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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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»Das Zimmer kostet dreißig Schilling die Nacht, einschließlich Abendessen und Frühstück. Offensichtlich haben wir es hier mit einem noblen Haus zu tun. Also zahlt jeder der drei dem Geschäftsführer zehn Schilling. Soweit alles klar?«
    Sherlock nickte.
    »Gut. Am nächsten Morgen stellt der Geschäftsführer fest, dass er einen gravierenden Fehler gemacht hat. Wegen Umbauarbeiten im Hotel wird das Zimmer eigentlich zu einem Spezialtarif angeboten. Also schickt er einen Pagen zu ihnen aufs Zimmer, um ihnen fünf Schillinge zurückzugeben. Die drei sind so angetan, dass sie beschließen, dem Pagen zwei Schillinge Trinkgeld zu geben, während jeder einen Schilling für sich behält. Also bezahlt am Ende jeder neun, anstatt zehn Schillinge, und der Page hat zwei Schillinge bekommen. Richtig?«
    Wieder nickte Sherlock, aber sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um noch mitzukommen. »Moment. Wenn jeder am Ende neun Schillinge zahlt, macht das insgesamt siebenundzwanzig Schillinge. Zählt man die beiden Schillinge, die der Page bekommen hat, hinzu, kommt man auf neunundzwanzig Schillinge. Ein Schilling fehlt.«
    »Das ist richtig«, sagte Crowe. »Sag mir, wo er geblieben ist.«
    Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte Sherlock damit, auf die Lösung zu kommen. Zunächst probierte er es im Kopf, dann auf Papier. Doch schließlich musste er eingestehen, dass er geschlagen war. »Ich komm’ einfach nicht drauf«, sagte er. »Der Geschäftsführer hat fünf Schillinge zurückgezahlt und damit hat er ihn nicht mehr. Der Page hat zwei Schillinge bekommen, somit hat er ihn auch nicht erhalten. Und die drei haben jeder einen Schilling zurückbekommen, und folglich haben sie ihn auch nicht.«
    »Das Problem liegt in der Betrachtungsweise«, erklärte Crowe. »In der Tat, drei mal neun Schillinge macht siebenundzwanzig Schillinge. Aber darin ist das Trinkgeld bereits enthalten. Es macht keinen Sinn, das Trinkgeld zu dieser Summe hinzuzurechnen, um so auf neunundzwanzig Schillinge zu kommen. Wenn du das Problem restrukturierst, wird dir klar, dass die drei Männer fünfundzwanzig Schillinge für das Zimmer und zwei Schillinge für das Trinkgeld gezahlt haben. Dann haben sie jeder einen Schilling zurückbekommen, wodurch wir insgesamt wieder auf dreißig Schillinge kommen. Und somit lautet das Fazit also …?«
    Sherlock nickte. »Lass nicht zu, dass jemand anderes das Problem für dich formuliert, weil er dich auf den Holzweg führen könnte. Nimm die Fakten, die man dir zur Verfügung stellt, sieh sie dir in aller Ruhe an, und formuliere das Problem dann in einer logischen Weise, die dich in die Lage versetzt, die Lösung zu finden.«
    Amyus Crowe ging vor dem Abendessen, und Sherlock kehrte in sein Zimmer zurück, um darüber nachzudenken, was er gelernt hatte. Zum Abendessen begab er sich wieder hinunter und aß schweigend, während sein Onkel las und seine Tante vor sich hinredete. MrsEglantine stand wieder etwas abseits im Raum und beäugte ihn argwöhnisch. Er mied jedoch einfach ihren Blick. Nur ein einziges Mal kam so etwas wie eine Konversation auf, als sein Onkel von seinem Buch aufsah und sich an die Hauswirtschafterin wandte. »MrsEglantine, was bieten die Gärten von Holmes Manor so an Lebensmittelvorräten?«
    »Was Gemüse anbelangt, so bauen wir genug für unsere eigenen Bedürfnisse an«, sagte sie mit verkniffenem Mund. »Bei Geflügel und Eiern sieht es genauso aus. Was Fleisch und Fisch betrifft, kommen wir vermutlich ein paar Wochen zurecht, wenn wir sparsam haushalten.«
    Onkel Sherrinford nickte. »Ich denke, wir sollten mit dem Schlimmsten rechnen. Treffen Sie Vorkehrungen zum Räuchern oder machen Sie auf andere Weise so viel Fleisch wie möglich haltbar. Legen Sie Vorräte von allen Grundnahrungsmitteln an. Wenn sich die Pest in Farnham ausbreitet, werden wir vielleicht einige Zeit isoliert sein. Ich weiß, dass Amyus Crowe zu Ruhe und Geduld rät, aber wir sollten Vorkehrungen treffen.« Er wandte sich Sherlock zu. »Apropos MrCrowe … dein Lehrer teilte mir mit, dass du noch nicht viel Zeit in deine Griechisch- und Lateinstudien investiert hast.«
    »Ich weiß«, antwortete Sherlock. »MrCrowe und ich haben uns bisher auf … Mathematik konzentriert.«
    »MrCrowes Zeit ist wertvoll«, fuhr Onkel Sherrinford in ruhigem und bedächtigem Ton fort. »Und dein Bruder hat einige Kosten auf sich genommen, um sich MrCrowes Dienste zu vergewissern. Vielleicht magst du ja einmal darüber

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