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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Josh Harkness sich zunutze gemacht hatte. Mehr als ein paar Pence, die von Hand zu Hand gingen, oder ein spendiertes Bier würden nicht erforderlich sein, um herauszufinden, dass Amyus Crowe mit anderen Leuten als nur mit seiner Tochter Zeit verbracht hatte. Wenn die beiden Männer Beschreibungen von Sherlock und Matty hatten, konnten sie also womöglich im Zug erkannt werden. Sie würden vorsichtig sein müssen.
    Sherlock erreichte ihr Abteil, gerade als der Schaffner auf dem Bahnsteig in seine Trillerpfeife blies, um die Passagiere zu warnen, dass der Zug jeden Moment abfahren würde. Er nahm wieder auf seinem Sitz Platz. Matty war offensichtlich eingeschlafen, und Rufus Stone anscheinend damit beschäftigt, sich eine Musikpartitur einzuprägen, denn mit den Fingern der linken Hand schrieb er beim Lesen Notenfiguren in die Luft. Da er Rufus nicht unterbrechen wollte, lehnte sich Sherlock mit seiner Zeitung gemütlich in seinem Sitz zurück.
    Die Seiten waren angefüllt mit Politik und Berichten über internationale Ereignisse.
    Mycrofts abfällige Meinung über Zeitungsjournalisten und deren mangelnde Kenntnisse über die wahren Hintergründe von Ereignissen im Ohr, überflog er die Artikel nur oberflächlich. Mycroft hatte einmal gesagt, einen Zeitungsartikel über Politik zu studieren, sei wie eine Buchbesprechung von jemandem zu lesen, der das Buch nie selbst gelesen habe, sondern den Inhalt nur von ein paar Leuten kenne, die er zufällig auf der Straße getroffen habe. Etwas aufmerksamer durchforstete er die Seiten nach Berichten über die Präsenz der britischen Armee in Indien, doch da war nichts. Er hatte jetzt schon eine Weile nichts mehr von seinem Vater gehört. Er wusste, dass sie dort alle Hände voll zu tun hatten, aber trotzdem machte er sich Sorgen. Er konnte einfach nicht anders.
    Schließlich stieß er auf die Seiten mit Kleinanzeigen. Er wollte sie schon überspringen, als sein Blick auf etwas Ungewöhnliches fiel. Ehe er wusste wie ihm geschah, hatte er sich auch schon in die Lektüre vertieft. Es handelte sich um kurze Texte – normalerweise nicht länger als zehn oder zwanzig Worte, geschrieben von Zeitungslesern, die dafür zahlten, dass sie gedruckt wurden doch wie Sherlock feststellte, öffneten sie kleine Fenster in Welten, über die er vermutlich ansonsten nichts mehr erfahren würde. »Hund vermisst, in der Gegend von Chelsea, hört auf den Namen Abed-Nego. Zahle angemessene Belohnung für Rückgabe, tot oder lebendig.« Sherlock glaubte nachvollziehen zu können, dass jemand sein vermisstes Haustier so sehr liebte, dass er bereit war, Geld dafür zu zahlen, wenn man es ihm zurückbrachte. Aber was für ein Mensch würde seinen Hund nach einer eher unbedeutenden biblischen Figur benennen und ihn sogar tot zurückhaben wollen? Das ergab keinerlei Sinn. Und was war wohl mit »Diener dringend gesucht, gute Referenzen unerlässlich. Muss Okarina spielen können«? Natürlich, die Leute brauchten gutes Personal, aber warum einen Diener mit musikalischen Fähigkeiten, und noch dazu mit so einem ungewöhnlichen Instrument? Jede Kleinanzeige stellte einen Ausschnitt aus einem Leben dar, und er wollte mehr über deren Hintergründe erfahren. Einige waren offensichtlich kodiert – scheinbar willkürlich arrangierte Ansammlungen von Buchstaben und Ziffern –, und er versuchte, die Fertigkeiten anzuwenden, die Amyus Crowe und sein Bruder ihm beigebracht hatten, um Geheimbotschaften zu entschlüsseln. Bei einigen hatte er tatsächlich Erfolg. Bei den meisten davon handelte es sich um Geheimtreffen, vermutlich zwischen Leuten, die sich liebten, sich aber aus welchen Gründen auch immer nicht in der Öffentlichkeit treffen konnten, aber manche waren auch merkwürdiger. Insbesondere eine ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Nachdem er sie entschlüsselt hatte, lauteten die Worte schlicht und einfach: »Joseph Lammer, morgen wirst du sterben. Regle deine Angelegenheiten. Mach dich bereit, vor deinen Schöpfer zu treten.«
    Widerstrebend wandte Sherlock seine Aufmerksamkeit von den Anzeigen ab, bevor er zu besessen davon wurde, und überflog den Rest der Zeitung. Zwei Seiten enthielten Kurznachrichten aus allen Teilen des Landes, und unwillkürlich ertappte Sherlock sich dabei, wie sein Blick auf einem Bericht haften blieb, der die Stadt betraf, zu der sie gerade unterwegs waren.
    EDINBURGH . Der bedeutende Geschäftsmann Sir Benedict Ventham wurde letzte Nacht tot in seinem Anwesen am Rande

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