Yoga und Vegetarismus
spritzt Sperma in sie hinein, um sie zu befruchten. Sie gibt nun Milch und ist schwanger. Sie muss schwanger sein oder säugen, um Milch zu produzieren, denn in unserer Kultur ist die Milchproduktion der Grund ihrer Existenz. Sie wird als Milchmaschine angesehen, eine Sklavin, eine von Millionen Kühen in den industriellen Großmilchbetrieben.
Im Jahre 1940 produzierte eine normale Milchkuh in den Vereinigten Staaten etwa 2000 Liter Milch pro Jahr. Heute produzierte eine Milchkuh dank künstlicher Befruchtung, genetischer Manipulation, Medikamenten, Wachstumshormonen und billigem „angereichterem“ Futter bis zu 10.000 Liter im Jahr. Eine Kuh zu einer solchen Produktivität zu bringen, ist unnatürlich und erfordert drastische Maßnahmen. Eine Kuh lebt von Natur aus vegan, ernährt sich nur von pflanzlichem Futter, aber um eine so große Menge Milch zu produzieren, wird sie gezwungen, das Fleisch anderer Tiere zu fressen. Es ist eine gängige Praxis in den heutigen landwirtschaftlichen Betrieben, Hühnern, Truthähnen, Kühen, Schweinen, Schafen und Ziegen „angereichteres“ Futter zu verabreichen. Dieses angereicherte Futter wird aus gentechnisch verändertem Mais, Soja oder Weizen hergestellt und mit den Überresten geschlachteter Tiere vermengt. Diese zugemischten Fleischabfallprodukte bestehen nicht nur aus Körperteilen der Tiere (Hühner, Truthähne, Schweine, Schafe, Ziegen und Kühe), die auf diesen Betrieben gezüchtet wurden, sondern auch aus toten Tieren, die aus Laboren, Zoos, Schulen, städtischen Sammelstellen, Zirkussen und Hund- und Katzenmassenzuchtbetrieben stammen, aus überfahrenen Tieren und auch aus Fisch. Der meiste Fisch aus kommerziellem Fang ist nicht für den Menschen gedacht, sondern wird an Tiere weiterverfüttert. Die amerikanische Nahrungs- und Arzneimittelbehörde versichert, dass diese „angereicherten“ Futtermittel, die an Kühe verfüttert werden, seit dem Ausbruch der Bovinen spongiformen Enzephalopathie (BSE oder Rinderwahn) keine anderen Kühe in ihrer Rezeptur enthalten. Dennoch werden immer noch deren Gehirn und Rückenmark verarbeitet. 38
Sobald unsere Milchkuh dann wieder schwanger ist, bleibt sie am Hals angekettet in ihrer Box Tag ein Tag aus ohne andere Beschäftigung stehen. Sie muss mehrmals am Tag das Melken der Melkmaschine über sich ergehen lassen, bis auf die letzten beiden Monate der Schwangerschaft, in denen sie nicht mehr gemolken wird. Obwohl sie einfach nur da steht, leistet ihr Körper Schwerstarbeit, denn er produziert all diese Milch und trägt ein Kälbchen aus. Es kostet sie so viel Kraft wie ein Mensch, der täglich sechs Stunden joggen geht, verbraucht. 39 Aber die Kuh kann sich nicht bewegen, und ihre Euter sind so prall gefüllt, dass sie schwer, geschwollen und schmerzhaft am Boden schleifen. Die Milchmaschine verletzt ihre Haut manchmal und verursacht Entzündungen. Manchmal bekommt sie einen elektrischen Schlag, und das versetzt sie ständig in Angst und Schrecken.
Jedes Jahr wird sie wieder künstlich befruchtet, bis sie vier Jahre alt ist. Zu diesem Zeitpunkt ist sie physisch und emotional erschöpft. Ihre Milchproduktion lässt nach, deshalb wird sie von der Milchmaschine entfernt.
Dann kommen Farmarbeiter, und das erste Mal in ihrem Leben wird sie von der Kette, die sie an ihre Box gefesselt hat, befreit. Unfreundlich wird sie angeschoben, um sie aus ihrem Stall hinauszubewegen. Sie hat Angst, ist verwirrt, und ihre Beine tun weh. Die Männer zwingen sie zum Weitergehen. Nie zuvor in ihrem Leben ist sie gegangen, und sie weiß nicht, was sie erwartet. Die Arbeiter schieben und schubsen sie und geben ihr mit einem Gerät elektrische Schläge, um sie anzutreiben. Irgendwie schafft sie es, aus dem Gebäude herauszukommen. Das Gleiche geschieht mit vielen anderen Kühen, die das Gebäude mit ihr die letzen vier Jahre geteilt haben. Sie werden gemeinsam auf einen großen Laster geladen. Dieser Lastwagen ist überfüllt, und alle Tiere haben Angst. Sie schauen durch die Schlitze in den Seiten des Lastwagens. Sie haben noch nie zuvor Tageslicht gesehen; sie haben noch nie etwas anderes als das Innere ihres Stalles in der Milchfabrik gesehen. Es ist kalt, ihre Euter sind gefüllt mit Milch und schmerzen sehr. Sie reisen lange Zeit, es wird dunkel und auch wieder hell. Der Lastwagen hält an, und als sich die Tür öffnet, ziehen und schubsen die Männer sie aus dem Wagen. Die Kühe hören Schreie und riechen Blut; nun sind sie vollkommen
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