Xperten - Kampf dem grossen Bruder
seinen Parakräften ausgeliefert. Durch diese Elektronik, die dann sofort aktiv wird, bist du es nicht. Dann kannst du hören wovon er dich hypnotisch überzeugen will, aber du musst den ‚Befehlen’ nicht Folge leisten. Übrigens, wenn du die Hände über den Kopf hältst - wir haben an eine ‚Hände-hoch-Situation’ gedacht - und die Hände sich berühren, dann stellst du den Paraschutz auf ‚voll’, nochmaliges Berühren wieder auf ‚halb’, usw. Alle meine Leute haben noch einen Blinddarm und haben die Kapsel verschluckt, ich natürlich auch.«
Die PM verschluckt die Kapsel.
»Danke!«, sagt Marcus. »Willst Du noch etwas hören oder hast du für heute genug.
»Gib’s mir. Ich bin schon so mit Neuigkeiten voll, die ich erst verdauen muss, es ist schon egal.«
Marcus zeigt ihr einen dünnen Reifen, den er sich über den Kopf legt. Er aktiviert ihn mit dem e-Helper. Plötzlich steht eine andere Person vor ihr, auch anders gekleidet als Marcus, nur auf allen 4 Seiten steht dieselbe 10 stellige Buchstaben-Zifferkombination.
»Marcus, was soll das?«
»Jenny, nimm an, ich möchte allein oder mit einer Gruppe irgendwo hingehen und von Überwachungskameras und Drohnen dabei nicht erkannt werden! Weil ich ein Filmstar bin. Weil ich eine Affäre habe. Weil ich einfach meine Ruhe haben will. Ich kann zusätzlich eine ‚Weißliste’ eingeben oder eine ‚Schwarzliste’. Jede Person auf der Weißliste, die einen neuen e-Helper trägt kann mich ganz normal sehen. D.h. ich werde z. B. gute Freunde auf der Weißliste haben und die können mich, wenn wir uns zufällig auf der Straße begegnen, ganz normal sehen. Ich kann aber auch die Schwarzliste verwenden. Dann können mich alle Personen, die einen neuen e-Helper tragen, ganz normal sehen, die auf der Schwarzliste nicht. Wie ich aussehe (Gesicht, Kleidung, etc.) kann ich mir selbst zusammenstellen, oder aus vorgegebenen Modellen aussuchen.«
»Und was bedeutet die komische Beschriftung?«
»Das ist eine Kennung. Überwachungskameras sind ja nicht nur schlecht, sondern auch gut. Sie können uns schützen, Diebstahl verhindern, usw. Auf das wollen wir nicht verzichten. Die Kennung ändert sich immer wieder, wird in einem Spezial-Rechner generiert, dem e-Helper gesendet, der sie anzeigt. Der Spezial-Rechner speichert also den Zeitabschnitt, in dem eine Person eine bestimmte Kennung hat. Jede Drohne neuer Bauart sendet immer die Kennung, die GPS Koordinaten und die Zeit an den Spezial-Rechner. Dort liegen jetzt alle diese Daten. Sie sind so abgesichert, dass nur wenige dafür designierte Personen, z. B. Staatsanwälte, Abfragen machen können. ‚Zeige die Aufzeichnung der Personen die in der Zeit von s bis t in einem Umkreis von n Metern am Ort p waren’. Dabei sind diese Werte s, t, und p richterlich angeordnet. So kann ich einen Diebstahl, eine Überfall, einen Unfall aufklären. Ich kann dieses System sogar benutzen, um ein eindeutiges Alibi zu haben, weil ich zeigen kann, dass ich zu einer bestimmten Zeit nicht am Ort p sondern q war, wenn es an einem der beiden Orte eine Kamera gegeben hat. Deshalb wäre ich auch dafür, das Modul in jede bestehende Überwachungskamera oder Drohne einzubauen.«
Die PM ist wenig begeistert.
»Mir graut. Ist das nicht der Große Bruder in Reinkultur?«
Marcus sagt nachdenklich: »Ja und Nein. Jeder kann für sich entscheiden, ob er ein Stirnband tragen will oder nicht. Wenn ich mich dafür entscheide, vertraue ich einem einzigen Spezialrechner, dessen Daten nur stückweise und nur auf richterlichen Antrag eingesehen werden können. Ich bin damit wesentlich mehr geschützt als ich es sonst wäre. Eine staatliche Diktatur, die etwa vorschreibt, dass ich immer das Band tragen muss, könnte das System vielleicht ausnutzen. Aber sie braucht ja nur genügend viele Überwachungskameras aufstellen und deren Aufzeichnungen auszuwerten und hat damit dasselbe. Ich denke also, dass man damit viel gewinnt und NICHTS verliert, aber es sind sicher mache Details zu diskutieren. Ich glaube wir sind beide am Ende unserer Kraft oder? Darf ich dich jetzt auf einen Kaffee oder ein Glas Wein einladen?«
Während sie zusammensitzen, bittet Marcus um die Genehmigung, einen seiner Sicherheitsleute bis zur Erledigung des Falls Tschau in ein kleines Zimmer im Parlamentgebäude setzen zu dürfen. Die PM hält es für überflüssig, stimmt aber zu.
Marcus erklärt gleich am nächsten Tag seinem verlässlichen [2] Mitarbeiter Paul Warren, worum es
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