Yoga-Anatomie
Fuß her aufwärts anzuordnen, sodass die Knochen von Unterschenkel, Oberschenkel und Becken sich in einer klaren Linie vom Fuß bis zur Wirbelsäule ausrichten. Wenn das hintere Bein derart ausgerichtet ist, kann der Grad der Außen- oder Innenrotation von Mensch zu Mensch variieren, aber die Gelenkräume sind dann ausbalanciert und das Bein bildet eine starke Stütze für das Gewicht des Oberkörpers. Dadurch wird auch dem vorderen Bein etwas Arbeit abgenommen.
Im hinteren Fuß müssen sich das Sprunggelenk und die Gelenke zwischen Fußwurzel und Mittelfuß bewegen können, damit die Ferse auswärtsgedreht ist und das Fersenbein guten Bodenkontakt hat, während der Vorderfuß einwärtsgedreht ist und die Zehen guten Bodenkontakt haben. Wenn der Fuß diese Bewegung nicht schafft, kann das Fußgelenk an der Außenseite überdehnt und geschwächt werden.
Der Rotationsgrad in der Wirbelsäule hängt davon ab, wie sich das Iliosakralgelenk und die Hüfte bewegen. Je weniger mobil die unteren Extremitäten sind, desto mehr Rotation wird in der Wirbelsäule benötigt, um die Brust nach vorn auszurichten.
Atmung
Der Unterkörper muss sowohl beweglich als auch stark genug sein, um den Oberkörper derart zu unterstützen (Sthira), damit der Atem frei fließen kann (Sukha). Die unterschiedlichen Herausforderungen des Ausfallschritts bei den Krieger-Positionen schaffen interessante Rahmenbedingungen zur Erkundung der Atemmechanismen.
Eine breite Basis ermöglicht einen sicheren Stand.
Virabhadrasana I
Mit weiterer Fußstellung
Variante
Hinweise
Die unterschiedlichen Fußstellungen bestimmen, wo die Herausforderungen bei dieser Position sind. Die kürzere Stand (von vorn nach hinten) erfordert weniger Beweglichkeit in der Hüfte, sodass die Stützarbeit der Beine eventuell leichter fällt. Der breitere Stand erleichtert zwar die Balance, bei manchen kann jedoch der kürzere Stand mit dem erhöhten Schwerpunkt zur Unsicherheit im Gleichgewicht führen.
Die längere engere Fußstellung erleichtert das Halten des Gleichgewichts, da der Schwerpunkt tiefer liegt. Es kann aber auch schwieriger sein, da die Fußstellung schmaler ist und die Adduktoren bei größerer Länge effektiver sein müssen. Die längere Stellung erfordert auch mehr Beweglichkeit im Iliosakralgelenk, in den Hüften, Knien, Fußgelenken und Füßen und lässt die Muskeln, die der Flexion in Hüften und Knien entgegenwirken, bei größerer Länge arbeiten, was wiederum die Standsicherheit beeinträchtigen kann.
Langer und enger Stand
Übung
Der Krieger II
vir-a-ba-DRAAS-anna | Virabhadra = Name eines gewaltigen mythischen Kriegers
Klassifikation
Asymmetrische Haltung im Stehen
Gelenkaktionen
Wirbelsäule
Arme
Beine
Vorderes Bein
Hinteres Bein
Wirbelsäule neutral, Brust: leichte Rotation, um sich zur Seite auszurichten
Kopf: rotiert in Richtung zum vorderen Bein
Becken: waagrecht
Schulterblatt: Abduktion
Schulter: Abduktion und Außenrotation
Unterarm: Pronation
Iliosakralgelenk: Nutation
Hüfte: Flexion und Abduktion
Knie: Flexion
Fußgelenk: Dorsalflexion
Iliosakralgelenk: Gegennutation
Hüfte: Extension und Abduktion
Knie: Extension
Fußgelenk: Dorsalflexion
Fuß: Supination in der Ferse und Pronation im Vorderfuß
Muskelaktionen
Wirbelsäule
Wechselnde konzentrische und exzentrische Kontraktion
Konzentrische Kontraktion
Behalten die neutrale Stellung der Wirbelsäule bei:
Rückenstrecker und -beuger
Rotieren die Brust zur Seite: Mm. obliquus externus abdominis (vorderes Bein) und internus abdominis (hinteres Bein)
Rotieren den Kopf in Richtung vorderes Bein: M. rectus capitis (hinterer Anteil), M. obliquus capitis inferior, M. longus capitis und colli, M. splenius capitis (vorderes Bein), M. sternocleidomastoideus, M. trapezius (oberer Anteil, hinteres Bein)
Arme
Konzentrische Kontraktion
Passive Längung
Abduziert das Schulterblatt:
M. serratus anterior
Stabilisieren und abduzieren das Schultergelenk: Rotatorenmanschette, M. biceps brachii (langer Kopf), M. deltoideus
Pronieren den Unterarm:
M. pronator quadratus und teres
Mm. pectoralis major und minor (teilweise im hinteren Arm)
Beine
Vorderes Bein
Hinteres Bein
Konzentrische Kontraktion
Exzentrische Kontraktion
Konzentrische Kontraktion
Exzentrische Kontraktion
Abduzieren die Hüfte:
Mm. glutaeus medius und minimus
Ermöglichen Hüftabduktion und -flexion, ohne der Schwerkraft nachzugeben:
M. glutaeus maximus, M. piriformis, M. obturator externus, Mm. gemellus superior und
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