Xperten - Kampf dem grossen Bruder
Handel nicht durch unsere Intervention eingestellt worden, hätten wir wahrscheinlich schon den gesamten Streubesitz. Wir fordern in dem Vertrag, auch um Ihnen die Verhandlungen mit Kleinaktionären zu erleichtern, dass jeder, der heute Aktien von Sonokia besitzt, ein Drittel davon an uns zum Preis von 82 Dollar, also dem Wert vor dem Kurssturz, abgibt. Das sind zusammen 17 %, woraus sich die erwähnten 66 % ergeben. Alle, auch die Kleinaktionäre, gehen entweder auf diese großzügige Forderung ein, oder die Aktie verliert weiter an Wert, weil die Lage für Sonokia schwierig wird.
Hier sind alle notwendigen Verträge. Sie sind bis ins Detail ausgearbeitet. Wie Sie sehen werden, sind sie so großzügig, dass Analysten am Verstand von SR-Inc. zweifeln werden. Aber wir wissen, was wir tun. Wir sind keine kurzfristigen Profiteure; wir wollen Partner, die uns vertrauen, ja vielleicht fallweise dankbar sind, wenn das eine unter Großkonzernen erlaubte Kategorie ist, weil wir in Zukunft diese Partner für noch viel größere Aufgaben benötigen werden. Wir wollen Konkurrenten, die wissen sollen, dass man mit uns immer reden kann und dass wir nie eine Zwangslage ausnützen werden. Bitte studieren Sie die Unterlagen. Wir haben um 18 Uhr eine Pressekonferenz angesetzt, wo wir das Angebot kurz erklären werden. Es wäre gut, wenn einige von ihnen dabei wären und es kommentieren würden. Sie werden sehen, die Verträge sind von unserer Seite notariell beglaubigt unterzeichnet, gelte n aber nur, wenn gegengezeichnete Verträge innerhalb der Frist von 20 Tagen bei unserem Notar abgegeben werden. Die Frist ist ausreichend, dass sie in einer Generalversammlung ihre Aktionäre überzeugen können.«
»Erlauben sie mir noch eine Frage?«, sagt Haininnen .
»Natürlich, gern«.
»Was ist mit dieser Austauschaktion? Ich bin sicher, dass sie auch in den Verträgen erwähnt ist, kostet die nicht ein Vermögen?« Da meldet sich Marcus das erste Mal zum Wort.
»Ja, sie kostet ein Vermögen. Aber das betrifft nicht Sonokia, die Kosten werden zur Gänze von SR-Inc. übernommen. Dann also bis heute Abend, meine Herren!«
Marcus und Klaus hinterlassen eine ungläubige Gruppe. Die Pressekonferenz am Abend verläuft wie erwartet. Der Tenor der Medien ist:
»Die Neuseeländer sind entweder unglaublich spendabel und fair oder verrückt.«
Marcus und Klaus sind zufrieden. Sie wollen eher Goodwill als Geld. Geld können sie mit ihren Para-Begabungen immer erhalten, wie z. B. die sehr erträglichen Goldbergwerke [1] weltweit zeigen. Nur weiß niemand, dass da Marcus dahinter steckt.
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3. Juni 2022, zwei Tage nach der UNO Rede; Jolo, Philippinen
Tschau ist nach den Tests mit den neuen e-Helpern einigermaßen beruhigt. Sie schirmen zwar frequenzvariable Strahlung bis zu einem gewissen Grad ab und schwächen damit die Kraft seiner Minidrohnen. Sie vermindern damit auch ihre Funktion als Hypnoseverstärker. Aber seine Panik nach der Rede der PM, dass man in Zukunft Objekte gegen seine Drohnen resistent machen könnte, war zum Glück ungerechtfertigt. Damit sind seine erste große Lieferung und weitere Einsätze von Mückenschwärmen gesichert!
Jetzt gibt es auf Jolo unglaublich viel zu tun. Die Massenproduktion der Drohnen, zwar schon angelaufen, muss nun auf volle Touren gebracht werden, ein ‚interessantes’ logistisches Problem. Es gilt in 20 Tagen 40 Milliarden Minidrohnen herzustellen, also ca. 200 Schwärme zu 10 Millionen pro Tag! Jeder Schwarm muss in einem Container verpackt werden und hat schließlich insgesamt 8 Tonnen Gewicht. Selbst die nur 0.5 g schweren Drohnen wiegen als Schwarm immerhin allein schon fünf Tonnen! Trotz 10 Fließbändern in Schichtbetrieb und obwohl Grundstoffe und Verpackungsmaterial inzwischen eingelagert sind, müssen pro Fließband und Tag fast 20 Container erzeugt, verpackt und zwischengelagert werden. Dass für jeden Schwarm zwei Steuereinheiten dazu kommen (eine jeweils als Reserve) ist dagegen eine kleinere Aufgabe, die in einer anderen Abteilung von 50 Mitarbeitern problemlos durchgeführt werden wird.
Tschau ist recht zuversichtlich. Er hat schon ab dem 10. Mai »auf Verdacht« produziert und in den 20 Tagen seither 600 Schwärme komplett fertiggestellt. Da seine Grundlieferung ja ‚nur’ aus 1000 Schwärmen besteht und er vertraglich für die anderen »als Garantie des Vertrags« bestimmten inzwischen noch eine Galgenfrist von zusätzlich 20 Tagen ausgehandelt hat, würde sich das schon
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