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Yoga-Anatomie

Yoga-Anatomie

Titel: Yoga-Anatomie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Leslie u Matthews Kaminoff
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wird erzählt, wie Hanuman mit einem einzigen Satz von Südindien bis hinüber nach Sri Lanka sprang. Diese Spagathaltung ahmt seinen berühmten Sprung nach.

Klassifikation
    Asymmetrische Vor- und Rückbeuge im Sitzen

Gelenkaktionen
Wirbelsäule
Arme
Beine
Vorderes Bein
Hinteres Bein
Extension
Schulterblatt: Aufwärtsrotation, Abduktion und Elevation
Schulter: Flexion und Adduktion
Ellenbogen: Extension
Iliosakralgelenk: Nutation
Hüfte: Flexion, Innenrotation und Adduktion
Knie: Extension
Fußgelenk: Dorsalflexion
Iliosakralgelenk: Gegennutation
Hüfte: Extension, Innenrotation und Adduktion
Knie: Extension
Fußgelenk: Plantarflexion

Hinweise
    Bei dieser schwierigen Haltung ist ein Bein aus der Hüfte heraus nach vorn, das andere aber nach hinten gestreckt, und nun gilt es, die Wirbelsäule zwischen diesen entgegengesetzten Aktionen im Gleichgewicht zu halten.
    Eine symmetrische Vorbeuge wie Paschimottanasana (Seite 164) wird zum Teil von der Wirbelsäule bewerkstelligt, zum Teil auch von der unteren Extremität. Auch bei Rückbeugen wie Urdhva Dhanurasana (Seite 289) verteilt sich die Gelenkaktion auf Wirbelsäule, Becken und Beine. Bei Hanumanasana wird die Bewegung des Oberkörpers nach vorn oder hinten aufgrund der in entgegengesetzten Richtungen gespreizten Beine fast vollständig an die Beine übertragen, was beide Beugebewegungen sehr intensiv macht.
    Da die Hüften generell mehr Spielraum in der Flexion als in der Extension haben, geht das vordere Bein meist reibungslos in die Flexion, während das ausgestreckte hintere Bein die Wirbelsäule in die Extension zieht. Aus diesem Grund ist auch mehr Anspannung in den Streckern des vorderen Beins zu spüren als in den Beugern des hinteren Beins. In gewisser Weise ist das eine fixierte Haltung, denn die Beine schränken sich gegenseitig in ihrer Beweglichkeit ein. Die Kräfte richten sich daher nicht nach außen, sondern möglicherweise auf verletzliche Stellen (die Sehnen der hinteren Oberschenkelmuskeln sind hier besonders gefährdet). Dieses Risiko wird größer, wenn die Haltung passiv ausgeübt wird.
    Da die Schwerkraft mitarbeitet, muss der Körper nicht durch konzentrische Kontraktionen in diese Haltung gebracht werden; sondern es sorgt stattdessen das Körpergewicht dafür, dass man immer tiefer in die Haltung sinkt. Trotzdem gibt der Körper bei sicherer Ausführung der Übung nicht einfach der Schwerkraft nach.
    Wird Hanumanasana aktiv und mit Aufmerksamkeit für die exzentrische Arbeit der gedehnten Muskeln geübt, kann die Gelenkaktion auf mehrere Gelenke verteilt werden: Kleine Bewegungen an vielen verschiedenen Stellen sorgen für eine gleichmäßige Kräfteverteilung. Dazu muss man seine eigene Körperspannung kennen und wissen, wo man tendenziell fest und wo eher gelöst ist, damit die beweglichen Teile stabilisiert und die fixierten Bereiche mobilisiert werden können.
    Noch ein Wort zur neutralen Rotation der Beine: Zwar ist die Beinstellung neutral im Sinne von »weder auswärts noch einwärts gedreht«, aber um diese neutrale Stellung zu halten, ist eine aktive Innenrotation nötig. Die neutrale Stellung des Gelenks ist nicht unbedingt die Stellung mit der geringsten Muskelanspannung. Diese hängt nämlich vom Zug der Schwerkraft und der Stellung der anderen Glieder ab. Ein Gelenk neutral zu halten, kann durchaus mit erheblicher Muskelanstrengung verbunden sein.
    Bei dieser Haltung lassen viele Übende das hintere Bein nach außen rotieren, um es ganz auf den Boden zu bekommen. Wenn das hintere Bein auswärts rollt, entsteht Druck durch die Drehung in der Lendenwirbelsäule und im Iliosakralgelenk des hinteren Beins, ganz zu schweigen von der Knieverdrehung. Auch die Adduktoren des hinteren Beins ( Mm. adductor longus und brevis, M. pectineus, M. gracilis ) werden stärker belastet, ohne dass sie die exzentrische Unterstützung durch den M. iliacus und den M. psoas oder den M. rectus femoris haben. Infolgedessen kann die Leiste überdehnt werden und der üblicherweise verspannte M. rectus femoris kann nicht so bewegt werden, wie es möglich wäre. Zur Abwehr des Impulses, so tief wie möglich zu gehen, brauchen Sie eine andere, besondere Form von Disziplin. Nutzen Sie Hilfsmittel wie Klötze und Decke, damit Sie die Haltung korrekt ausführen können.
Atmung
    Diese Haltung ist dann effektiv, wenn der Atem frei fließen kann. Bevor nicht alle Kräfte zur Flexion, Extension und Rotation ausgeglichen wurden und die Wirbelsäule sich leicht

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