Yoga-Anatomie
übermäßigen Mobilisierung von Hals- und Brustwirbelsäule führen. Die Füße können durch ihre Schiebebewegung Schaden anrichten und bei verspannten hinteren Oberschenkel- und Gesäßmuskeln kann die eingeschränkte Hüftflexion eine stärkere Wirbelsäulenextension erzwingen.
Weil diese Haltung die Wirbelsäule besonders im Halsbereich sehr stark beugt, ist es wichtiger, die Ausrichtung der Schulterblätter und der Hals- und Brustwirbelsäule zu bewahren, als die Füße auf den Boden zu bekommen. Um den Hals zu schützen, sollten, wenn nötig, die Füße höher gestellt werden.
Atmung
Wie bei Salamba Sarvangasana sollte der untere Brustkorb geöffnet bleiben, sodass sich das Zwerchfell und die Eingeweide wie im Schulterstand kopfwärts bewegen können, womit der Sinn und Zweck einer Umkehrhaltung erst so richtig erfüllt ist. In dieser Haltung kann das etwas schwieriger sein, da die Hüftflexion für mehr Druck im Bauchraum sorgt.
Halasana ist ein guter Gradmesser dafür, wie frei der Atem fließen kann. Genug muskuläre Flexibilität zu besitzen, um diese Haltung einzunehmen, ist eine Sache. Eine ganz andere Sache ist es, das Zwerchfell und die Organe so frei zu machen, dass man ruhig atmend in der Haltung verweilen kann.
Karnapidasana
Ohr-Druck-Haltung
karna-pi-DAAS-an na | karna = Ohr, pida = Druck
Klassifikation
Symmetrische umgekehrte Vorbeuge in Rückenlage
Gelenkaktionen
Wirbelsäule
Arme
Beine
Flexion
Schulterblatt: Abduktion und Aufwärtsrotation
Schulter: Flexion
Ellenbogen: Flexion
Hand und Finger: Flexion
Iliosakralgelenk: Nutation
Hüfte: Flexion
Knie: Flexion
Fußgelenk: Plantarflexion
Muskelaktionen
Wirbelsäule
Passive Längung
Rückenstrecker
Arme
Konzentrische Kontraktion
Passive Längung
Beugt den Ellenbogen: M. biceps brachii
Verschränken die Hände: Hand- und Fingerbeuger
Mm. rhomboidei, M. trapezius
Beine
Passive Längung
M. glutaeus maximus
Hinweise
Die Rückenstrecker sollten allesamt gleichmäßig gedehnt werden, damit sich die Wirbelsäule auf ganzer Länge öffnen kann. Werden die Arme über den Kopf gestreckt, sodass sich die Schulterblätter von der Wirbelsäule entfernen, verlagert sich das Gewicht von den Schulterblättern auf die Dornfortsätze der Halswirbelsäule.
Durch das Gewicht von Becken und Beinen können bei dieser Variante Hals- und Brustwirbelsäule übermäßig gebeugt werden, wodurch die empfindlichen Hals- und Nackenmuskeln zu viel Druck erfahren.
Für die Schultern ist das die Aus gleichshaltung zu Salamba und Niralamba Sarvangasana , da die Wirbelsäulenextension und Schulterblattadduktion des Schulterstands in ihr Gegenteil verwandelt werden, sodass die dort aktiven Muskeln hier gedehnt werden. Geschieht das Loslassen jedoch zu passiv, können die Muskeln überdehnt werden.
Atmung
Bei dieser Haltung drückt die Last des Unterkörpers auf den maximal gebeugten Rumpf. Das entspricht einer umgekehrten, unter Druck stehenden Ausatmung. Die Behinderung der Atmung durch diese Haltung sollte kein Problem darstellen, solange die Muskeln und Gelenke flexibel genug sind, um entspannt zu bleiben. Angespannte Muskeln behindern in dieser Haltung selbst bei ausreichender Flexibilität in Muskeln und Gelenken die Atmung. Die begrenzte Atemkapazität führt schnell dazu, dass die Muskelarbeit unterversorgt wird. an diesem Punkt sollte Karnapidasana aufgegeben werden.
Jathara Parivrtti
Bauchdrehung
DSCHAT-hara pari-VR IT-ti | jathara = Bauch, Gedärm, Inneres, parivrtti = drehen, rollen
Klassifikation
Asymmetrische Drehung in Rückenlage
Gelenkaktionen
Wirbelsäule
Arme
Beine
Arm gegenüber der Beine
Arm am Bein haltend
Rotation
Schulterblatt: Adduktion
Schulter: Abduktion und Außenrotation
Ellenbogen: Flexion
Schulterblatt: Abduktion
Schulter: Abduktion und Innenrotation
Ellenbogen: Flexion
Hüfte: Flexion
Knie: Flexion
Muskelaktionen
Wirbelsäule
Passive Längung
Oberes Bein: M. obliquus externus abdominis, Mm. intercostales, M. transverspispinalis;
unteres Bein: M. obliquus internus abdominis, Mm. intercostales, schräge Muskeln des Rückenstreckers
Arme
Passive Längung
Mm. pectoralis major und minor, M. coracobrachialis, M. latissimus dorsi (Arm gegenüber der Beine)
Beine
Passive Längung
Mm. glutaeus maximus, medius und minimus, M. piriformis, Mm. gemellus superior und inferior, M. obturator internus (oberes Bein)
Hinweise
Um sicherzugehen, dass sich die Rotation auf die ganze Wirbelsäule verteilt, sollte sie möglichst neutral gehalten werden.
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