Young Jedi Knights 07 - Die Trümmer von Alderaan
um einige der unteren Blöcke in eine stabilere Position zu schieben.
Tenel Ka war froh darüber, dass Raynar an sich arbeitete. So wie sie ihn bislang kennen gelernt hatte, hatte der zu sehr von sich eingenommene junge Mann stets mehr Zeit darauf verwandt, sich in seiner bedeutenden Rolle als Jedi zu sonnen, als darauf, seine Jedi-Fähigkeiten wirklich zu verbessern.
Tenel Ka zog es normalerweise vor, die Macht nicht einzusetzen, solange sie ein Problem auch mit anderen Mitteln lösen konnte. Aber nachdem sie ihren linken Arm verloren hatte, lernte sie langsam, dass noch mehr Dinge das Talent eines Menschen ausmachten als seine körperlichen oder geistigen Fähigkeiten.
Auf dem Boden schrien die Arbeiter dem Ronto Befehle zu. Das Tier drehte sich von einem Mann zum anderen, stets die Richtung seiner schweren Last ändernd. Die von allen Seiten kommenden Rufe verwirrten das schwerfällige Wesen. Es schüttelte den Kopf, setzte sich in Bewegung, um gleich darauf wieder ein paar Schritte zurückzugehen.
Tenel Ka erkannte die Gefahr, aber eine Sekunde zu spät. Sie erstarrte. Der Ronto trompetete voller Verzweiflung und zuckte nervös mit dem Schwanz. Dann drehte sich das Reptil zur Seite und prallte dabei ungeschickt gegen die Gerüststreben, die an einer der Tempelmauern entlangliefen. Einige Jedi-Schüler schrien auf und rannten in Deckung.
Eine Ladung Steinblöcke stürzte von oben herab, als die Lianen, die eine Holzpalette hielten, entzweirissen. Die Steine polterten herunter, krachten in Stützbalken und schlugen einen kleinen, aber tragenden Stein aus dem unstabilen Teil der Mauer, woraufhin der gesamte Abschnitt in sich zusammenzustürzen drohte.
Raynar stand genau unter der sich anbahnenden Steinlawine.
»Lowbacca!« schrie Tenel Ka. Noch bevor sie seinen Namen ganz ausgesprochen hatte, erkannte der Wookiee die Gefahr, in der der Junge schwebte. Tenel Ka sprang mit einem Überschlag in die Luft und landete auf einem Stützbalken neben Raynar, als die Mauer erzitterte und auseinander zu brechen begann.
Der Junge wirbelte herum. Er sah die Gefahr, wusste jedoch nicht, wie er darauf reagieren sollte. Tenel Ka sah, wie über ihr Lowbacca eine der Lianen ergriff, die an dem Gerüst herunterhingen. Er schwang sich herab, einen Kampfschrei ausstoßend.
Mit nur einem Arm konnte Tenel Ka nicht gleichzeitig Raynar packen und sich an einer Liane vor den herabstürzenden Steinen in Sicherheit bringen. Sie überlegte kurz und tat dann das Nächstbeste. Sie schubste Raynar nach hinten, als Lowie auf sie zugeflogen kam. Der Wookiee hielt sich mit einem Arm fest, packte mit dem anderen den jungen Mann mit den bunten Kleidern und schwang sich in Sicherheit.
Während Lowbacca an ihr vorbeisauste, fielen die ersten Steine auf Tenel Ka herab. Sie wich ihnen aus, sprang auf die untere Ebene des Gerüsts herab und von dort auf den Boden. Dann nahm sie all ihre Kräfte zusammen und hechtete mit einem weiten Satz vorwärts, hinter ihr die mächtigen schwarzen Steine. Auch wenn es sonst nicht ihre Art war, dieses Mal stieß sie einen durchdringenden Schrei aus, der selbst das Grollen der herabfallenden Brocken übertönte. Kurz darauf hörte sie, wie Lowbacca seinen Triumph herausbrüllte, als er sicher mit dem Jedi-Schüler gelandet war.
Tenel Ka zitterte und keuchte vor Anstrengung. Der Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren. Erleichtert sah sie, wie die letzten Steine herabrollten ohne größeren Schaden anzurichten. Lowie stand dicht neben Raynar, der auf dem Boden kauerte und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Der junge Mann wischte sich den Staub von den Kleidern und brachte ein etwas zittriges Lächeln zustande, als weitere Jedi herbeigelaufen kamen, um sich davon zu überzeugen, dass niemandem etwas Ernsthaftes zugestoßen war. Tenel Ka schüttelte traurig den Kopf. Die Arbeit zweier Tage war über ihnen zusammengebrochen. Ein entmutigender Anblick… aber nur ein Rückschlag, kein Unglück.
Während die anderen Jedi-Schüler herbeieilten, um die neuen Schäden zu beheben, machte sich Jacen auf in den Dschungel, hinter dem armen verängstigten Ronto her. Er wusste, dass es sonst niemand tun würde, und außerdem war er für diese Aufgabe am besten geeignet. Jacen hatte ein Talent dafür, Tiere aufzuspüren und mit ihnen zu kommunizieren.
Das schwerfällige Tier war von Natur aus schreckhaft, und so überraschte es kaum, dass der Lärm der einstürzenden Steinwand es in Panik versetzt hatte. Der Ronto war aus
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