Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
durchgebrannten Sicherung begrüßte sie. Die plötzliche Hitze verbrannte ihr die Fingerspitzen. Wütend riß sie die Konsolenplatte ab und starrte auf die versengten Kabel. Sie tastete sich mit der Macht voran, folgte dem Pfad des Kurzschlusses und brachte es fertig, das System schnell genug zu überbrücken, um den Funkkontakt zu ihrem Bruder nicht zu verlieren.
Die Lautsprecher erwachten knisternd zu neuem Leben. »Bist du da? Jaina! So antworte doch! Es ist wichtig. Wir haben Zekk gefunden.« Die nächsten Worte wurden von Rauschen überdeckt. »… schlechte Nachrichten…«
»Zekk!« Peckhum lehnte sich über Jainas Schultern. »Hallo!«, brüllte er in die Lautsprecher. »Wo ist er? Geht es ihm gut?«
Jaina strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Warte. Ich habe den Sender noch nicht wieder eingeschaltet.« Sie zog eine geschmolzene Cybersicherung aus der Einheit und ersetzte sie durch eine aus ihrem Datenblock. »Das sollte funktionieren«, sagte sie. »Okay, Jacen – wir hören dich. Kommen wir durch?«
Seine Stimme drang aus den Lautsprechern, krächzend und schwankend. »… ein paar Störungen, aber… verstehe dich.«
»Was ist mit Zekk?«, fragte sie mit angehaltenem Atem. »Er ist doch nicht…«
»Tot?«, beendete Jacen den Satz für sie. Die Übertragung war jetzt klarer, und seine Stimme klang deutlicher. »Nein. Wir hatten ihn gefunden – und dann haben uns Tamith Kai und zwei andere von der Schatten-Akademie mit Stunnern betäubt.«
»Tamith Kai!«, rief Jaina überrascht. Lowbacca brüllte, und selbst MTD gab einen entrüsteten Piepser von sich. »Aber was macht sie –«
»Sie haben Zekk und einige der Verlorenen rekrutiert«, sagte Jacen. »Ich weiß nicht, wo sie ihn aufgegriffen haben, aber Zekk schien freiwillig bei ihnen zu sein. Tamith Kai sagte, sie würde ihn zu einem dunklen Jedi ausbilden! Auf der Schatten-Akademie!«
Lowie grollte eine Frage, aber Jaina stellte sie schon, ehe MTD dazu kam, sie zu übersetzen. »Aber wie wollen sie Zekk ausbilden? Er ist kein Jedi –«
»Offenbar hat er aber das Potential«, sagte Jacen. »Du weißt doch, auch Onkel Luke hat eine Menge Kandidaten gefunden, die nicht wußten, daß sie über die Macht verfügen. Zekk hatte ein Talent dafür, selbst dort noch brauchbare Dinge zu finden, wo andere Leute schon längst gesucht hatten. Wir haben es nur nie bemerkt, haben nie eins und eins zusammengezählt.«
Jaina senkte den Kopf. Sie dachte an all die Zeit, die sie gemeinsam mit Zekk verbracht hatten, all den Spaß, den sie zusammen gehabt hatten, ohne daß ihnen sein wahres Potential aufgefallen war. »Und wo ist er jetzt?«
Jacens Stimme klang traurig. »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Sie haben Tenel Ka und mich betäubt und sind auf und davon. Mom und Anakin haben uns schließlich gefunden, aber das ist schon ein paar Stunden her. Sie sind wahrscheinlich schon längst vom Planeten weg. Ich habe keine Ahnung, wohin sie geflogen sein könnten.«
Jaina schlug die Hände vors Gesicht. »Nicht du, Zekk, nicht du!« Dann hob sie ihr tränenfeuchtes Gesicht und blickte in Lowies goldbraune Augen. »Die Schatten-Akademie!«, flüsterte sie. »Erinnerst du dich, der Tarnmechanismus, der die ganze Station unsichtbar macht, wie ein Loch im All – genau wie auf deiner Orbitkarte.«
Er brummte zustimmend. »Ach du liebes bißchen!«, pfiff MTD, zu verblüfft, um zu übersetzen.
Jaina wandte sich wieder dem Komsystem zu. »Wir wissen, wo sie sind, Jacen.« Sie warf einen Blick auf Lowies Datenbrett und die projizierte Karte, genau auf den leeren Fleck im Weltraum.
»Sag Mom, sie soll mit Admiral Ackbar Verbindung aufnehmen«, rief Jaina aufgeregt in das Mikrofon. »Wir müssen die Flotte der Neuen Republik mobilisieren. Lowie wird euch ein paar Koordinaten schicken. Wir müssen schnell zuschlagen, bevor die Imperialen merken, daß wir ihnen auf die Schliche gekommen sind.«
»Großartig«, sagte Jacen. »Aber was habt ihr eigentlich vor?«
Jaina lächelte. »Es wird Zeit, daß jemand ein bißchen Licht ins Dunkel bringt.«
Der alte Peckhum saß angeschnallt im Kommandositz der Überwachungsstation, die unter den riesigen Solarreflektoren baumelte. Er arbeitete an den veralteten Winkeljustierungskontrollen. Jaina lief zu ihm hinüber und flüsterte aufgeregt in sein Ohr. »Dreh die Spiegel, los, dreh weiter, dreh!«
»Ich bin schon über das Maximum hinaus«, sagte der alte Peckhum verzweifelt. Seine Kieferknochen mahlten, seine
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