja?« Barrys tritt Marcus ein und fragt: »Alles in Ordnung bei dir?« Barry nickt. »Und du?«
»Gehen wir«, sagt Marcus.
Barry legt einen frischen Satz Batterien in seinen e-Helper ein und testet den Stroboskop-Blitz. »Perfekt«, sagt er, nickt Marcus zu und projiziert einen neuen Para-Barry in den Tunnel. Marcus startet Richtung Villa.
Aus dem dunklen Tunnel beobachtet Maria die Verwirrung im angrenzenden Raum. Sarif und seine Männer sehen verdutzt um sich. Sie kann sich vorstellen, dass sie in einem Zustand totaler Verwirrung sind. Immerhin haben sie zwei Menschen angeschossen, aber die Opfer scheinen verschwunden zu sein. Und wo ist die dritte Person, der Mann, der Sarif umgestoßen hat?
Inmitten des Chaos ergreift Dave eine der herumliegenden Pistolen und schießt auf das Schloss einer großen Metalltür.
»Da drin muss Mandi sein«, denkt Maria.
Doch bevor das Schloss bricht, schießt einer von Sarifs Männern einen Pfeil aus einem Blasrohr auf Dave, der daraufhin schnell bewusstlos wird. Da erhebt sich wieder die Stimme, die Maria und die anderen »willkommen geheißen« hat, und hallt durch den Raum.
»Sarif, was zum Teufel ist da unten los?«, donnert die Stimme. »Sofort raufkommen!«
Sarif ruft seinen Männern, die sich Dave nähern, Befehle zu. Er selbst stampft durch einen der dunklen Tunnels davon. Maria verfolgt ihn mit ihrer Parasicht. Sobald er in sicherem Abstand verschwunden ist, folgt sie ihm in der Entfernung.
Maria muss an den »Zauberer von Oz« denken, den Kinofilm aus dem Jahre 1939, in dem ein »großer Zauberer« sich am Ende als ein kleiner Mann herausstellt, der in einem zentralen Kontrollraum sitzt und der ohne seine Steuermöglichkeiten vollkommen machtlos ist. »Zeit, dem Zauberer einen Besuch abzustatten«, denkt sie.
12. Der e-Smog-Eisberg
Der US-Präsident hört sich die Nachricht schon zum dritten Mal an. Was wollen sie denn jetzt noch? Er hat doch der Forderung der Kooperative nach mehr Land schon nachgegeben. Er hat sogar den CIA, der ihm noch einen Gefallen schuldig war, angewiesen, über eine Sicherheitslücke hinwegzusehen, die durch eines der neuen Mitglieder der Kooperative bei der Einreise in die USA verursacht wurde. Der Kooperative ist offenbar nicht klar, welche Fäden er alle ziehen musste, um bei den extrem strengen Sicherheitsbestimmungen die junge Frau ohne ein Verhör durchzubekommen. Man hatte ihm gesagt, die Frau sei die Tochter des Chefs der Kooperative. Er hatte also keine andere Wahl, er musste die Frau frei bekommen und es durfte keinerlei Anschuldigung gegen sie bestehen bleiben.
Er weiß nur zu gut, welchen Aufruhr Töchter machen können. Bei den Anrufen und Nachrichten, die er in letzter Zeit von der Kooperative bekommen hat,
Weitere Kostenlose Bücher