Xperten - Kampf dem grossen Bruder

österreichische Regierung hat eine große Anzahl von EVW-Mietstationen gekauft und an einigen landschaftlich besonders schönen Punkten aufgestellt. Wegen der geringen Fluggeschwindigkeit und dem damit beschränkten Verwendungsradius wird die ‚wahre Bergeinsamkeit’ damit nicht gestört, können aber Interessierte Österreich ‚virtuell besuchen’ (und lassen durch die Miete einiges Geld im Lande), ja werden, wenn ihnen, was sie sehen gut gefällt, vielleicht sogar als ‚echte’ Touristen zurückkehren. Tatsächlich ist die Aktion zu mindest am Anfang ein riesiger Erfolg. Nicht weniger als 70 Millionen virtuelle Besucher zählt Österreich in den ersten drei Wochen.

    In Kanada werden die EVWs zum Abschuss über eigenem Grund und über den »Provincial Parks« freigegeben und es wird eine Jagdsaison für EVWs eingeführt. Damit hat man ein Spiel, wo neugierige EVW-Navigierer versuchen, den Jägern zu entkommen. Der Abschuss von EVWs mit Schrotflinten stellt sich als relativ einfach heraus. Es genügt, wenn von den streuenden Schrotkörnern eines nahe an einem EVW vorbeifliegt, damit dieses sich selbst zerstört. Es stellt sich bald heraus, dass die Jagd auf EVWs von vielen als interessanter empfunden wird als etwa die Jagd auf Enten. Die EVWs sind leichter abzuschießen und viele Jäger haben an den toten oder verletzten Enten, die in einen Sumpf oder See stürzen, wenig Freude. Das Ausweiden der Tiere und das Rupfen der Federn ist vielen eine Belastung. Da sind die EVWs sehr viel angenehmer: Das geniale Verfahren der fast geräuschlosen Auflösung in eine Staubwolke löst viele Probleme! Und da man auf die Schrotflinten eine Zielkamera montieren kann, nimmt man als Trophäen Clips mit nach Hause, die die Abschüsse dokumentieren. Freilich, da in weiten Teilen Kanadas das Fliegen der EVWs den Besitzern sehr teuer kommt, weil so viele abgeschossen werden, muss man, wie bei der Entenjagd, mit Tricks arbeiten. Für Enten setzt man eine Plastiklockente aus, damit ein Schwarm einfliegt. Nun muss man EVWs ähnlich anlocken, wofür sich mehr oder minder bekleidete Mädchen und Männer anbieten. Um viele EVWs anzulocken sind sie dabei sogar in komplexe Manöver oder Spielchen verwickelt.
    Dass Damen aus dem Rotlichtmilieu plötzlich ganz anders eingesetzt werden, bringt origineller Weise zwei sonst nicht so kooperierende Organisationen gegen den »EVW Abschuss Sport« auf: die Kirche, einerseits und Bordell- und Barbesitzer andererseits. Viele Mädchen verschwinden, um ihr Geld angenehmer zu verdienen.

    Ein findiger Brite erwirbt einen Teil der Rechte an dem Selbstzerstörungsmechanismus der EVWs von Sonokia und baut eine billige Variante von EVWs ohne Sender, Kamera und Mikrofon, aber noch steuerbar und bringt damit alle Tontaubenschussanlagen in Bedrängnis. Das Abschießen bzw. der Versuch ‚Jägern’ zu entkommen, entwickelt sich zu einer Erfolgsgeschichte in England. Die Briten nennen es die ‚kultivierte Version dessen, was die Kanadier tun.’

    Auch karitative Einrichtungen entdecken den Einsatz von EVWs für sich, indem sie in Katastrophengebieten EVW-Mietstationen aufstellen. Sie wollen Menschen unmittelbarer betroffen machen und verwenden selbst gesteuerte Drohnen zur Einspielung grässlicher Szenen in Medienkanäle. Tatsächlich gelingt es der UNO, die in vielen Teilen Afrikas und Asiens tobenden Bürgerkriege wirkungsvoll zum Erliegen zu bringen, da mit hinreichend vielen EVMs die Urheber von Gräueltaten leicht verfolgt werden können.
    Da aus finanziellen Gründen der Ankauf von genügend vielen EVW-Blockers in armen Ländern unmöglich ist, bewähren sich dort die EVWs besonders gut als ‚Friedenstruppe’. Nur zeigt sich auch in diesem Fall wieder, wie eine Technik für Gut und Böse gleichzeitig eingesetzt werden kann. Rücksichtslose Syndikate stellen viele EVW- Mietstationen in allen Ländern der dritten Welt auf, um so das Schnüffeln in die intimsten Bereiche der armen Welt zu er möglichen. Die Ärmsten der Armen müssen einen Voyeurismus über sich ergehen lassen, von dem sie zum Teil gar nichts ahnen, aber auch wo sie das tun, haben sie nicht das Geld für EVW-Blocker oder Flinten und Munition. Steinschleudern oder ähnlich einfache Waffen können nur tieffliegende Drohnen abwehren.
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    Anfang Mai 2022

    Mit Sorge verfolgt Marcus, wie sich die Welt in nur 2 Monaten geändert hat. So sehr er sich in einigen Punkten auch geirrt hat, die Ideen, die in die Entwicklung ihrer eigenen Drohnen