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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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besser.«
    »Gut. Nimm Verbindung mit der Zickenbrigade auf. In genau zweieinhalb Stunden möchte ich eine Teleportsperre, die jeden vom Verlassen eines bestimmten Lagerhauses abhält.« Ich sagte ihm die Adresse.
    »Hab ich, Boß.«
    »Gut. In genau einer halben Stunde will ich die folgenden Leute im Büro sehen: Shoen, Stock, Glühkäfer, Narvane, N’aal, Grinser und Chimov.«
    »Äh … das ist alles?«
    »Mach keine Witze.«
    »Haben wir etwas, Vlad?«
    »Oh, ja. Wir haben was. Und ich will keine Fehler. Die Sache dürfte schnell, schmerzlos und leicht ablaufen. Also trommle alle zusammen und sieh zu, daß die Zauberin, die du nimmst, fähig ist.«
    »Klaro, Boß.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Cawti und ich standen auf. »Tja, dann vielen Dank für den unterhaltsamen Abend«, sagte ich, »aber ich fürchte, wir müssen jetzt los.«
    Norathar biß sich auf die Lippe. »Wenn ich irgendwas tun kann …«
    Ich sah sie kurz an, dann verneigte ich mich tief. »Ich danke dir, Norathar, und das meine ich ernst. Aber nein. Ich denke, zum erstenmal seit Monaten ist alles unter Kontrolle.«
    Wir ließen sie zurück und gingen in die Eingangshalle, von wo uns einer von Morrolans Leuten in mein Büro zurückteleportierte. Diesmal sorgte ich dafür, daß unsere Ankunft vorher erwartet wurde.

 
     
»WAS HAST DU?«
     
     
    So, jetzt vermute ich mal, daß ich erzählen soll, wie ich Laris nach einer langen Hetzjagd durch die Straßen von Adrilankha erwischt und ihn schließlich gestellt habe, daß er gekämpft hat wie ein Dzur und es mir gerade noch gelungen ist, ihn zu töten, bevor er mich fertigmachen konnte. Stimmt’s? Quatsch.
    Nur zwei Dinge hätten überhaupt schiefgehen können. Zum einen hätte die Zauberin in Grün mich wegen Laris’ Aufenthaltsort angelogen haben können, zum anderen hätte sie noch Zeit haben können, ihn zu warnen. Aber so oder so, warum hätte sie es tun sollen? Für die Zauberin war er lediglich ein Werkzeug. Und da wir aufgedeckt hatten, was sie im Schilde führten, war er nicht länger von Nutzen.
    Ich habe auch nicht wirklich geglaubt, daß die Zauberin in Grün Zeit gefunden hatte, Laris vorzuwarnen, bevor Norathar sie erledigte. Und wenn sie über seinen Aufenthaltsort gelogen hatte, schadete es auch keinem. Also erklärte ich in meinem Büro allen meinen Plan, was ungefähr eine halbe Stunde in Anspruch nahm. Eine Kleinigkeit machte ich dabei besonders klar: »Wenn hier einer denken sollte, daß er sich etwas Gutes tun kann, indem er Laris von dem Plan erzählt, vergeßt es. Laris wurde von jemandem unterstützt, und diese Person ist tot. Also haben wir im Augenblick nur flache Steine in der Hand und er nur runde. Es hat also keinen Sinn, den Schlaumeier zu spielen.«
    Ich wühlte in der untersten linken Schublade meines Schreibtisches herum, bis ich eine passende Waffe fand – ein Stilett mit dünnem Griff und einer fünfzehn Zentimeter langen Klinge. Das steckte ich mir rechts in den Gürtel. Eine halbe Stunde lang saßen wir nur wartend herum, dann standen Shoen und Chimov auf und schlichen sich nach draußen. Wir anderen warteten weitere zehn Minuten und standen dann ebenfalls auf.
    »Viel Glück, Boß«, meinte Kragar.
    »Danke.«
    Loiosh flog hoch über uns, als wir uns auf den Weg zum Malak-Kreisel machten. Cawti ging voraus. Stock und Glühkäfer links und rechts von mir, die anderen vorne und hinten.
    Wir kamen an den Kreisel und liefen zur Pierstraße hinüber. Als wir fast bei der Silberschmiedstraße waren, erhielt ich eine Nachricht von Shoen.
    »Er hat vier Leute draußen stehen, Boß. Zwei an der Tür, zwei auf Patrouille.«
    »In Ordnung. Ich schicke Verstärkung.«
    »Danke.«
    »Narvane und Grinser, lauft voraus. Shoen hat das Kommando. Ihr habt fünf Minuten Zeit, alles vorzubereiten.«
    Sie rannten los, während wir anderen nur noch schlenderten, fast ohne uns fortzubewegen.
    »Immer noch alles klar, Boß.«
    »Gut so.«
    Cawti drehte sich zu mir um und nickte. Sechs Minuten später meldete sich Shoen. »Alles bereit, Boß. Es wird zwischen fünf und neunzig Sekunden dauern, je nachdem, wo die Patrouille ist.«
    »In Ordnung. Wartet noch.«
    Wir kamen an die Ecke der Pierstraße, wo sie eine Biegung macht, kurz bevor Eine Klaue einmündet.
    »Wie stehen sie, Shoen?«
    »Wenn wir jetzt loslegen sollen, dreißig Sekunden.«
    »Dann los.«
    »Jawoll.«
    Ich erhob eine Hand, und wir blieben stehen. Im stillen zählte ich bis zehn, dann gingen wir rasch weiter.

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