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Yoga-Anatomie

Yoga-Anatomie

Titel: Yoga-Anatomie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Leslie u Matthews Kaminoff
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Bei zwei gebeugten Knien ist das gar nicht so einfach, denn das macht es viel leichter, den unteren Rücken zu beugen, um die Rotation zu verstärken. Dadurch geraten jedoch die Lendenwirbel und ihre Bandscheiben unter Druck. Wenn die Beweglichkeit der Wirbelsäule unausgeglichen ist, können auch verletzungsanfällige Stellen wie die T11-T12-Bandscheibe oder die Vorderseite des Schultergelenks überlastet werden.
Atmung
    Da der Körper vom Untergrund getragen wird und die hauptsächliche Bewegung durch die Schwerkraft geschieht, können sich Atem- und Skelettmuskulatur bei Jathara Parivrtti entspannen. Der Atem kann nun auf verschiedene Weise ausgeführt werden, um besondere Wirkungen zu erzielen: Verlagert man die Atembewegungen beispielsweise in den Bauch, dann senken sie den Tonus von Bauchdecke und Beckenboden und lösen störende Muskelspannungen in der Lendengegend. Das entgegengesetzte Atemmuster spannt die Bauchdecke während der Einatmung und lenkt so die Bewegung des Zwerchfells in die Brusthöhle, wodurch die Rippenwirbelgelenke mobilisiert werden. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit den Rotationen im Sitzen erzielen (siehe Ardha Matsyendrasana in Kapitel 7).
Jathara Parivrtti Bauchdrehung mit gestreckten Beinen
    Variante

Hinweise
    Bei dieser Variante wird der hintere Oberschenkel im oberen Bein gedehnt. Ist er verspannt, kann das zur Wirbelsäulenflexion beitragen. Der hintere Oberschenkel im unteren Bein arbeitet als Strecker der Wirbelsäulenflexion entgegen.
    Bei gestrecktem unterem Bein wird das obere Bein stärker adduziert und womöglich auch weiter nach innen rotiert. Dadurch dehnen sich das iliotibiale Band, Mm. glutaeus maximus, medius und minimus, M. piriformis, Mm. gemellus superior und inferior sowie M. obturator internus .
    Matsyasana
Der Fisch
    mats-YAAS-anna | matsya = Fisch

Klassifikation
    Symmetrische Rückbeuge in Rückenlage
Gelenkaktionen
Wirbelsäule
Arme
Beine
Extension
Schulterblatt: Abwärts­rotation und Adduktion
Schulter: Extension und Adduktion
Ellenbogen: Flexion
Unterarm: Pronation
Hüfte: Flexion und Adduktion
Knie: Extension

Muskelaktionen
Wirbelsäule
Konzentrische Kontraktion
Exzentrische Kontraktion
Hebt die Wirbelsäule in die Extension:
Rückenstrecker
Streckt die Wirbelsäule (und beugt die Hüfte): M. psoas major
Verhindern die Überstreckung ­(Hyperextension) von Hals- und ­Lendenwirbelsäule: vordere Halsmus­kulatur, M. psoas minor, Bauchmuskulatur
Arme
Konzentrische Kontraktion
Passive Längung
Stabilisiert das Schultergelenk:
Rotatorenmanschette
Streckt und adduziert den Arm am Schultergelenk und rotiert ihn nach innen: M. latissimus dorsi
Streckt das Schultergelenk und presst die Hand gegen den Boden: M. triceps brachii
Adduzieren das Schulterblatt: M. trapezius, Mm. rhomboidei
Drehen die Hand zum Boden: Mm. pronator quadratus und teres
M. coracobrachialis, Mm. pectoralis major und minor
Beine
Konzentrische Kontraktion
Beugen die Hüfte (und strecken die ­Wirbelsäule): M. psoas major, M. iliacus
Erdet das Bein: ischiokrurale Muskulatur
Beugt die Hüfte und streckt das Knie: M. quadriceps femoris

Hinweise
    Diese Haltung kann mit kontrolliertem Einsatz der Rückenstrecker (einschließlich des M. psoas major auf der Vorderseite der Wirbelsäule) oder mit aufgestützten Ellenbogen gehalten werden. Stützt man sich auf die Ellenbogen, muss die Rumpfmuskulatur weniger arbeiten und es können möglicherweise leichtere, ausgedehntere Atembewegungen geschehen.
    Wird bei dieser Haltung die Arbeit der Rückenstrecker betont, ist der Hals beim Hochheben der Arme besser geschützt. Es gibt Varianten mit Klötzen unter dem Rücken und solche mit den Füßen in Baddha Konasana oder Padmasana.
    Diese Haltung ist ein Paradebeispiel dafür, dass der M. psoas major sowohl bei der Hüftflexion als auch bei der Rückenextension eine Rolle spielt.
    Die Fischhaltung wird oft als Ausgleichshaltung zum Schulterstand (Salamba Sarvangasana) eingesetzt, da die Position der Halswirbelsäule von einer extremen Flexion in eine extreme Extension umgekehrt wird. Von einem Extremzustand in den anderen zu wechseln, ist allerdings nicht unbedingt die vorteilhafteste Art, die Belastung durch den Schulterstand auszugleichen. Ein dynamischerer Ansatz wäre, die Halsbewegung in einfachen Vinyasas schrittweise bis in die Kobrahaltung (Bhujangasana) umzukehren.
Atmung
    Beim Fisch wird der Brustkorb ausgedehnt, aber beileibe nicht so extrem wie bei Urdhva Dhanurasana, einer schwierigeren

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