Yoga und Vegetarismus
Harming Your Sex Life
, Fox News 13. August 2008 ( www.foxnews.com ).
42 )
Impotence
, Go Veg ( www.goveg.com ).
43 ) Charles C. Mann,
1491: New Revelations of the Americas Before Columbus
(New York: Alfred A. Knopf, 2006), S. 98–99.
44 ) Alan Weisman,
The World Without Us
(New York: Thomas Dunne Books, 2007), S. 86.
Kapitel 6
rrh
Gier, Übermaß und Armut
Alle Freude dieser Welt entsteht aus dem Wunsch, dass andere glücklich sind, und alles Leid dieser Welt entsteht, wenn man nur selbst glücklich sein will
.
Shantideva, Anleitung zum Leben als Bodhisattva
Aparigraha bedeutet „Freisein von Habsucht“. Was passiert, wenn man sich von Gier und Habsucht befreit?
Aparigraha-sthairye janma-kathamta-sambodhah PYS II.39
Wenn man selbstlos wird und aufhört, mehr zu nehmen, als man braucht, erhält man das Wissen, warum man geboren wurde.
aprigraha:
Freisein von Habsucht
(
a:
nicht +
pari:
in Richtung +
graha:
greifen)
sthairye:
sich in einem Zustand zuhause fühlen
janma:
Geburt
kathamta:
Prozess des Warum und Wie
sambodhah:
jemand, der Wissen besitzt
Wenn wir Glück für uns selbst auf Kosten anderer erreichen wollen, nennen wir das „Gier“. Hierzu rät Patañjali Yogis, die nach Erleuchtung streben, lieber ein gemäßigtes, einfaches Leben zu führen, als sich übermäßigem Konsum hinzugeben. Mit anderen Worten: „Lebe einfach, so dass auch andere einfach leben können.“ Ein radikales Konzept gerade in unserer Zeit, aber Yogis waren von jeher radikal.
Patañjali sagt, dass die, die die Praxis von Aparigraha meistern, ihre Zukunft sehen können. Dies sei durch Einblick in die Vorgänge möglich, die ihre Geburt hervorgerufen hätten. Durch die Übung erlange man ein tieferes Verständnis dafür, dass die Umstände der eigenen Geburt, des eigenen Lebens, des bevorstehenden physischen Tod und all der Erfahrungen in dieser Welt durch die eigenen Taten hervorgerufen würden. Der Yogi beginnt Leere
(Shunyata)
zu verstehen – wie Handlungen aus der eigenen Sicht der Dinge heraus entstehen und wie sich die Realität niemals von der eigenen Perspektive trennen lässt. Er erweitert seine Wahrnehmung der Realität über die Begrenzungen der linearen Zeit hinaus und tritt in ein höheres Bewusstsein ein, die Ewigkeit des gegenwärtigen Moments. Dieser erweiterte Bewusstseinszustand erlaubt es, ein erfüllteres und sensibleres Leben zu führen. Wenn die Sinne sich entfalten, wächst auch das Mitgefühl, und das Zentrum des Erlebens wechselt vom Ego zu den anderen.
Übt er sich darin, ohne Gier durchs Leben zu gehen, überschreitet der Yogi die Grenzen der linearen Zeit und befreit sich von seinen Begierden. Wenn wir beginnen, die unendlichen möglichen Ergebnisse unserer Handlungen zu erwägen, fangen wir an, nachzudenken, ob wir uns aus karmischer Sicht gewisse Handlungen überhaupt erlauben wollen. Wahre Bedürfnisse sind keineswegs falsch. Scheinbare Bedürfnisse und Wünsche können jedoch zu Problemen führen. Wir befinden uns inmitten einer globalen Krise, die durch die unstillbare Gier der Menschen entstanden ist. Je mehr wir haben, desto mehr wollen wir anhäufen. Beeinflusst durch die Medien und die Werbung, werden wir darauf getrimmt, immer außerhalb von uns selbst nach Freude und Glück zu suchen. Dadurch entstehen starke Abhängigkeiten, die unsere Entscheidungen beeinflussen. Jedes Mal, wenn wir zulassen, dass ein äußerer Reiz unsere Handlung steuert, erlauben wir, dass unsere eigene Urteilskraft darunter leidet, was wiederum zu weiteren Abhängigkeiten führt. Viele von uns haben völlig den Bezug zu sich selbst verloren, so dass sie gar nicht mehr wissen, wo ihre Bedürfnisse anfangen und aufhören. Wir hören ständig verwirrende Aussagen wie „Ich muss ein neues Auto kaufen“, „Die Kinder brauchen neue Schulkleidung“, „Es ist wirklich wichtig, dass du das für mich tust“, „Ich brauche etwas zu trinken“ – so als ob wir sterben würden, wenn wir es nicht täten. Wir identifizieren uns mit dem, was wir haben, brauchen und wollen. Aufgrund von
Avidya
(Unwissenheit) entsteht
Asmita
(übermäßige Identifikation mit dem Ego). Wir setzen uns mit unserer Persönlichkeit gleich und verlieren damit die Verbindung zu unserem wahren Selbst. Das wahre Selbst, das immer vollständig ist, speist sich aus Liebe. Jemand, der sich mit seinem Selbst identifiziert, ist ein heiliges Wesen, das weiß, wann es genug ist. Niemals würde dieses Wesen seine eigenen Bedürfnisse über die der
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