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Yoga und Vegetarismus

Yoga und Vegetarismus

Titel: Yoga und Vegetarismus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Gannon
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falsch, aber ein notwendiges Übel.“ In seinem Buch
Dominion
beantwortet Matthew Scully die Frage mit einer Gegenfrage: „Wann ist ein Übel wirklich notwendig?“
    Das Oxford English Dictionary weist auf die gleiche germanische Wurzel
Ubel
für das deutsche Wort
Übel
und das englische Wort
evil
hin.
Ubel
bedeutet „hinauf“ oder „über“. Das impliziert, dass man über die Grenzen dessen, was angemessen ist, hinausgeht. Mit anderen Worten: das, was exzessiv ist, ist übel.
    Die Erde hat genug für die Bedürfnisse eines jeden Menschen, aber nicht für seine Gier
.
    Mahatma Gandhi
    Der Welternährungsorganisation zufolge werden weltweit jedes Jahr über 52 Milliarden Tiere für den menschlichen Verzehr getötet. 45 In den USA alleine sind es ungefähr 10 Milliarden Nutztiere an Land und Milliarden von Meerestieren, die für den Verzehr jährlich getötet werden. Die reale Zahl der getöteten Fische und anderen Meerestiere ist schwierig zu schätzen, denn sie werden nicht einzeln gezählt, sondern in Tonnen gemessen. Trotzdem sind diese Zahlen, egal aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet, enorm. Vor allem, wenn man in Betracht zieht, dass die Bevölkerung der Vereinigten Staaten etwa 304 Millionen 46 beträgt und dass es auf der gesamten Erde etwa sieben Milliarden Menschen gibt. Die Milliarden Tiere, die leiden und in Angst und Schrecken versetzt werden, schaffen auf diesem Planeten eine Atmosphäre von Angst, Terror und Gewalt, in der wir alle jeden Tag leben und atmen. Man kann diese Größenordnung des Tiermordes ohne Weiteres als exzessives Treiben betrachten. Farley Mowat schreibt in seinem Buch
Der Untergang der Arche Noah:
„Die belebte Welt liegt heutzutage im Sterben. […] Als unsere Vorfahren ihren Beutezug auf diesem Kontinent begannen, glaubten sie, die lebendigen Ressourcen der Neuen Welt seien unbegrenzt und unerschöpflich. Die Verwundbarkeit dieser lebendigen Struktur – die Komplexität und Zerbrechlichkeit ihrer allzu begrenzten Bestandteile – befand sich außerhalb ihres Verständnisses. Man kann […] zu ihrer Verteidigung sagen, dass sie sich der unausweichlichen Konsequenzen ihrer entsetzlichen Verwüstung nicht bewusst waren. Wir, die wir heute leben, können für unsere naturfeindlichen Handlungen und die daraus entstehenden Folgen aber keine solche Entschuldigung mehr geltend machen. 47
    Wir vernichten die Ozeane und nehmen ihnen das Leben. Viele Meerestiere sind bereits ausgestorben, und die Anzahl der gefährdeten Arten steigt an. Kapitän Paul Watson, Gründer der Meeresschutzgesellschaft Sea Shepherd Conservation Society sagt hierzu: „Meeresfrüchte sind eine gesellschaftliche akzeptierte Variante des Wildfleisches. Wir verurteilen die Afrikaner dafür, dass sie die Affen, Säugetiere und Vögel im Dschungel jagen. Gleichzeitig denken sich die Staaten der Ersten Welt nichts dabei, wenn sie Schwertfische, Thunfische, Haie, Heilbutte und Lachse fangen, um sie uns auf den Teller zu legen. Es ist eine Tatsache, dass es sich bei der weltweiten Schlachtung von Meerestieren um das größte Massaker an Wildtieren auf diesem Planeten handelt. 48
    Doch diese Fischmengen werden nicht vorrangig von Menschen gegessen. Der Großteil wird an Tiere zwangsverfüttert, die in industriellen Großzuchtbetrieben eingesperrt sind, um dort vor ihrer Schlachtung gemästet zu werden. Um ein Pfund Fleisch für einen Hamburger zu gewinnen, braucht man 12 Pfund Getreide, aber um dieses Pfund Fleisch aus Fisch zu gewinnen, benötigt man 100 Pfund Fisch. 49 Zwangsweise Fleisch, manchmal sogar das ihrer eigenen Art, an Tiere, die von Natur aus Pflanzenfresser, sprich Vegetarier, sind, zu verfüttern, könnte man als exzessiv und demnach als übel betrachten.
    Die Meerestiere leiden auf andere Weise unter der menschlichen Gier. Sie verhungern aufgrund von Futtermangel. Ihr Lebensraum wird mit giftigen Chemikalien verschmutzt, die wir in die Meere leiten. Riesige Fangschiffe fangen viele Meerestiere, die gar nicht dafür vorgesehen sind. Die Fischindustrie nennt das „Beifang“. Wenn der Fang sortiert wird, sind viele dieser Lebewesen bereits tot oder liegen im Sterben und sind so schwer traumatisiert, dass sie den Fang nicht überleben. Wie Abfall werden sie ins Meer zurückgeworfen.
    Die Beziehung der Menschen zur Erde und all ihren Bewohnern ist weitgehend opportunistisch, ausbeuterisch und gewalttätig. Dies führte zu einem System der Unterwerfung, der Herrschaft und Ausbeutung. Die Resultate

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