Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung
einem Hotel in Ponsonby reserviert und bestehen darauf, dass Mandi und Alan sie anrufen sollen, wenn sie irgendetwas benötigen sollten. Sie selbst sind in einem Apartment in der Nähe des Hotels einquartiert. Bevor sie auseinander gehen, beschließen sie noch, sich am nächsten Morgen zum Frühstück zu treffen. Maria wird nur kurz dabei sein, bevor sie mit den Kindern Freunde besuchen wird.
Mandi ist beeindruckt von Marcus’ Zurückhaltung. Sie weiß , dass er die gestohlenen e-Helper sobald wie möglich sehen will – und sie versteht ihn! Auch sie würde die Beweisstücke sehen wollen, wenn man ihr ein Vergehen vorwerfen würde. Sie hatte erwartet, dass Marcus ein Treffen sofort nach der Ankunft vorschlagen würde. Stattdessen bringt man sie zu einem Hotel.
Nachdem Mandi und Alan gegangen sind, setzen sich Maria, Marcus und die Kinder in das nahe gelegene Flughafencafé. Nach kurzer Zeit gesellen sich Sandra und Klaus zu ihnen.
»Also, Sandra, was denkst du?«, fragt Marcus.
Sandra hatte sich auf Marcus’ Bitte als »Reisende« in Hörweite der Gruppe aufgehalten und das Geschehen aufmerksam verfolgt. Als Emotiopathin kann sie die Gefühle der anderen »lesen« und feststellen, wenn jemand lügt.
»Sie war müde und vorsichtig«, beginnt Sandra, »aber das war zu erwarten. Allgemein habe ich ein gutes Gefühl mit ihr. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie etwas verbergen wollte, und sie fühlt sich besonders zu Lena hingezogen. Auch Alan scheint ehrlich zu sein. Aber obwohl er vorgibt glücklich zu sein, habe ich das starke Gefühl, dass er es in Wirklichkeit nicht ist. Ich glaube aber nicht, dass diese negativen Schwingungen gegen SR Inc. gerichtet sind, sondern eher gegen Mandi. Aber ich könnte das falsch interpretiert haben.«
»Ich habe sie bewusst nicht direkt auf das Thema ‚unfairer Handel‘ angesprochen. Aber trotzdem: Was meinst du, Sandra, ist sie für ein Gespräch darüber offen?«, will Marcus wissen.
Sandra denkt einen Moment nach, bevor sie überzeugt antwortet: »Ja, ich hatte das Gefühl, dass sie offen und ehrlich ist. Ich habe keinerlei Schwingungen empfangen, die auf irgendwelche harten Urteile gegen dich hinweisen. Ich glaube, die Aussichten sind gut, Marcus.«
Marcus ist klar, dass Sandra nicht hundertprozentig sicher sein kann, dass Mandi ihre Anschuldigungen zurückziehen wird, aber es beruhigt ihn zu wissen, dass sie die Person ist, die sie vorgibt zu sein. Sowohl Sandras Einschätzung als auch der Nachforschungsbericht geben ihm diese Gewissheit. Nun ist es an ihm, sie von SR Inc.s Unschuld zu überzeugen.
Am nächsten Morgen beim Frühstück treffen sich nur Mandi, Maria und Marcus. Alan hat beschlossen noch etwas zu schlafen und die Kinder bereiten sich für den Tag draußen vor. Maria entschuldigt sich gleich zu Beginn, dass sie bald gehen muss – sie und die Kinder treffen sich mit Freunden, sobald Stephan und Lena bereit sind.
Marcus denkt an das, was er in dem Bericht über Mandi gelesen hat. Er hat sich eine Frau mittleren Alters vorgestellt, aber die Frau, die jetzt vor ihm sitzt, entspricht nicht ganz dem, was er sich ausgedacht hat: Sie ist schlank und groß gewachsen, trägt eine in Olivegrün und Weiß gestreifte Knitterbluse, die das Grün und Blau ihrer Augen betont. Ihr brünettes Haar wellt sich auf natürliche Weise um ihre Schultern. An ihren sanften, aber deutlichen Konturen ihrer Armmuskeln kann Marcus erkennen, dass sie körperlich gut in Form ist. Mandi ist hübsch angezogen, aber gleichzeitig bequem. Nach ihrer reinen Haut, dem klaren Blick und dem trainierten Körper nach hätte Marcus ihr Alter auf Mitte dreißig geschätzt. Aber aus dem Bericht weiß er, dass Mandi 43 ist.
Marcus, Mandi und Maria fühlen sich offenbar alle zusammen nicht wohl beim Smalltalk. Schließlich spricht Mandi die Sache aus: »Marcus und Maria, offen gesagt finde ich die gezwungene Lockerheit unseres Getratsches etwas mühsam. Ich möchte gerne etwas professionelle Distanz wahren und auf unser Thema zu sprechen kommen.«
Marcus ist froh über die Wende und stimmt voll zu; er mag Mandis direkte Art.
»Ich habe in der Vergangenheit schon einige Fälle von unfairem Handel aufgedeckt«, erklärt Mandi, »und ich muss wissen, wie es um SR Inc. in dieser Hinsicht steht. Ich schätze es wirklich, was Sie alles für mich tun – den Flug hierher zu bezahlen und mich und Alan in einem sehr schönen Hotel unterzubringen. Ich danke Ihnen dafür. Aber Sie sollen hier und jetzt
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