You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)
blauen Pyjama-Overall bekleideten Jungen, der auf einem Halbmond sitzt und die Beine herunterbaumeln lässt, als blicke er auf die Welt hinab. Als ich einmal im Kino war und das Logo der DreamWorks-Studios sah, fiel mir sofort die Ähnlichkeit auf. Das in Blau gehaltene Logo zeigt einen Jungen mit einer Angelrute auf einem Halbmond sitzend.
Was für ein erstaunlicher Zufall!
Ich glaube aber – wie schon erwähnte – nicht an Zufälle. Möglicherweise bestand eine Art telepathischer Verbindung zwischen meinem Bruder und Steven Spielberg? Es war wieder einmal ein Beweis für die Theorie, dass große Geister oft ähnlich ticken.
Der gerissene Geschäftsmann in Michael hatte 1994 übrigens in der Tat daran geglaubt, einen Teil von DreamWorks erwerben zu können, als die Firma von Steven Spielberg, Jeffrey Katzenberg, einem ehemaligen Vorsitzenden der Disney Studios, und dem Plattenproduzenten David Geffen gegründet wurde. Er kannte alle Beteiligten, hatte schon mit ihnen gearbeitet und verriet mir, dass er eine wichtige Rolle beim Knüpfen der Kontakte gespielt habe. Ob die drei das auch so sahen, kann ich nicht sagen, aber Michael glaubte zumindest daran.
Seinem Plan gemäß hätten die vier Michaels Freund Prinz Al-Waleed aus der königlichen Familie Saudi Arabiens aufsuchen sollen, damit dieser das Unternehmen finanzierte. Der Prinz gehörte zu Michaels engagiertesten Geschäftspartnern und half dabei, zahlreiche kreative Visionen in die Realität umzusetzen. (1996 gründeten die beiden Kingdom Entertainment, ein Unternehmen, das sich hautsächlich den Bereichen Film, Themenparks, Hotels und Kinderbücher widmete.)
Ich weiß nicht, warum mein Bruder bei DreamWorks übergangen wurde, aber in dem Moment, als das klar war, zog sich auch Prinz Al-Waleed zurück. Als Nächstes traten Spielberg, Katzenberg und Geffen an Paul Allen von Microsoft heran, der dem Unternehmen die notwendige Finanzspritze in Höhe von 500 Millionen Dollar verpasste, damit das Studio die Arbeit aufnehmen konnte.
Michael musste eine Zeitlang seine Wunden lecken, da er sich hintergangen fühlte. Besonders der spätere Erfolg des Studios, das in drei aufeinanderfolgenden Jahren den Oscar für den besten Film gewann (für American Beauty , Gladiator und A Beautiful Mind ), setzte ihm schwer zu. Doch der kreative Erfolg mit groß aufgezogenen Filmen spiegelte sich nicht unbedingt in den Finanzen wider, und schon kurz nach der Jahrtausendwende machten entsprechende Gerüchte die Runde – von Schulden in Millionenhöhe, einem möglichen Bankrott, Flops an der Kinokasse. Und schon bald wurde getuschelt, dass Michael hinter diesem Misserfolg stecke.
„Kannst du das glauben? Ich werde nun beschuldigt, das Studio mit einem Voodoo-Zauber belegt zu haben. Angeblich soll es ihm deshalb nicht sonderlich gut gehen! Ich wusste nicht, dass ich über so viel Macht verfüge.“
Dann ereignete sich eine wirklich verrückte Geschichte, die später von Leuten wie Bob Jones ausgeschlachtet wurde – dass Michael einen Hexenmeister in der Schweiz konsultiert habe. Der National Enquirer berichtete nicht darüber, denn Vanity Fair druckte den Tratsch im Jahr 2003 ab. Darin war zu lesen, dass Michael Spielberg mit einem Fluch belegt und 150.000 Dollar für das Ritual bezahlt habe, bei dem 42 Kühe geschlachtet worden seien! Ich hätte mir niemals träumen lassen, das sich ein Journalist so etwas einfallen lässt, doch da täuschte ich mich gewaltig. Im Vergleich zu anderen Entschuldigungs- und Rechtfertigungsversuchen bei finanziellen Problemen war die Geschichte über das Opfern einer ganzen Kuhherde, 6.000 Meilen entfernt, die mit Abstand unterhaltsamste. Letztendlich verkauften die DreamWorks-Gründer 2005 das Studio an Viacom. Meine indischen Freunde, die Ambani-Familie, und die Reliance Group übernahmen es im Jahr 2008. Interessanterweise erhielt Sony/ATV Music Publishing später die Musikverlagsrechte des Studios in Lizenz. Was einem gehören soll, erhält man früher oder später also doch!
Vanity Fair veröffentlichte 1995 auch einen Artikel, in dem der Bezirksstaatsanwalt von Santa Barbara, Tom Sneddon, zitiert wird, dem die Fernseh-Statements meines Bruders nicht gefielen, in denen er durchscheinen ließ, dass es keinen einzigen Hinweis darauf gebe, ihn in Zusammenhang mit den alten Anschuldigungen zu bringen. Sneddon entschloss sich zu einem öffentlichen Kommentar und wies darauf hin, dass die Anschuldigungen, mein Bruder haben sexuellen Kontakt
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