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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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ausgebrochen ist. Wenn du meine Meinung hören willst, lass es sein. Lass die Ärzte und Behörden sich darum kümmern. Es gibt da eine nützliche Lebensregel, die sinngemäß besagt, dass man nicht alle Kämpfe ausfechten sollte, die einem begegnen. Entscheide dich für die wichtigen Kämpfe und überlass den Rest jemand anderem. Und in diesem Fall ist es nicht dein Kampf.«
    Sherlock spürte, wie sich Frustration in ihm breitmachte, aber er sagte nichts. Er hatte das starke Gefühl, dass dies doch sein Kampf war. Und wenn auch nur, weil niemand sonst den Mann in der Kutsche gesehen hatte und nur er das gelbe Pulver für wichtig hielt. Doch eventuell hatte Amyus Crowe in einer Hinsicht ja doch nicht ganz unrecht. Crowe zu überreden, dass da etwas vor sich ging, gehörte vielleicht nicht zu den Kämpfen, denen Sherlock sich stellen sollte. Vielleicht würde sich irgendwo noch ein anderer Weg ergeben.
    »Also gut, was steht denn heute auf dem Plan?«, fragte er stattdessen.
    »Mir ist so, als wären wir der Sache mit den essbaren Pilzen noch nicht auf den Grund gegangen«, erwiderte Crowe. »Lass uns eine kleine Wanderung machen und sehen, was wir so finden. Auf dem Weg werde ich dir außerdem einige Wildpflanzen zeigen, die man roh und gekocht essen kann. Aus einer lässt sich sogar ein schmerzlindernder Teeaufguss bereiten.«
    »Toll«, sagte Sherlock.
    Zusammen verbrachten sie die nächsten paar Stunden damit, durch die Landschaft zu streifen und alles zu essen, was genießbar und in Reichweite war. Fast gegen seinen Willen lernte Sherlock eine Menge darüber, wie man in der Natur nicht nur überlebte, sondern auch gut zurechtkam. Crowe zeigte ihm sogar, wie man sich ein bequemes Bett machte. Hierzu musste man Farnkraut bis auf Schulterhöhe übereinander schichten und dann auf den Haufen klettern. Durch das Körpergewicht wurde der Haufen zusammengepresst, bis er so dick und bequem wie eine Matratze war.
    Als er anschließend mit dem Rad zurück nach Holmes Manor fuhr, wollte sich Sherlock eigentlich wieder auf die beiden Toten, den abgebrannten Lagerschuppen, das gelbe Pulver und die mysteriöse Todeswolke konzentrieren. Aber immer wieder landeten seine Gedanken bei Virginia. Mal bei ihren roten Haaren, die sich über ihre Schultern ergossen, mal bei ihrem stolzen geraden Rücken, dann wieder bei ihren eng anliegenden Reithosen und schließlich bei ihrem Körper, wie er beim Davonreiten anmutig auf- und abwippte. Dann fielen ihm plötzlich wieder das gelbe Pulver und die Probe ein, die er im Wald eingesammelt hatte und im Umschlag aufbewahrte.
    Wenn die Schlägertypen aus dem Lagerhaus recht hatten, stand der Tod der beiden Männer mit irgendetwas Ansteckendem oder Giftigem in Verbindung. Oder zumindest mit etwas, das bei Berührung gesundheitliche Probleme zur Folge hatte. Angenommen es handelte sich dabei um das gelbe Pulver, dann musste er nur noch herausfinden, was genau es war, ungeachtet Amyus Crowes kaum verhüllter Warnung. Er selbst verfügte definitiv weder über das Wissen noch über die Ausrüstung, um es selbst zu erledigen. Er brauchte einen Chemiker oder einen Apotheker oder etwas in der Art, der das Pulver analysieren könnte, und es war unwahrscheinlich, so jemanden in Farnham zu finden. Auf dem Weg nach Holmes Manor war er mit seinem Bruder durch Guildford gekommen. Und wenn das die nächste größere Stadt war, dann würde Sherlock vielleicht dort jemand Geeigneten finden. Einen geschulten Naturwissenschaftler, der ihm sagen könnte, worum es sich bei dem Pulver handelte. Amyus Crowe hatte einen Experten erwähnt, der dort lebte. Professor Winchcombe. Warum sollte er ihn nicht einfach aufsuchen?
    Jetzt musste er nur noch irgendwie nach Guildford kommen.

7
    Am nächsten Tag spürte Sherlock Matty auf dem Markt auf. Allmählich war er in der Lage, Mattys Bewegungen vorherzusagen. Es war bereits fast Mittag, und die Händler waren schon seit dem frühen Morgen auf den Beinen gewesen. Infolgedessen würde ihnen mittlerweile der Magen knurren. Da war es nicht unwahrscheinlich, dass sie sich im Wechsel etwas zu essen besorgten. Einer würde dann auf zwei Stände zugleich aufpassen müssen, während der andere unterwegs war, um sich ein Stück Brot, etwas Fleisch, eine Pastete oder vielleicht einen Krug Bier zu genehmigen. Das bedeutete, dass der Mittag zu den Tageszeiten gehörte, während denen die Aufmerksamkeit der Marktleute geteilt war. Das bot Matty die Chance, vom Rand eines Standes

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