Young Jedi Knights 07 - Die Trümmer von Alderaan
wieder gut werden, Zekk, du wirst sehen.«
Mit diesen Worten eilte Jacen zur Tür hinaus. Zekk sah ihm nachdenklich hinterher.
Er war keineswegs überzeugt davon, dass alles jemals »wieder gut« werden würde.
3
Ein sanfter Regen fiel auf die Jedi-Akademie herab, so sanft, dass Tenel Ka ihn kaum bemerkte. Auch wenn sie wie immer nur eine Tunika aus Schlangenleder trug, so hatte sie ihren Körper seit langem darauf trainiert, sich den verschiedensten äußeren Umständen anzupassen und sich durch nichts von den Dingen ablenken zu lassen, auf die es wirklich ankam. Jetzt konzentrierte sie sich darauf, die Schäden am Übungshof neben dem großen Tempel zu beheben. Flink eilte sie umher.
Auch wenn sie ihren linken Arm verloren hatte, so wäre es Tenel Ka nie in den Sinn gekommen, dass sie deshalb etwa weniger Arbeit verrichten solle als die anderen. Stets ihr Bestes zu geben gehörte so sehr zu ihrem Wesen, dass etwas anderes für sie gar nicht in Frage kam. Tenel Ka wusste aber auch, dass ihr Stolz einer der Gründe für den Unfall mit dem Lichtschwert gewesen war, und mittlerweile sah sie den Verlust ihres Armes als eine Art Charaktertest, als eine Herausforderung ihres Willens.
Tenel Ka war eine ausgezeichnete Turnerin, Schwimmerin und Bergsteigerin gewesen, als sie noch beide Hände gehabt hatte, und sie weigerte sich einfach, nicht mehr das zu tun, was ihr Spaß machte, nur weil ihr eine Gliedmaße fehlte. Allerdings musste sie sich alternative Ansätze und Lösungen suchen. Ihre Freunde verstanden sie; Lowbacca, die Zwillinge, ja selbst deren kleiner Bruder Anakin halfen ihr immer wieder neue Wege zu finden, um die Schwierigkeiten, die sich ihr entgegenstellten, zu überwinden.
Mit der Zeit waren diese kleinen Siege eine Quelle heimlicher Freude für Tenel Ka geworden. Wann immer eine Situation eintrat, in der man eigentlich beide Arme gebraucht hätte, stellte sie sich bewusst die Aufgabe, andere Wege zu finden, um das Problem zu lösen. Jetzt ging es darum, einige der Bodenfliesen wieder an ihren alten Platz auf dem Übungshof zu setzen.
Die Trümmer der Explosion beiseite zu räumen hatte sich als relativ leichtes Unterfangen herausgestellt. Andere Jedi-Schüler hatten geholfen, indem sie die Macht einsetzten, um Schutt und rankenbedeckte Steinblöcke fortzuschaffen. Eine Gruppe war zusammen mit dem eifrigen Ronto den schweren Steinen vor der Öffnung der Hangarbucht zu Leibe gerückt.
Die Teile wieder zusammenzusetzen hatte sich dagegen als weitaus kompliziertere Aufgabe erwiesen.
Aus dem Augenwinkel heraus erspähte Tenel Ka einen Farbblitz. Raynar kam auf sie zu. Der junge Mann machte sich in ihrer Nähe an die Arbeit. Sein stacheliges blondes Haar war feucht und seine Kleider tropften im nebligen Regen. Der oft so arrogante Teenager versuchte einen Fliesenstein an seinen Platz zu schieben, wobei er darauf achtete, seine purpurnen, orangenen, roten und gelben Roben nicht noch mehr zu beschmutzen.
Tenel Ka war aufgefallen, dass Raynar seit dem Angriff der Schatten-Akademie immer wieder Gründe gefunden hatte, um sich in der Nähe der vier jungen Jedi-Ritter aufzuhalten. Auch wenn seine Haltung noch immer etwas überheblich wirkte, so arbeitete der junge Mann doch eifrig und hart.
Tenel Ka klopfte ihre Fliese sorgfältig fest und füllte die Fugen mit Lehm und fester Erde. Dann half sie Raynar dabei, seinen Stein so zu drehen, dass er besser neben ihren passte. Die beiden arbeiteten schweigend und konzentriert.
Jaina und Lowbacca setzten ihre Arbeit an der angrenzenden Hofmauer fort. »Weißt du, ich glaube, mit den Reparaturen an deinem T-23 kommen wir ganz gut voran, Lowie«, sagte Jaina. »Vielleicht können wir uns heute Nachmittag noch mal daran versuchen, wenn ich meine Schicht bei Zekk beendet habe.«
Lowbacca bellte zustimmend. »Eine ausgezeichnete Idee, Mistress Jaina«, meldete sich MTD flötend. »Mit meinem neuen Set diagnostischer Subfunktionen sollten wir den Skyhopper innerhalb kürzester Zeit wieder in einen flugbereiten Zustand versetzen können.«
»Das ist eine Tatsache«, meinte Tenel Ka und erhob sich. »Ich helfe euch gerne. Dein Bruder steuert garantiert die Unterhaltung bei.«
»Ich weiß nicht… einer von uns sollte vielleicht doch noch bei Zekk bleiben«, sagte Jaina zweifelnd. »Auch wenn er noch bewusstlos ist.«
»Aber vielleicht ist er das ja gar nicht mehr!«, ertönte Jacens Stimme von der anderen Seite der Mauer.
Tenel Ka drehte sich um. Der junge
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