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Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Titel: Xperten - Kampf dem grossen Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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Steed.
    »Jenny, du warst super. Mehr Landsleute haben deine Rede heute verfolgt als das Endspiel der letzten Fußballweltmeisterschaft.« Er lacht.
    »Man ist stolz auf dich, aber auch darauf, Neuseeländer zu sein. Ob du willst oder nicht, du wirst noch einmal als PM gewählt werden, auch wenn du schon das vorletzte Mal von Aufhören gesprochen hast. Was dich aber besonders interessieren wird, dieser Koko, der Führer unserer Anti-Techik Bewegung, hat vor wenigen Minuten in einem großen Interview gesagt, dass die Bewegung ab sofort auf Gewalttaten und Protestaktionen, ja sogar gegen das neue Atomkraftwerk in Otago, verzichten wird. Er bedauert einige ihrer frühen Aktionen, sagte er in aller Öffentlichkeit!, und sie hätten sie nie durchgeführt, wenn sie gewusst hätten, wie stark die Regierung und neuseeländische Firmen mit Sam Green zusammen gearbeitet haben. Ja, du hast dich nicht verhört: zusammengearbeitet! Übrigens machte er dir nur einen Vorwurf: dass du von den Entwicklungen die Neuseeländern nicht früher informiert hast«.
    Ron Steed lacht noch einmal.
    »Wenn das, was bei uns passiert, auch sonst auf der Welt geschieht, dann hast du erreicht, was du wolltest. Die Technikfeindlichkeit wird sich zumindest bis zum nächsten Zwischenfall in Grenzen halten. Übrigens, in einigen Medien wird anstelle von Neuseeland bereits vom SR-Inc.-Land geschrieben. Obwohl ich seinerzeit dagegen war, es war ein sehr guter Schachzug, dass sich Marcus nie ins Rampenlicht geschoben hat und SR-Inc. offiziell keiner Privatperson oder Firma gehört sondern eine Holding ist, an der auch Neuseeland beteiligt ist. So, du bist jetzt im Zentrum des Interesses, ich überlass dich jetzt besser dem nächsten.«
    Die nächste Person, die virtuell in ihrem Hotelzimmer sitzt, ist Marcus. Trotz seiner 40 Jahre wirkt er wie ein aufgedrehter Teenager.
    »Bist du mit der Rede und SR-Inc. zufrieden?« Jenny lächelt als Antwort.
    »Also dein Trick mit den zwei Seiten, auf denen gar nichts stand, aber die ich als ‚zu technisch’ überblätterte, kam gut an. Überhaupt, du bist über deinen Schatten gesprungen ein solches Loblied auf Sam Green für mich zu schreiben, für einen Mann, den du nicht so besonders geschätzt hast.«
    »War wohl in diesem Fall einfach total nützlich. Mich ärgert nur, dass unser nächstes e-Helper Modell, das sehr bald fertig sein wird, im Vergleich zum gegenwärtigen kaum Beachtung finden wird. So, jetzt aber genug, du hast garantiert zu tun, und vielleicht musst du dich auf die Pressekonferenz vorbereiten. Ich sitze gerade mit Klaus Baumgartner im Flugzeug nach New York … viel Erfolg!«

    Mit der Pressekonferenz hat Marcus Recht. Das Interesse, sie zu interviewen kennt keine Grenzen. Bei technischen Fragen wird sie auf die Geschäftsführer von SR-Inc. hinweisen, die morgen ohnehin in New York sein werden und denen sie so eine Pressekonferenz einbrocken wird. Es tut ihr leid, dass wieder Klaus im Vordergrund stehen wird, nicht Marcus, der Europa wegen seiner telekinetischen Begabung verlassen musste und der noch immer Angst hat, dass die Wahrheit über seine Para-Begabung und die der meisten seiner Mitarbeiter bekannt wird. Andererseits, sie muss ihm Recht geben, wenn sie an die vielen Filme und Bücher denkt, in denen Mutanten bis zum Äußersten bekämpft werden.

    Die meisten der zahlreichen Spendenzusagen werden vom Sekretariat der PM dankend entgegengenommen, einige werden zu ihr durchgestellt. Sie freut sich nicht nur über die Spendenzusagen großer Hochtechnologiefirmen (für manche ist eine Spende an TfH vielleicht auch nur ein Feigenblatt, denkt sich die PM zynisch), sondern über jene Firmen, die ihr dazu gratulieren, mit ihrer Rede etwas gegen die Technikfeindlichkeit getan und Interesse an Technik geweckt zu haben.
    Der Präsident vom MIT, der sich innerhalb von Stunden mit Kollegen an anderen hervorragenden technischen Universitäten der USA abgesprochen hat, macht ein interessantes Angebot. Für jedes Stipendium für ein technisches Studium, das die TfH vergibt, erklärt sich das Konsortium um MIT herum bereit, ein weiteres zu vergeben.
    »Danke für das Angebot. Freilich kann es nicht das Ziel sein, alle guten Technikstudenten der Welt in die USA abzusaugen. Das hat die Fullbright- Organisation nach dem 2. Weltkrieg ja sehr erfolgreich 65 Jahre lang betrieben«, sagt die PM etwas spitz, aber dann versöhnlich:
    »Es geht um mehr, als um Stipendien an den technischen Universitäten. Seit

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