Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
Vom Netzwerk:
sorgen.
    Auch im privaten Rahmen deutete sich Michaels schlechter Gesundheitszustand an. Paris erinnert sich daran, dass „es Daddy dauernd kalt war“ und dass er vor dem Kamin schlafen musste. Besonders seine Visagistin Karen Faye, die ihn besser als alle anderen kannte, bemerkte, wie kalt sich seine Haut während der Proben anfühlte. Sogar Michael selbst machte sich Sorgen, denn er rief eine Krankenschwester von zu Hause an und beklagte sich darüber, dass eine Körperhälfte kalt und die andere heiß sei. Ich finde es interessant, dass er sich einer Krankenschwester und nicht Dr. Murray anvertraute. Warum eine Schwester bemühen, wenn sich sein Leibarzt in nächster Nähe aufhielt? Das ergibt für mich keinen Sinn.
    Die Krankenschwester riet meinem Bruder, sich ins Krankenhaus zu begeben, was er jedoch, aus welchem Grund auch immer, nicht tat.
    Bei den Proben kristallisierte sich eine zunehmende Ungeduld heraus, da Michael so oft fehlte oder zu spät erschien. Exakt zu dem Zeitpunkt – und ich stütze mich dabei auf die Aussagen von Menschen, die sich vor Ort aufhielten – glaubten die Verantwortlichen von AEG, dass Michaels Zustand im Zusammenhang mit einer angeblichen Drogensucht stand, über die sie in der Presse gelesen hatten. Ich kann keinen anderen Grund für die darauf folgende kollektive Blindheit sehen.
    Mit Sicherheit wurde Michael nicht mit Samthandschuhen angefasst. Ich weiß, dass man ihn mehrere Male runterputzte und sogar anbrüllte, denn das haben mir Anwesende verraten. Einmal sagte er kurz vor Verlassen der Bühne ins Mikro: „Ich möchte, dass heute mal jemand nett zu mir ist …“
    Ein Stimme von unterhalb der Bühne schrie zurück: „Und wir wünschten uns heute einen zuverlässigen Künstler!“
    „Sie würden nicht so mit mir reden, wenn Joseph hier wäre“, murmelte er in das abgeschaltete Mikrofon.
    Manchmal hasste Michael den rüden Umgangston.
    Die Leute stellten verschiedenste Vermutungen über seinen Gesundheitszustand an. Wie war es denn überhaupt möglich, dass niemand den rasanten Gewichtsverlust bemerkte? Die ihm Nahestehenden äußerten ihre Sorgen wegen seines Gewichts mündlich und schriftlich! Einmal, als Michael es nicht hören konnte, wurde diesen Personen geraten, „ihm doch einige Hühner zum Fressen zu geben“.
    Je dünner Michael wurde, desto mehr fror er. Er begann auf der Bühne zu zittern, und so reichte man ihm einen Mantel. Schließlich trug er wegen des Fröstelns drei Kleidungsgarnituren übereinander – und das auf einer Bühne, auf der alle anderen schwitzen. Darum beobachte Kenny Ortega am 19. Juni vermutlich, dass es Michael, nach eigener Aussage, „kühl war“. Ja, er meinte „kühl“, doch mich erreichte eine alternative Beschreibung eines Anwesenden: „Michael war nicht kühl – er fühlte sich wie ein Eisblock an.“
    Dann rief jemand – ohne Erlaubnis der AEG – einen Arzt an, den Michael schon in der Vergangenheit konsultiert hatte. Nachdem dem Mediziner die Symptome erklärt worden waren, meinte er, es habe den Anschein, als würde Michael an einer „Vergiftung leiden, die sich im Gehirn ausbreitet“. Der Arzt riet zu einem sofortigen Krankenhausaufenthalt. AEG hätte niemals etwas von dem Anruf erfahren, doch ich kann nicht verstehen – und das treibt mich in den Wahnsinn –, warum Michael nicht die Initiative ergriff und sich selbst einweisen ließ.
    Irgendetwas lief schief. Auch wenn man die Vermutungen einiger Leute bei den Proben in Erwägung zieht, Michael sei immer noch von verschreibungspflichtigen Medikamenten abhängig, stimmen die Symptome, die zuvor niemals aufgetreten waren – eindeutige neurologische Auffälligkeiten, eine beängstigend niedrige Körpertemperatur und der dramatische Gewichtsverlust – nicht mit der Theorie einer Abhängigkeit überein.
    Und Dr. Murray schien es nicht für nötig zu halten, AEG mitzuteilen, dass ein gesundheitlicher Ausnahmezustand zu beobachten war. Stattdessen schickte er ihnen am 19. Juni, nachdem Michael wieder in sein Haus zurückgekehrt war, ein Fax mit der Aussage, dass sich Michael zwei Tage ausruhen müsse und wieder zu den Vorbereitungen kommen werde, wenn diese vom Forum in das Staples Center verlegt worden seien. Verschiedenen Behauptungen nach wollte mein Bruder gegenüber AEG gesund erscheinen. Während der letzten Woche spielte er oft die Rolle eines kräftigen und gesunden Menschen, denn laut einer Aussage wollte „Michael niemanden beunruhigen“.
    Doch es

Weitere Kostenlose Bücher