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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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„Ich hatte augenblicklich das Gefühl, nach Hause zu kommen.“
    Michael war gerade auf indischem Boden gelandet und empfand das Land als seine „spirituelle Heimat“, als den Ort, den er schon seit Jahren immer besuchen wollte. Als sie ihn am Flughafen mit Tänzern und der Tilak-Zeremonie begrüßten – dem heiligen Segen für Gesundheit und gutes Karma –, bestätigte das für mich, dass Michael, wie er oft selbst behauptete, in einem früheren Leben Inder gewesen war. Er sagte witzelnd, dass es doch einen Grund dafür geben müsse, dass er einen indischen Küchenchef habe und eine Freundschaft mit Deepak Chopra unterhalte. Michael hatte indianische Wurzeln, aber eine indische Seele.
    Bei der Vorbereitung seiner HIStory -Welttournee ließ er einen Auftritt in Indien buchen und flog zwei Wochen vor seinem Ehegelübde mit Debbie dorthin. Die Bedeutung seines Besuchs ließ sich daran festmachen, dass sie den Mumbai International Airport für seine Ankunft schließen mussten: 10.000 Menschen waren gekommen, um den King of Pop zu begrüßen. Zuerst landeten drei russische Transportflugzeuge mit der Bühne, gefolgt von seinem eigenen Jumbo 747, auf dessen Rumpf das Logo „The King of Entertainment“ strahlte. Nach seiner Rückkehr zeigte uns Michael seine indische Kleidung und eine Ministatue von Ganesh, dem Elefantengott, die ihm übereicht worden war.
    Ich erfuhr von dem Promoter Viraf Sarkari, der Michael zusammen mit Andre Timmins zum Andheri Sports Complex gebracht hatte, wo 25.000 Fans auf ihn warteten, einiges über den Aufenthalt. Doch eine Geschichte, die außerhalb der Arena ereignete, ist mir besonders gut in Erinnerung geblieben.
    Als Michael in einem kleinen Toyota-Bus vom Flugplatz abfuhr, stand er im Wagen und streckte den Kopf durch das offene Schiebedach nach draußen. Er trug seine scharlachrote Militärjacke mit Goldknöpfen und ein weißes Armband. Der Bus befand sich mitten in einem Konvoi von 20 Fahrzeugen, als er plötzlich an der ersten Biegung der Straße stoppte. Die Fahrer der vorderen Wagen hatte die strikte Anweisung erhalten, nicht stehen zu bleiben, sondern so schnell wie möglich zum Hotel zu fahren.
    Michael aber brachte den Tross abrupt zum Stehen, da er eine kleine Gruppe von Straßenkindern gesehen hatte, die Lumpen trugen und wahrscheinlich gar nicht wussten, wer dieser fremde Mensch überhaupt war. Sie spielten am Straßenrand, hielten kurz inne und überlegten, was das ganze Spektakel zu bedeuten hatte. Michael verließ den Bus, ging auf die Kinder zu und begrüßte sie. Lächelnd kommunizierte er mit ihnen in der Universalsprache – er nahm ein Kind bei den Händen und begann mit ihm zu tanzen. Die Würdenträger und Politiker blickten aus ihren Wagen und sahen, dass auch die anderen Kinder anfingen zu tanzen und lachen. Michael hielt sich einige Minuten bei ihnen auf und drehte sich mit ihnen so wirbelnd schnell im Kreis, dass allen schwindelig wurde. Dann umarmte er jedes Kind, küsste es auf die Wange, ließ ihnen Süßigkeiten geben und stieg wieder in den Bus ein. Der Konvoi setzte sich in Bewegung, wobei Michael zum Abschied noch einmal winkte.
    Bei der nächsten Abbiegung wiederholte sich dann das Schauspiel:
    „Stop! Stop! “
    Er hatte noch mehr Straßenkinder entdeckt, stieg aus, tanzte wieder und schenkte ihnen Süßigkeiten. Doch das war noch lange nicht das Ende des Intermezzos, denn an jeder Kurve auf der Fahrt zum Hotel ließ Michael anhalten. Viraf kommentierte das folgendermaßen: „Es war das beeindruckendste Zeichen von Menschlichkeit, das ich jemals gesehen habe.“
    Nach Ablauf der drei Tage in Mumbai und kurz bevor Michael das Oberoi Hotel verließ, „vandalisierte“ er die Suite. Er nahm einen Stift und schrieb seinen Namen auf den Spiegel, die Bettlaken, die Broschüren des Zimmerservices, die Kissen, die Handtücher und alle Möbel. Dann checkte er mit der Instruktion aus: „Bitte verkaufen Sie das alles und spenden Sie den Erlös für wohltätige Zwecke.“ Der Verkauf warf ein kleines Vermögen ab. Viraf erinnerte sich an die Botschaft auf dem Kissen, das heute ein Unbekannter irgendwo wertschätzt: „Indien, mein ganzes Leben lang habe ich mich danach gesehnt, dein Gesicht zu erblicken … Ich muss jetzt abreisen, doch ich verspreche dir, zurückzukehren. Deine Güte überwältigte mich, deine spirituelle Präsenz bewegte mich, und deine Kinder berührten mein Herz. Sie sind das Antlitz Gottes … Ich verehre dich, Indien.“

    In

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