Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4
zu reden, wie du mich gebeten hast.«
»Ich fürchte, reden wird nicht reichen«, sagte Brakiss. »Sehen Sie meine Schatten-Akademie am Himmel? Die Schlachtflotte des Zweiten Imperiums ist soeben eingetroffen. Sie haben keine Chance, den Sieg zu erringen, trotz Ihrer dürftigen Verstärkung. Schließen Sie sich uns jetzt an und beenden Sie das Blutvergießen. Ich weiß, über welche Kräfte Sie gebieten könnten, Skywalker, wenn Sie sich auf die Mächte einlassen würden, die Sie bisher von sich gewiesen haben.«
Luke schüttelte den Kopf. »Gib dir keine Mühe, Brakiss. Deine Worte und deine düsteren Verlockungen haben keine Wirkung auf mich«, sagte er. »Du bist einmal mein Student gewesen. Du hast die Helle Seite und ihre Befähigung zum Guten kennengelernt – und doch bist du wie ein Feigling vor ihr davongelaufen. Aber es ist noch nicht zu spät. Du kannst mit mir kommen. Gemeinsam können wir herausfinden, wie viel Licht noch in deinem Herzen verblieben ist.«
»Es gibt kein Licht in meinem Herzen«, erwiderte Brakiss. »Doch ich bin nicht hergekommen, um mit Ihnen zu plaudern. Wenn Sie nicht so vernünftig sind zu kapitulieren, muß ich Sie besiegen und den Rest Ihrer Jedi-Akademie mit Gewalt einnehmen.« Er zog ein Lichtschwert aus dem silbernen Ärmel seines Umhangs. Lange Stacheln wie Klauen umkränzten die Energieklinge, die ausgefahren wurde, als er den Knopf drückte. Brakiss seufzte auf. »Was ist das doch für eine Verschwendung …«
»Ich werde nicht mit dir kämpfen«, sagte Luke.
Brakiss zuckte die Achseln. »Wie Sie wünschen. Dann werde ich Sie eben einfach niedermachen. Das macht es für mich nur leichter.« Er trat vor und schwang seine Klinge.
Im letzten Augenblick schalteten sich Lukes Reflexe ein und er nutzte ein wenig von der Energie, die ihm die Macht verlieh, um seinen Sprung zu unterstützen. Er landete mit gespreizten Beinen, ging in die Hocke und zog sein eigenes Lichtschwert vom Gürtel an seiner Hüfte. »Ich werde mich verteidigen, Brakiss«, sagte er, »aber es gibt so viel, das du hier in der Jedi-Akademie lernen könntest.«
Brakiss lachte höhnisch. »Und wer wird es mir beibringen – Sie etwa? Ich betrachte Sie nicht mehr als einen Meister, Luke Skywalker. Es gibt so viel mehr, wozu Sie nicht imstande sind. Sie glauben, ich sei schwach, weil ich vor Beendigung meiner Ausbildung von hier fortgegangen bin? Was wissen Sie schon? Sie haben Ihre Ausbildung selbst nicht beendet. Eine kurze Zeit mit Obi-Wan Kenobi, bevor Darth Vader ihn umbrachte, dann eine kurze Zeit mit Meister Yoda, bevor Sie ihn verließen … Sie sind sogar der wahren Größe nahe gekommen, als Sie dem wiedererweckten Imperator dienen wollten – und dann haben Sie den Schwanz eingezogen. Sie haben nie etwas zu Ende gebracht.«
»Ich leugne es nicht«, sagte Luke und hielt sein Lichtschwert in einer Abwehrposition. Ihre Klingen berührten sich mit einem knisternden Geräusch. Brakiss verzog das Gesicht zu einer wütenden Grimasse, als er nachsetzte, aber Luke parierte den Angriff.
»Sie haben gelehrt, ein Jedi zu werden, sei eine Reise zu sich selbst«, sagte Brakiss. »Ich habe diese Reise zu mir selbst weitergeführt, seit ich von hier fortgegangen bin. Ich habe Ihre Lehre hinter mir gelassen, aber ich habe sehr, sehr viel mehr entdeckt. Meine Reise zu mir selbst ging weiter als Ihre, Luke Skywalker, weil Sie viele wichtige Türen zu sich selbst verschlossen haben.« Er hob die Augenbrauen und seine Augen funkelten herausfordernd. » Ich habe hinter diese Türen gesehen.«
»Eine Person, die sich freiwillig in eine tödliche Gefahr begibt, ist nicht tapfer«, sagte Luke, »sondern ein Dummkopf.«
»Dann sind Sie ein Dummkopf«, sagte Brakiss. Er schwang sein Lichtschwert knapp über dem Boden, in der Absicht, Lukes Beine auf Kniehöhe zu durchtrennen – aber Luke senkte selbst sein Schwert, ging in die Offensive über und trieb seinen Gegner mit einer Serie von Hieben zurück. Der silbrige Umhang des Dunklen Jedi umflatterte ihn wie die Flügel eines Nachtvogels.
»Du kannst nicht gewinnen, Brakiss«, sagte Luke.
»Passen Sie auf«, rief der Meister der Schatten-Akademie. Er griff jetzt mit größerer Vehemenz an, ließ seinem Zorn freien Lauf, so daß die Gewalt seiner Schläge mit jedem Hieb zunahm.
Aber Luke blieb innerlich ruhig, während er sich verteidigte. »Spür die Ruhe, Brakiss«, sagte er. »Laß dich von der Sanftheit durchströmen … friedlich und voller Harmonie.«
Brakiss
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